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KIT-Fakultät für Architektur – Master-Arbeiten Winter 2019/20 – Teil 1/2

Dokumentation von Masterabschlussarbeiten des Wintersemesters 2019/20 an der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie. Teil 1 von 2.

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Wohnen+<br />

Ein Hochbunker als innerstädtische Ressource<br />

Laura Jager<br />

1<br />

2 3<br />

Die Hochbunker des Zweiten Weltkriegs sind<br />

sprechende Zeugen <strong>für</strong> die Bau- und Stadtgeschichte<br />

zahlreicher deutscher Großstädte<br />

und stellen mit ihrer enormen Massivität eine<br />

bisher selten als Lagerstätte von Rohstoffen<br />

wahrgenommene Ressource dar: als Baustein<br />

im städtischen Gefüge sind sie heutzutage oft<br />

funktionslose Orte in meist innerstädtischer<br />

Lage und konkurrieren mit zunehmender<br />

Nachfrage an bezahlbarem Wohnraum und<br />

wirtschaftlichen Interessen. Die Masse ist das<br />

größte Argument dieser Bunker. Betrachtet<br />

man sie als Speichermedium grauer Energie,<br />

wird der Hochbunkerbestand zur Ressource.<br />

Der Glauburgbunker im Frankfurter Nordend<br />

soll <strong>20</strong><strong>20</strong> abgerissen werden - gravierende<br />

Baumaßnahmen am Äußeren führten dazu,<br />

dass der Bunker nicht wie andere unter Denkmalschutz<br />

gestellt wurde.<br />

Das innenstadtnahe Nordend zählt zu den<br />

gründerzeitlich bebauten Stadtbezirken. Die<br />

Blockrandbebauung formiert sich um den<br />

Glauburgbunker zu Solitärbauten, weshalb er<br />

als vermittelnder Baustein zwischen den Bildungseinrichtungen<br />

verstanden werden kann.<br />

Die nachhaltige Sicherung der städtischen<br />

Nahrungsmittel- und Ressourcenversorgung<br />

wird zunehmend zur Herausforderung.<br />

Zukünftig werden 60 Prozent mehr Nahrungsmittel<br />

<strong>für</strong> die Ernährung der Menschheit<br />

produziert werden müssen, gleichzeitig stehen<br />

40 Prozent weniger Ackerfläche zur Verfügung<br />

und 70 Prozent des Wasserbedarfs werden <strong>für</strong><br />

die Bewässerung von Ackerflächen verbraucht.<br />

Die Implantierung von Nahrungsmittelproduktion<br />

als festen Gebäudebestandteil im<br />

Kern in Form einer vertikalen Aquaponik-<br />

Farm, integriert eine geregelte Nahversorgung<br />

unter kontrollierten Bedingungen in die <strong>Architektur</strong>.<br />

Die Aquaponik bezeichnet ein Verfahren,<br />

das die Kultivierung von Nutzpflanzen in<br />

Hydrokultur mit Techniken der Aufzucht von<br />

Fischen in Aquakultur verbindet. Gegenüber<br />

der herkömmlichen Landwirtschaft wird mit<br />

diesem Kreislaufsystem eine Lebensmittelproduktion<br />

mit bis zu 90 Prozent weniger Wasserverbrauch<br />

möglich. Wo früher Monokultur<br />

und veränderte klimatische Bedingungen den<br />

Anbau von Nahrungsmitteln erschwert haben<br />

und den Nutzer in der Stadt vom Produkt<br />

losgelöst hat, soll zukünftig eine produktive

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