Flensburg Journal Ausgabe 189 - Juni 2018
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Mit dieser Mannschaft stieg Dierk Schmäschke 1984 auf<br />
Doppelspitze: Dierk Schmäschke und Manfred Werner<br />
90er Jahre: Treffen mit Ministerpräsidentin Heide Simonis<br />
Mittendrin: Die Aufstiegs-Sause von 1984<br />
zusagt“, erzählt er. Zudem hätten<br />
Freundschaften und der Teamgeist<br />
in der SG dazu beigetragen, dass er<br />
1981 auf einen Umzug wegen eines<br />
Medizin-Studiums verzichtete und<br />
der PH treublieb. Bald folgte das Referendariat<br />
in Tarp. Dann ging es über<br />
die Grenze – zur deutschen Schule in<br />
Tondern. Dierk Schmäschke nennt einen<br />
guten Nebeneffekt: „Ich konnte<br />
vorher nur ein paar Wörter Dänisch,<br />
jetzt verstehe ich fast alles.“<br />
Während des Studiums lernte er seine<br />
zukünftige Frau Meike kennen. Beide<br />
heirateten 1986. Gemeinsam zogen<br />
sie nach Harrislee, lebten zuerst im<br />
Mietshaus, bald im Eigenheim. Die<br />
Familie wuchs um zwei Kinder. Sohn<br />
Niels Oke „schenkte“ seinen Eltern<br />
vor Kurzem den ersten Enkel. Tochter<br />
Kaja holte das nach, was ihr Vater<br />
nur andachte: Sie studierte Medizin.<br />
Heute arbeitet sie in der Kinderklinik<br />
Kassel und ist mit Michael Müller,<br />
Handball-Profi der MT Melsungen, liiert.<br />
Zurück zur Karriere von Dierk<br />
Schmäschke. Sie zeigte in den 80er<br />
Jahren eine aufstrebende Tendenz.<br />
Ein ausverkauftes Handewitter Sportzentrum,<br />
in dem selbst Ohnmächtige<br />
wegen der Fülle nicht umfallen konnten,<br />
wurde spätestens 1981 nach dem<br />
knapp verpassten Bundesliga-Aufstieg<br />
gegen die Reinickendorfer Füchse<br />
immer mehr zur Regel. 1984 dann<br />
der endgültige Durchbruch – Bundesliga.<br />
„Wir waren wie paralysiert“,<br />
erzählt Dierk Schmäschke von den<br />
ersten Begegnungen mit Stefan Hecker,<br />
Arno Ehret oder Andreas Thiel,<br />
die mit einer Überraschung endeten:<br />
„Mit denen konnte man reden.“<br />
Die Handball-Stars waren nun regelmäßige<br />
Gäste im Handewitter Sportzentrum,<br />
das damals 1400 Zuschauer<br />
fasste. Die SG-Hymne „Auf in den<br />
Kampf“ (Dierk Schmäschke: „Immer<br />
noch der beste Einlauf der Liga“)<br />
und die brodelnde Stimmung (Dierk<br />
Schmäschke: „So laut wurde es nie<br />
wieder“) sorgten für Gänsehaut bei<br />
den SG-Spielern und Angstschweiß<br />
bei den Gegnern. Und die Premieren-Saison<br />
endete im Mai 1985 nach<br />
einer Berg- und Talfahrt mit einem<br />
emotionalen Höhepunkt, als der letzte<br />
Spieltag eine nicht eingeplante<br />
Niederlage gegen Lemgo parat hatte.<br />
„Wir alle schauten dem Abstieg ins<br />
Gesicht, es herrschte absolut Stille“,<br />
erinnert sich Dierk Schmäschke.<br />
Dann, nach vier Minuten, entlud sich<br />
die anfängliche Enttäuschung in einen<br />
Freudentaumel. Die Bekanntgabe<br />
eines überraschenden Resultats aus<br />
einer anderen Halle hatte für den<br />
Stimmungsumschwung gesorgt. Der<br />
Abstieg war vermieden, der Klassenerhalt<br />
wurde bis in die frühen Morgenstunden<br />
gefeiert. Ein potenter<br />
Sponsor drückte den Spielern einen<br />
1000-Mark-Schein in die Hand. Das<br />
erste „Gehalt“ der Amateur-Handballer.<br />
Dierk Schmäschke musste in<br />
seiner Karriere auch zwei Abstiege<br />
Gegen Fredenbeck beendete Schmäschke 1993 seine aktive Karriere<br />
10 FLENSBURG JOURNAL • 06/<strong>2018</strong>