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reisen EXCLUSIV Sommer 2023

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ASIEN | Mekong<br />

Tag 2<br />

Der Oberlauf des Mekongs gehört zu den schönsten<br />

Flussstrecken der Welt. Unsere Route zwischen Luang<br />

Prabang und Vientiane, der Hauptstadt von Laos, ist<br />

knapp 500 Kilometer lang – ein Klacks nur im Vergleich<br />

zu den fast 5.000 Kilometern, in denen sich die<br />

»Mutter aller Flüsse« von den Götterbergen Tibets bis<br />

ins Delta von Vietnam windet. Doch es sind abwechslungsreiche<br />

500 Kilometer, das erkennen wir schon<br />

nach kurzer Fahrt. Sie werden bestimmt von engen Biegungen,<br />

mächtigen Schleusen und raffiniert versteckten<br />

Sandbänken. Der Eindruck täuscht allerdings. Was aus<br />

unserer Perspektive wie die betuliche Verfilmung von<br />

»Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss« wirkt, kann<br />

in Wahrheit zu einem echten Abenteuer werden. Der<br />

Mekong hat viele Gesichter: An einigen Stellen ist er<br />

100 Meter tief, an anderen nur einen einzigen Meter.<br />

Mal misst er erstaunliche 50 Meter von Ufer zu Ufer,<br />

dann wiederum dehnt er sich auf bis zu gewaltige 14<br />

Kilometer aus. Unser Kapitän Huan Chith Ta Phon ist<br />

ein kurzer Mann. Er steht auf einem Höckerchen, um<br />

freie Sicht auf den Fluss zu haben und die Mekong Sun<br />

Der Mekong hat<br />

ein Eigenleben.<br />

Wann wir wo sein<br />

werden, ist im<br />

Voraus nie genau<br />

zu bestimmen.<br />

zu lenken. Das geschieht auf Sicht, keine automatische<br />

Navigation steuert unsere Geschicke. Er gehört zu den<br />

wenigen Kapitänen, die ein Schiff wie die Mekong Sun<br />

überhaupt lenken können. Schriftliches Kartenmaterial,<br />

das helfen könnte, einen sicheren Weg zwischen Stromschnellen<br />

und tückischen Sandbänken zu finden, gibt es<br />

nicht. Erfahrung und ein Gefühl für die Launen des Mekong<br />

sind es, die unseren Kapitän leiten. Und das auch<br />

nur tagsüber. Bevor die Dunkelheit einsetzt, muss ein<br />

Ankerplatz gefunden werden. Fest kalkulierbare Ziele<br />

gibt es nicht. Der Mekong hat ein Eigenleben. Wann wir<br />

wo sein werden, ist im Voraus nie genau zu bestimmen.<br />

Am zweiten Abend landen wir irgendwo weit abseits<br />

von Spuren menschlicher Zivilisation. Auf einer dünnen<br />

Landzunge errichtet unsere Crew ein Lagerfeuer und<br />

stimmt zu den Klängen einer schlichten Klampfe laotische<br />

Lieder an. Wir kontern mit US-amerikanischen<br />

Gassenhauern: »Take me home, country roads.« Ob John<br />

Denver geahnt hat, dass sein Song laotischen Matrosen<br />

mal eine solche Freude bereiten wird? Die höflichen Gesellen<br />

haben jedenfalls so getan.<br />

Die 28 Gäste werden<br />

von 16 Crewmitgliedern<br />

umsorgt.<br />

Thomas Stukenbrok<br />

ist Hoteldirektor der<br />

Mekong Sun, Reiseleiter<br />

und Südostasien-Experte<br />

in einem.<br />

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