reisen EXCLUSIV Sommer 2023
“Die Fühl-Dich-Frei-Ausgabe" Sri Lanka Schweden Alaska Dolomiten Mekong Mallorca Kentucky Hotel-Tipps Auf dem Rhein und vieles mehr
“Die Fühl-Dich-Frei-Ausgabe"
Sri Lanka
Schweden
Alaska
Dolomiten
Mekong
Mallorca
Kentucky
Hotel-Tipps
Auf dem Rhein
und vieles mehr
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
USA | Kentucky<br />
Muhammad Ali wurde auch »Louisville<br />
Lip« genannt, eine Anspielung auf die<br />
Geburtsstadt des Boxers.<br />
ter Bedeutung ist und jeder amerikanische Baseballsuperstar,<br />
der etwas auf sich hält, nur hierher kommt, um<br />
sich seinen Schläger auf Maß anfertigen zu lassen.<br />
Das Slugger Museum ist allerdings nur das zweitwichtigste<br />
Museum in Louisville. Die Nummer eins<br />
ist das Muhammad Ali Center, fußläufig vom Sluggermuseum<br />
in der Innenstadt Louisvilles nur ungefähr fünf<br />
Minuten entfernt. Bei der Gelegenheit nur kurz erwähnt:<br />
Die Städte in Kentucky sind Kleinstädte, wenn man nur<br />
auf ihre Einwohnerzahlen schaut. Straßen und Häuserzeilen<br />
allerdings sind weder klein noch idyllisch: Louisville<br />
oder Lexington wirken ganz genauso modern und<br />
gewaltig wie New York oder Los Angeles, wenn man sich<br />
ihre architektonischen Dimensionen anschaut. In Amerika<br />
denkt man eben auch in der Provinz groß. Der Unterschied<br />
zu einer richtigen Großstadt besteht jedoch darin,<br />
dass das gesamte Louisville in zwei Stadtteile von New<br />
ork reinpasst. Das Muhammad Ali Center befindet sich<br />
nicht zufällig in Louisville – der Größte aller Zeiten wurde<br />
1942 hier geboren und wird auch über seinen Tod hinaus<br />
verehrt. Auf vier Stockwerken sind die wichtigsten<br />
Ausschnitte seiner Kämpfe zu sehen, dazu eine Menge<br />
Memorabilien, Fotos und Plakate. Funfact: An der Gestaltung<br />
des Museums war er noch selbst beteiligt.<br />
Eine Sache ist ungeklärt: Wie kommt es, dass Kentucky<br />
solch eine Pferdehochburg ist, so dass Lexington<br />
sich unwidersprochen Pferdehauptstadt der Welt nennen<br />
darf? Es ist ein Mythos, dem sich der Schriftsteller<br />
J. J. Sullivan in einer Art Kulturgeschichte des Kentucky-Pferdesports<br />
am Ende auch nur vage nähert: Es hat<br />
etwas mit der geologischen Beschaffenheit Kentucks zu<br />
tun, den geschwungenen Hügeln, dem klaren Wasser,<br />
den gesunden Blue-Grass-Weiden. Über 50 Pferderassen<br />
werden in Kentucky gezüchtet, rund 450 Gestüte sind<br />
daran beteiligt. Das Kentucky Derby, jährlich stets am<br />
ersten Samstag im Mai, ist das wichtigste Pferderennen<br />
weltweit. Selbst die englische ueen war zu Lebzeiten<br />
da. Keeneland, diese wunderbare Anlage aus Rennbahn<br />
und Auktionshaus in Lexington, gilt als heißester Umschlagplatz<br />
für Rassepferde aus aller Welt. Zweimal im<br />
Jahr wechseln hier Millionensummen den Besitzer. Zuschauer,<br />
Züchter, Jockeys, Trainer und Rennstallbesitzer<br />
kommen in Kentucky zusammen und tun, was sie am<br />
liebsten tun: auf Pferde wetten. Normalsterbliche beim<br />
sogenannten »Run for the Roses«-Rennen, wie das Kentucky<br />
Derby auch genannt wird, am Wettcounter. Die<br />
Profis der Branche am Auktionspult in Keeneland. »Ein<br />
Glücksspiel ist es für beide Gruppen«, lacht Chenelle<br />
McGee. Sie berichtet von einem Herrn aus Übersee, der<br />
seit Jahren stets eine Million Dollar auf den Favoriten<br />
des Rennens setzt. Limits gibt es keine, Garantien allerdings<br />
auch nicht. Der Millionen-Mann hat bislang immer<br />
verloren. Die Zeit des Kentucky Derbys sei überdies fast<br />
eine eigene Jahreszeit, sagt Chenelle: »Es herrscht Ausnahmezustand<br />
in der Stadt, überall wird gefeiert, eine<br />
Woche lang bleibt hier kein Stein auf dem anderen.« Immerhin<br />
trinken die Leute dann mal was anderes als immer<br />
nur diesen Bourbon, werfe ich ein, schließlich habe<br />
ich bei unserer Führung in Keeneland gut aufgepasst und<br />
weiß daher, dass beim Kentucky Derby traditionell »Mint<br />
Julep« gebechert wird. Ein letztes Mal lacht Chenelle<br />
mich aus, und das habe ich auch nicht besser verdient.<br />
Denn die Zutaten eines Mint Juleps in Kentucky sind:<br />
1, cl Zuckersirup, sechs bis acht Blätter Minze und ,<br />
cl Bourbon!<br />
INFO<br />
ANREISE Von Frankfurt a. M. über Charlotte nach<br />
Louisville, beispielsweise mit American Airlines.<br />
www.americanairlines.de<br />
HOTELTIP Ein wunderschönes Boutique-Hotel ist<br />
das The Grady Hotel in Louisville. DZ ab € 300 die<br />
Nacht. www.thegradyhotel.com<br />
Fotos: Bogdanhoda/Shutterstock.com, Hannah Dickens, Harald Braun, Danita Delimont/Shutterstock.com, Barnd USA, Sean Pavone/Shutterstock.com,<br />
DenisMArt/Shutterstock.com, Diane Bondareff/Shutterstock.com, Arne Beruldsen/Shutterstock.com; Illustration: namllasum/Shutterstock.com<br />
64<br />
<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />
sommer <strong>2023</strong>