wd Sommer 2023

wd WORTWECHSEL
Niklas Ringeisen: „Genau. Da spielt aus unserer Sicht aber auch die
Corona-Pandemie mit hinein. Seither nehmen zumindest wir eine Art
„Corona-Lethargie“ wahr. Viele schauen nur noch auf sich.“
Das Jahresmotto ist „Einfach mal machen“.
Was genau steckt dahinter?
Beate Barthels: „Es ist ein Aufruf an unsere Mitglieder, sich wieder
mehr zu engagieren. Gleichzeitig soll das Motto motivieren, was
anzupacken, eventuell etwas Neues auszuprobieren. Für künftigen
wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen im Allgäu ist klar, dass wir
dem akuten Qualifikationsengpass in Handwerk und produzierendem
Gewerbe begegnen müssen. Gerade für die Generation Z ist die
Suche nach Sinnhaftigkeit und Zufriedenheit im Job ein wichtiges
Thema. Deshalb geht es uns um die Fragen: Wie können wir sicherstellen,
dass Berufe als attraktiv und zukunftssicher wahrgenommen
werden? Wie kann man junge Menschen gezielt auf ihre Berufswahl
vorbereiten und ihnen aufzeigen, welche Karrieremöglichkeiten in
hiesigen Branchen existieren? Eine gezielte Förderung von Ausbildung
und Weiterbildung ist hierbei ebenso wichtig wie die Schaffung
einer modernen Arbeitsumgebung, die den Bedürfnissen der jungen
Generation gerecht wird.“
Um das Ganze mit in die Praxis zu übertragen,
sind wieder einige Vor-Ort-Termine geplant.
Beate Barthels: „Wir wollten dieses Jahr einen Fokus auf das Handwerk
legen und zeigen, wer die Macher im Allgäu sind. So konnten wir im
Rahmen der letzten Betriebsbesichtigung Jamei Laibspeis besuchen.
Guter Käse braucht Gefühl und Zeit! Getreu diesem Motto hat Thomas
Breckle, Deutschlands einziger Hartkäse-Affineur, mit jamei Laibspeis in
den letzten 30 Jahren eine weit über das Allgäu hinaus bekannte Marke
geschaffen. Er hat uns einige Geheimnisse über die Entstehung seiner
einzigartigen Käse verraten... und auch die eine oder andere amüsante
Anekdote, was so passiert auf seiner Jagd nach der besten Rohware. Das
war aber nur der Auftakt. Wir sind eine erfolgreiche Region mit vielen
kleinen Unternehmen, die wir hervorheben möchten und von denen
man einiges über‘s Machen lernen kann.“
Fotos: © Leo Schindzielorz
Niklas Ringeisen: „Innovation muss dabei nicht digital sein. Das
zeigt das Beispiel Jamei Laibspeis ja vorbildhaft. Wir vereinen
Tradition und Moderne am Standort Allgäu.“
Beate Barthels: „Für mich ist unser Jahresmotto auch ein persönliches
Motto geworden. Nicht zuletzt durch die Entscheidung, den
Posten als Kreissprecherin der WJ zu übernehmen. Sich bewusst
öffnen und Mut haben – das wird meistens belohnt.“
Auch euer Sommergespräch folgt
dem Motto „Einfach mal machen“.
Beate Barthels: „Die Podiumsdiskussion läuft unter dem Slogan ‚Wer
macht’Z morgen?‘ Wir haben interessante Podiumsgäste und wollen
erörtern, wie man beispielsweise die jungen Menschen motiviert, am
Arbeitsleben proaktiver teilzunehmen.
Niklas Ringeisen: „Mal machen bedeutet dann auch ‚sich mal
durchboxen‘ gegen Widerstände. Dies trägt auch dazu bei, wichtige
Lebenserfahrung zu sammeln und als Persönlichkeit zu wachsen.
Gerade das Handwerk ist hier auch wieder ein gutes Beispiel, weil wir
ja aktuell eher an einer Überakademisierung leiden. Auch da darf ein
Umdenken gerne stattfinden.“
‚WER MACHT’Z MORGEN?‘
Das diesjährige Sommergesprach der Wirtschaft findet
am 27. Juli 2023 um 18.30 Uhr im Großen Saal des
Stadttheaters in Kempten statt.
Podiumskandidaten:
• Miriam Schilling, Personalleitung,
VAUDE Sport GmbH & Co. KG
• Hanns Deniffel, Oberstudiendirektor / Schulleiter,
Staatliche Berufsschule I Kempten
• Matthias Brack, Geschäftsführer,
Brack Wintergarten GmbH & Co. KG
• Prof. Dr. Wolfgang Hauke, Präsident,
Hochschule Kempten
• Christian Skala, Geschäftsführer,
SCALTEL Gruppe GmbH
Mehr dazu: www.wj-kempten.de
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