Alnatura Magazin November 2023

GUT ZU WISSEN
Lange Nächte, dunkle Tage, wenig
Sonne – das schlägt manchen Menschen
aufs Gemüt. Doch trübe Stimmung und
Schlappheit sind nicht vorprogrammiert.
Wir erläutern, was Sie gegen den
Herbst- und Winterblues tun können.
Winterblues ade
J
etzt im November
geht nach
der Zeitumstellung
die Sonne am
Abend noch früher
unter, der Himmel
ist tagsüber oft wolkenverhangen.
Morgens
gehen wir im
Dunkeln aus dem
Haus, abends kommen
wir oft erst nach Sonnenuntergang zurück: Im
Herbst sinken nicht nur die Temperaturen. Bei vielen
Menschen geht in der grauen Jahreszeit auch die Stimmung
nach unten.
MATT, LUSTLOS UND IM STIMMUNGSTIEF
Was ist los mit uns? Wir fühlen uns müde, schlapp, antriebslos,
igeln uns ein, wollen morgens gar nicht aufstehen.
Dazu kommt bei vielen eine starke Lust auf Süßes.
Für diese Symptome hat sich der Begriff Winterblues etabliert.
Er ist eine milde Variante einer von der Jahreszeit
abhängigen emotionalen Störung, auch SAD (Seasonal
Affective Disorder) genannt. Rund 2,5 Prozent der Bevölkerung
im deutschsprachigen Raum sind jährlich von einer
Herbst-Winter-Depression betroffen.
DIE SONNE FEHLT
Und wieso ausgerechnet jetzt? Im Herbst und Winter
scheint die Sonne kürzer und in geringerer Intensität.
»Bei Lichtmangel nimmt die Produktion des Hormons Serotonin
ab und die Bildung von Melatonin wird aktiviert«,
erklärt Dr. med. Catri Tegt meier, Fachärztin für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie. »Weniger Serotonin,
das uns das Gefühl der Gelassenheit, inneren Ruhe und
Zufriedenheit gibt, dafür mehr Melatonin, das uns müde
und antriebsarm macht – so kann die Seele aus dem
Gleichgewicht geraten.«
Wenn die Sonne weniger scheint, produziert der
Körper auch weniger Vitamin D. Dies kann ebenfalls eine
denkbare Ursache für den Winterblues sein.
LICHT INS LEBEN BRINGEN
Was also tun? Wichtig ist, möglichst viel Licht zu tanken.
Das bedeutet: Gehen Sie bei Tag spazieren, auch wenn der
Himmel bewölkt ist. Selbst dann ist natürliches Tageslicht
immer noch deutlich stärker als künstliche Zimmerbeleuchtung.
Nutzen Sie doch einfach mal die Mittagspause für
eine Runde um den Block.
Mithilfe einer Tageslichtlampe lässt sich der Lichtbedarf
zusätzlich ausgleichen. Empfohlen wird eine Beleuchtungsstärke
von 10 000 Lux. Die Behandlung ist einfach:
Man setzt sich für 30 bis 45 Minuten täglich mit offenen
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