Das Stadtgespräch Ausgabe Oktober 2023 auf MeinRHWD

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Erhöhung vom »Arbeitnehmer-Pauschbetrag«
Wir alle haben es in den letzten Wochen und Monaten zu spüren bekommen:
Egal ob wir an der Supermarktkasse oder an der Tanksäule
stehen, wir müssen immer tiefer in unser Portemonnaie greifen.
Das betrifft nicht nur den privaten, sondern auch den beruflichen
Bereich. Das ist auch am Gesetzgeber nicht vorbeigegangen und
er gibt den Arbeitnehmer*innen eine Chance, dass sich gestiegene
Kosten auch unkompliziert in der Steuererklärung widerspiegeln
können. Die relevante Position ist der Pauschbetrag nach § 9a Satz
1 Nr. 1 Buchstabe a EStG, der als Werbungskostenbetrag bei der
Ermittlung der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit im Sinne
des § 19 Absatz 1 EStG berücksichtigt wird, wenn keine höheren
Werbungskosten nachgewiesen werden.
Der Gesetzgeber hat den entsprechenden Pauschbetrag nach
§ 9a Satz 1 Nr. 1 Buchstabe a EStG bereits rückwirkend für das Jahr
2022 von EUR 1.000,00 auf EUR 1.200,00 erhöht und nunmehr ist
zum 1. Januar 2023 dieser Pauschbetrag auf EUR 1.230,00 angehoben
worden. Bis zur Höhe dieser Pauschbeträge können Werbungskosten
im Zuge der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit bei der Einkommensteuererklärung
pauschal ohne den Nachweis durch Belege
gegenüber dem Finanzamt geltend gemacht werden. Allerdings
kann der Pauschbetrag auch nur einmalig in der entsprechenden
Steuererklärung berücksichtigt werden und gilt in Summe für alle
bestehenden Arbeitsverhältnisse. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen,
dass es für Versorgungsbezüge im Sinne des § 19 Absatz 2
EStG eine separate Regelung gibt.
Der Zweck des Pauschbetrages nach § 9a Satz 1 Nr. 1 Buchstabe
a EStG, der auch im Gesetz als »Arbeitnehmer-Pauschbetrag«
bezeichnet wird, liegt in der Vereinfachung der Erstellung der entsprechenden
Steuererklärung und der anschließenden Prüfung
dieser Erklärung durch die Finanzverwaltung. Es muss somit bei
der Erstellung der Steuererklärung
im Einzelfall abgewogen
werden, ob das Sammeln und
Prüfen der einzelnen Belege
lohnenswert ist, oder ob der
»Arbeitnehmer-Pauschbetrag«
in Anspruch genommen wird.
Micha M. Schell
Der Autor ist Steuerberater in der
Kanzlei
Wortmann & Partner & Co. KG,
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
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