05.07.2023 Aufrufe

gesund Bremen 03

In dieser Ausgabe ist Corona leider noch Thema. Die- jenigen, die Corona hatten, kämpfen manches Mal mit Symptomen, die u.a. auch das Fatigue Syndrom sein könnten. Sie leiden daran und wissen es womög- lich nicht, weil sie Corona hatten, es aber mit leichten oder fast gar keinen Symptomen überstanden haben. Wenn Sie mehrere unserer Fragen positiv beantwor- ten können, gehen Sie zu Ihrem Hausarzt! Wir halten aber auch lustige Themen für Sie bereit und Interessantes sowieso.

In dieser Ausgabe ist Corona leider noch Thema. Die- jenigen, die Corona hatten, kämpfen manches Mal mit Symptomen, die u.a. auch das Fatigue Syndrom sein könnten. Sie leiden daran und wissen es womög- lich nicht, weil sie Corona hatten, es aber mit leichten oder fast gar keinen Symptomen überstanden haben. Wenn Sie mehrere unserer Fragen positiv beantwor- ten können, gehen Sie zu Ihrem Hausarzt!
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fem Schwerpunkt, der bequem zu besteigen war. Die<br />

Füße eher nach vorne als nach unten in den Pedalen,<br />

streckte sich mir der Lenker dank seiner speziellen<br />

Konstruktion wie zur Begrüßung entgegen. Und so<br />

drehte ich meine ersten Runden auf dem elektromotorisierten<br />

Dreirad, das obendrein noch den schnittigen<br />

Modellnamen Easy Rider trug!<br />

In solchen Momenten der schrittweisen Rekonvaleszenz<br />

macht sich die Psyche manches Mal allein auf<br />

den Weg und überwältigt einen ganz unverhofft, so<br />

auch in diesem Moment: ich empfand so großes Glück<br />

über meine – wie es sich andeutete – neugewonnene<br />

Mobilität, dass ich nicht verhüten konnte, in Tränen<br />

darüber auszubrechen.<br />

Natürlich wollte ich dieses Gefährt haben! Allerdings<br />

verschlug es mir dann doch die Sprache, als man mir<br />

den Preis nannte, so hoch, dass er nicht viel hinter<br />

dem Kaufpreis eines kleinen, nicht zu alten Gebrauchtwagens<br />

liegen würde. So versuchte ich in gutem Glauben<br />

den Weg über meine Krankenkasse. Diese lehnte<br />

aber eine Finanzierung mit dem Argument ab, meine<br />

Wohnung läge nicht zu weit zu den Verbindungen<br />

des ÖPNV, insofern sei keine Notwendigkeit gegeben,<br />

mir ein Hilfsfahrzeug zur Verfügung zu stellen.<br />

Eine solche Begründung lässt unverständlicherweise<br />

vollkommen die therapeutischen Effekte einer solchen<br />

Fortbewegung außen vor: einmal die der physischen,<br />

denn, trotz der e-motor-unterstützten Fahrweise,<br />

müssen nach wie vor die durch eine Polyneuropathie<br />

beeinträchtigten und zu therapierenden Extremitäten<br />

wie die Beine bewegt werden. Und zweitens ist die<br />

psychische Wirkung mindestens ebenso hoch zu bewerten,<br />

denn man kommt mit einem solchen Vehikel<br />

endlich wieder unter Leute, kann selbst wieder Besorgungen<br />

machen, gewinnt schließlich wertvolle Autonomie.<br />

Es schien nicht sehr aussichtsreich, eine solche<br />

Entscheidung der Krankenkasse juristisch anzufech-<br />

ten, also machte ich mich erneut auf den eigenen Weg<br />

und organisierte auf einer für soziale Projekte eingerichteten<br />

Internet-Plattform eine Crowdfunding-Kampagne,<br />

mit der ich unsere Familien, Freunde, auch gute<br />

Kollegen aus meiner aktiven Berufszeit ansprach. Und<br />

hatte einen immensen Erfolg damit, die Großzügigkeit<br />

war grenzenlos: In nur drei Wochen hatte ich die<br />

Spenden für den Kauf meines Easy Riders zusammen!<br />

Zwei Tage später stand das Dreirad dann tatsächlich<br />

vor unserer Haustür und das große Rennen konnte<br />

beginnen! Mittlerweile habe ich mit dem Rad in guten<br />

drei Jahren knappe 10.000 Kilometer hinter mich<br />

gebracht, mein ganzes Viertel kennt mich inzwischen<br />

von meinen täglichen Ausfahrten und – das ein bereichernder<br />

Nebeneffekt – man kommt immer wieder<br />

ins Gespräch mit Passanten, auch das straft die Ablehnung<br />

durch die Krankenkasse ein weiteres Mal Lügen.<br />

Einen Ein-Achs-Hänger kann ich ebenso mitführen, in<br />

dem ich Besorgungen erledigen oder unseren Hund<br />

in die weitere Umgebung entführen kann. Und in den<br />

Urlaub kommt der Easy Rider auch mit: Es gibt für ihn<br />

einen Spezialträger, der auf der Anhängerkupplung<br />

des PKW montiert wird. Und wenn ich aus meinem<br />

Stadtteil – ich lebe in Vegesack – in <strong>Bremen</strong>s Stadtmitte<br />

fahren will, kommt mein Dreirad einfach in das<br />

Fahrradabteil der Nordwestbahn und im Hauptbahnhof<br />

befördert mich der Aufzug vom Bahnsteig in die<br />

untere Ebene der Bahnhofshalle und von da geht die<br />

Fahrt weiter.<br />

BIO<br />

Guenter G. Rodewald<br />

Buchhändler, Literaturagent und Blogger,<br />

lebte und arbeitete lange Jahre in Barcelona.<br />

Seit 2016 wieder in seine Heimatstadt <strong>Bremen</strong><br />

zurückgekehrt, macht er mittlerweile<br />

mit seinem E-Dreirad die Stadt unsicher.<br />

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