KIT-Fakultät für Architektur – Master-Arbeiten Winter 2019/20 – Teil 1/2
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie. Teil 1 von 2.
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie.
Teil 1 von 2.
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KAKAW AYLLU - Die Kakao Community<br />
Maria Alejandra Gutiérrez Murillo<br />
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Aufgrund des Finanz-dominierten Kapitalismus<br />
sind massive globale Ungleichheiten und<br />
Machtkonzentrationen entstanden, wovon die<br />
Großkonzerne am meistens profitieren. In der<br />
Lebensmittelproduktion wird der größte Wert<br />
oft auf den letzteren Schritten im Prozess<br />
gelegt, sodass die Bauern oft benachteiligt<br />
und anonym bleiben. So ist zum Beispiel der<br />
Verdienst der Kakaobauern sehr gering und<br />
liegt oft unter der Grenze der Existenzsicherung.<br />
Der Zusammenschluss von Kakaobauern<br />
in einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft<br />
stellt eine Alternative gegen die<br />
Individualisierung und Anonymisierung im<br />
kapitalistischen Wirtschaftssystem dar. Um<br />
die Benachteiligung der Kakaobauern entgegenzuwirken,<br />
wird eine höhere Partizipation<br />
in der Wertschöpfungskette durch eine eigene<br />
Schokoladenproduktion vorgesehen. Die<br />
Genossenschaft wird schrittweise von einer<br />
reinen Anbaugenossenschaft zu einer Produktionsgenossenschaft<br />
umgewandelt, wodurch<br />
die Bauern einen fairen Preis <strong>für</strong> ihr Produkt<br />
setzen können. Die Genossenschaft setzt sich<br />
aus verschiedenen Kakao-Communitys, in<br />
denen die Bauern zusammen wohnen und<br />
arbeiten, und eine Schokoladenfabrik aus.<br />
Bei dem Entwurf liegt der Fokus auf einer<br />
Kakao-Community an der Küste Ecuadors.<br />
Die Community wird im Sinne einer ecuadorianischen<br />
Kommune gesehen, die auf Solidarität<br />
und Gegenseitigkeit beruht. Weiterhin<br />
greift das Konzept auf die Idee von Commons<br />
zurück: Das Land, die Betriebe und andere<br />
soziale Einrichtungen werden gemeinschaftlich<br />
benutzt. Jede Community verfügt über<br />
eigene Einrichtungen <strong>für</strong> die Verarbeitung<br />
der Kakaobohnen: Eine Marquesina <strong>für</strong> die<br />
Fermentation, Tendales <strong>für</strong> das Trocknen und<br />
ein Lager.<br />
Der Entwurf soll das Konzept der gemeinsamen<br />
Lebensführung widerspiegeln. Gemeinschaftliche<br />
Einrichtungen werden im Erdgeschoss<br />
organisiert und thematisch in Clusters<br />
gruppiert. Im Herzen der Gemeinschaft liegt<br />
das Haupthaus, ein Raum <strong>für</strong> die Begegnung<br />
der Bauern. Neben den Clustern sind auch<br />
Einrichtungen <strong>für</strong> die Technik vorhanden, wo<br />
das Abwasser und das Regenwasser gefiltert<br />
werden. Die Räume der Services im Erdgeschoss<br />
bieten die Möglichkeit, sie an den