KIT-Fakultät für Architektur – Master-Arbeiten Winter 2019/20 – Teil 1/2
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie. Teil 1 von 2.
Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie.
Teil 1 von 2.
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GSEducationalVersion<br />
ERHALTEN - TRANSFORMIEREN - NUTZEN<br />
Umnutzung eines Kugelgasbehälters, Gießen<br />
Pauline Blanck<br />
2<br />
1 3<br />
Vor dem Hintergrund des Klimawandels und<br />
der Ressourcenknappheit, gilt es sowohl <strong>für</strong><br />
heute als auch in Zukunft auf die Schonung<br />
und Einsparung der Ressourcen sowie die<br />
Wiederverwertung der Materialien zu achten.<br />
Im architektonischen Sinne soll darauf Wert<br />
gelegt werden, dass die Abrisskultur statt<br />
intensiviert, gehemmt und der Bestand<br />
gefördert wird.<br />
Um dies zu unterstützen, wird eine neue<br />
Sparte neben dem Denkmalschutz eingeführt,<br />
die nicht vorrangig den Schutz ästhetischer<br />
Kulturgüter fokusiert, sondern das<br />
ökonomische und ökologische Erbe schützt<br />
und durch eine ressourcenschonende Möglichkeit,<br />
das Land und die Städte nachhaltiger<br />
gestaltet.<br />
Der praktische <strong>Teil</strong> der Thesis thematisiert<br />
die Umnutzung von Kugelgasbehältern. Den<br />
ungenutzten Gaskugeln wird dadurch ein neues<br />
Leben geschenkt, in dem ein <strong>Teil</strong> des alten<br />
weiterlebt, die Erinnerung daran erhalten<br />
bleibt jedoch auch neue Elemente hinzugefügt<br />
werden, um sie wieder zu aktivieren.<br />
Durch das bisherige Verdecken der Kugel wird<br />
die Abweisung des Baus verstärkt. Es gilt<br />
deshalb den Gasbehälter in seinen Kontext zu<br />
integrieren und ihn nicht isoliert zu betrachten.<br />
Die Transformation ist durch kontextunabhängige<br />
Grundbausteine an jeder Kugel<br />
durchführbar. Zu diesen Grundbausteinen<br />
gehört zum einen eine Netzstruktur aus Holz,<br />
die im Innenraum an die Außenhaut der Kugel<br />
angeschlossen wird und die Nutzung des Kugelinnenraums<br />
ermöglicht. Die Netzstruktur<br />
wird über den zweiten Grundbaustein <strong>–</strong> eine<br />
Dachlandschaft auf Stahlträgern <strong>–</strong> in die Umgebung<br />
fortgeführt und so von außen sichtbar.<br />
Das Stahlnetz als städtebaulicher Vermittler<br />
zwischen der Kugel und ihrem Kontext kann<br />
individuell durch Form, Größe und Ausrichtung<br />
an jeden Ort angepasst werden.<br />
Der dritte Baustein ist ein zentraler Baukörper<br />
unterhalb des Stahlnetzes und des ehemaligen<br />
Gasbehälters, der den Zugang zur Kugel<br />
ermöglicht. Er dient auch als Anschlusspunkt<br />
<strong>für</strong> weitere Baukörper, die der Analyse der<br />
jeweiligen Umgebung entsprechend, flexibel<br />
hinzugefügt werden können.<br />
Die exemplarische Transformation wird an