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wd Sommer 2023

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BUSINESS<br />

Handlungsdruck für die Allgäuer Unternehmen<br />

Diesen Fragen widmet sich die Allgäu GmbH gemeinsam mit<br />

Moduldrei Standortstrategie GmbH innerhalb eines durch das<br />

Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und<br />

Energie geförderten Projektes durch das Bayerische Staatsministerium<br />

für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Befragt wurden im<br />

Zeitraum von Oktober bis November 2022 1.259 Unternehmen aus<br />

den vier Landkreisen Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu und Unterallgäu<br />

sowie den drei kreisfreien Städten Kaufbeuren, Kempten und<br />

Memmingen. Ziel war es, die Bedarfe der Allgäuer Unternehmen zu<br />

ermitteln, um deren Zielgruppen in Bezug auf den Arbeitsmarkt ableiten<br />

und die Handlungsfelder eingrenzen zu können.<br />

„In den nächsten Jahren erhöht sich<br />

der Druck weiter erheblich.“<br />

PROFESSOR STEFAN LENNARDT,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER MODULDREI STANDORTSTRATEGIE GMBH<br />

Die hohe Rücklaufquote von 25% der Arbeitskräftestudie ist ein<br />

Indiz für den enormen Handlungsdruck, dem die Allgäuer Wirtschaft<br />

gegenüber steht. Denn: Ein Mangel an Arbeitskräften behindert<br />

langfristig ein stärkeres Wachstum der Wirtschaft.<br />

Zur Methodik:<br />

Befragungszeitraum: 11. Oktober bis 07. November 2022<br />

Format:<br />

CAWI Research<br />

Aufforderung: 4.936 Unternehmen<br />

Rücklaufquote: 25%<br />

Datengrundlage: 1.259 Unternehmen<br />

Mangelnde Bewerbungen und fehlende Qualifikationen<br />

Von den befragten Unternehmen gaben über 60 Prozent an, dass sie<br />

stark oder besonders stark vom Arbeitskräftemangel betroffen sind.<br />

Knapp die Hälfte gab weiterhin an, dass sie ihren aktuellen Bedarf<br />

nicht decken können und Stellen langfristig unbesetzt bleiben<br />

müssen. Besonders stark betroffen: Verkehr und Logistik, das<br />

Gesundheits- und Sozialwesen sowie das Baugewerbe. Auffallend<br />

bei den Ergebnissen ist außerdem: Das Gastgewerbe hat zwar einen<br />

hohen Bedarf, allerdings gibt es Wirtschaftszweige, die, laut eigener<br />

Einschätzung, größeren Problemen in der Mitarbeitendenakquise<br />

entgegensehen.<br />

Welchem Wirtschaftszweig ordnen<br />

Welchem Wirtschaftszweig ordnen Sie sich am ehesten zu? n=1245<br />

Quelle: Sie sich Arbeitskräftestudie am ehesten Allgäu 2022 zu? n=1245<br />

Allgäu GmbH • Gesellschaft für Standort und Tourismus<br />

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 0,32%<br />

Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung 0,96%<br />

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 1,29%<br />

Kunst, Unterhaltung und Erholung 1,37%<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei<br />

1,53%<br />

Grundstücks- und Wohnungswesen<br />

1,85%<br />

Energieversorgung<br />

2,17%<br />

Öffentliche Verwaltung<br />

3,05%<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

3,13%<br />

Verkehr und Logistik<br />

3,53%<br />

Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen<br />

3,69%<br />

Erziehung und Unterricht<br />

6,10%<br />

Gesundheits- und Sozialwesen<br />

6,99%<br />

Sonstige<br />

8,76%<br />

Gastgewerbe<br />

11,81%<br />

Branchen mit den<br />

meisten Beschäftigten<br />

Handel<br />

12,13%<br />

im Allgäu laut<br />

Baugewerbe<br />

14,78%<br />

Bundesagentur für<br />

Arbeit, 2022<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

16,55%<br />

0,00% 2,00% 4,00% 6,00% 8,00% 10,00% 12,00% 14,00% 16,00% 18,00%<br />

QUELLE: ARBEITSKRÄFTESTUDIE ALLGÄU 2022 SOWIE BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2022<br />

Was lange als Lösungsansatz galt, ist heute schwer umsetzbar.<br />

Das Allgäu, geprägt durch viele kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, lebt auch durch die Auszubildenden. Bei<br />

Neueinstellungen werden, wobei Mehrfachnennung möglich war,<br />

oftmals eine Berufsausbildung (36 Prozent) sowie mittlere Reife<br />

(50 Prozent) oder ein Hauptschulabschluss (42 Prozent) vorausgesetzt.<br />

Doch im Allgäu herrscht ein deutlicher Überschuss an<br />

Ausbildungsstellen. Im Jahr 2022 blieben, laut Bundesagentur<br />

für Arbeit, rund 1.200 Stellen unbesetzt. Die Gründe sind vielschichtig.<br />

Mangelnde Bewerbungen und fehlende Qualifikationen<br />

sind hier die am häufigsten genannten Faktoren. Gleichzeitig<br />

gaben allerdings über 60 Prozent der Befragten an, dass die<br />

Akademisierung der Gesellschaft negative Auswirkungen auf den<br />

Arbeitsmarkt hat. ...<br />

© Allgäu GmbH | EVISCO GmbH<br />

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