HOTEL text Frank Störbrauck EIN LÄCHELN IM GESICHT Erfolgsrezeptur: Geschichte bis zum Abwinken, spannende Architektur, Kulinarik zum Dahinschmelzen, viel Sonne, Strand und Meer. Eine der besten Adressen der Stadt, um all das zu erkunden, ist das Hotel The David Kempinski. Ein Besuch. Ach, besser könnte der Tag nicht starten. Gerade eben hat mich der Wecker aus dem Schlaf gesummt. Ich strecke Arme und Beine weit von mir. Zu gern würde ich jetzt noch ein Stündchen in der edlen Bettwäsche liegen bleiben und vor mich hin träumen. Aber die Neugier auf den Ausblick aus dem 15. Stock treibt mich raus aus den Federn. Es ist schließlich mein erster Morgen hier. Der erste Blick löst bereits Vorfreude aus. Strand! Die frühmorgendlichen Sonnenstrahlen verwandeln den Tel Aviver Stadtstrand in ein zauberhaftes goldenes Licht. Der Tag könnte hier, im The David Kempinski, nicht besser starten. Schon am Vortag signalisierte mir der Service des Hauses, dass es ein unvergesslich feiner Aufenthalt werden könnte. Im klassisch-vornehmen Stil, versteht sich. Bei der Anreise eilten adrette Pagen herbei, standesgemäß im schwarzen Frack und mit Zlinder, öffneten mit einem Lächeln die Türen, kümmerten sich um die Koffer und wiesen mir den Weg zur Rezeption. Während eines Zigarettenpäuschens merkte ich gleich, dass das Pagenteam nicht nur professionell seine eigentlichen Aufgaben erledigt, sondern gern auch ein Schwätzchen mit den Gästen hält. Geheimtipps inklusive. Carmel Market? Ja, unbedingt. Nur 15 Minuten zu Fuß. Dort unbedingt Pitah, das israelische Fladenbrot, probieren. Jerusalem? Ganz anders als Tel Aviv. Traumaussicht auf die Altstadt vom Ölberg! Frühmorgens hinfahren, dann sind noch nicht so viele Touristen da. Da hört man doch gern zu. Kempinski betreibt derzeit 80 Fünf-Sterne-Hotels und -Residenzen in 34 Ländern, darunter prunkvolle, geschichtsträchtige Vorzeigehäuser wie etwa das Adlon in Berlin, das Emerald Palace in Dubai und das iraan Palace in Istanbul. Die Dependance in Tel Aviv gehört zu den jüngsten Küken in der Kempinski-Familie. Erst im Frühling 0 hat es seine Türen für die ersten Gäste geöffnet. Der Neubau ist unübersehbar, er ragt 34 Stockwerke in den Himmel und beherbergt 250 Zimmer und Suiten. Wer es sich richtig gut gehen lassen möchte, kann sich ein paar Nächte in der David-Penthouse-Suite gönnen. Auf 380 Quadratmetern Fläche gibt’s zwei Schlafzimmer mit eigenem Bad, einen riesigen Wohn- und Essbereich, einen eigenen Fitnessraum und eine Terrasse samt zehn Meter langem nfinitpool. Doch, Moment, es muss und kann für die meisten selten das Teuerste sein. Wer sich für eine Signature-Suite entscheidet, bekommt Zugang zu der Horizon Lounge im 22. Stock. Wie in einem exklusiven Club. In dem man sich Drinks aller Art mixen kann oder sich am Hotel-Lounge-Buffet satt essen. Das ist übrigens etrem opulent zu allen drei Mahlzeiten gefüllt. Und ja, das Konzept wird von vielen Hotels so gehandhabt. Die anderen wiederum haben aber keine Anna. Anna ist die fröhliche Lounge-Rezeptionistin, die schon beim zweiten Besuch die Gäste mit Namen anspricht. Und auch die Lounge-Terrasse ist beeindruckend. Der Blick auf die Promenade und den Strand ist wunderbar. ch treffe hier Hoteldirektor Gu Klaiman. 3 Jahre lang war er Manager von Hilton-Hotels auf der ganzen Welt, zuletzt leitete er das Waldorf Astoria in Jerusalem. Klaiman, stets im Maßanzug und mit der Aura eines Grandseigneurs, der in der Knesset eine mächtige Rolle spielen könnte, ist ein Mann der alten Hotelschule: charmant, zuvorkommend, gebildet und stets die Contenance wahrend. Man könnte sich Stunden mit ihm über die Philosophie eines Luxushotels unterhalten. Das, worauf es ihm besonders ankommt, lässt er rasch durchblicken: die Menschen, die in seinem Hotel arbeiten. »Sie können jeden erdenklichen Hotelluxus bieten. Aber wenn 76 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> sommer <strong>2023</strong>
THE DAVID KEMPINSKI Tel Aviv Bauklötze staunen: Das The David Kempinski liegt direkt am beliebten Stadtstrand von Tel Aviv. 77