Flensburg Journal Ausgabe 189 - Juni 2018
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175 Jahre<br />
Das Haus der<br />
schönen Dinge<br />
Im <strong>Juni</strong> <strong>2018</strong> feiert die Familie Thomsen,<br />
Inhaber des hiesigen Fröbelhauses, ein<br />
denkwürdiges Jubiläum: Seit 175 Jahren (!)<br />
befindet sich das Fröbelhaus <strong>Flensburg</strong> im<br />
Familienbesitz der Familie Thomsen.<br />
Die Geschichte<br />
Im <strong>Juni</strong> 1843 wurde von dem Buchbindermeister<br />
Franz Thomsen, geboren am<br />
2. September 1814, in <strong>Flensburg</strong>, in der<br />
Großen Straße, zwischen dem heutigen<br />
Mc Donald´s und der Landesgenossenschaftsbank,<br />
eine Buchbinderei mit angegliedertem<br />
Papiergeschäft gegründet.<br />
Franz Thomsen war ein sehr tüchtiger<br />
Fachmann. Seine reichen Kenntnisse in<br />
seinem Beruf hatte er sich in seinen Wanderjahren<br />
1835 bis 1843 erworben, die ihn<br />
von <strong>Flensburg</strong> über Berlin, Breslau, Warschau,<br />
Prag, Wien und Kopenhagen geführt<br />
hatten. Neben seiner Buchbinderei<br />
pflegte er das Ladengeschäft, wo, wie<br />
es in dieser Branche üblich ist, seine Frau<br />
ihm unterstützend zur Seite stand. Es sind<br />
heute noch im Besitz der Familie Arbeiten<br />
vorhanden, die von seiner künstlerischen<br />
Tätigkeit Zeugnis ablegen. Schon wenige<br />
Jahre später, 1847, kaufte dieser umsichtige<br />
Vorfahre das Grundstück Holm<br />
46 (früher Nr. 743a), das schließlich zum<br />
Stammhaus wurde. Nach seinem Tod 1868<br />
übernahm sein Sohn Christian das Geschäft,<br />
dem wiederum nach seinem Tod<br />
ein weiterer Bruder, Friedrich Nicolai, im<br />
Jahre 1888 als Firmeninhaber nachfolgte.<br />
In 43 Arbeits- und Erfolgsjahren, die noch<br />
in das „goldene Jahrhundert“ hineinlangten,<br />
gelang es Friedrich Nicolai Thomsen,<br />
unterstützt von seiner geschäftstüchtigen<br />
Frau, das Geschäft zur Blüte zu bringen.<br />
Die alten Gebäude wurden grundlegend<br />
erneuert und das Geschäft auf solider<br />
Grundlage zu Ansehen und Achtung gebracht.<br />
Das Fröbelhaus am Holm war trotz<br />
der räumlichen Enge des Grundstücks,<br />
bedingt durch die Schmalheit des Hauses,<br />
dafür bekannt, dass ein reichhaltiges<br />
Sortiment vorgehalten wurde, das die<br />
Kunden stets zu schätzen wussten, und so<br />
das Fröbelhaus eine konstante und wirtschaftlich<br />
gesunde Entwicklung erfuhr.<br />
Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs<br />
1918 übernahm sein einziger Sohn Franz<br />
Heinrich die Geschicke des Fröbelhauses.<br />
Er führte Geschäft und Familie erfolgreich<br />
durch die 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
bis an die Zeit des beginnenden<br />
Zweiten Weltkriegs, den er als eingezogener<br />
Soldat erlebte. In dieser schweren Zeit<br />
oblag die Geschäftsführung seiner Ehefrau,<br />
die mit den treuen Mitarbeitern das<br />
Geschäft durch die 40er Jahre führte. In<br />
Jubiläumsverkauf<br />
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vom 02.-09.06.<strong>2018</strong><br />
den schweren Nachkriegsjahren übernahm<br />
schließlich die vierte Generation<br />
der Thomsens, Franz Hermann Thomsen,<br />
Jahrgang 1920, die Geschäftsführung.<br />
Ihm war ein langes Leben beschieden,<br />
er verstarb 1997 im 77. Lebensjahr. Sein<br />
Sohn Frank Thomsen, die fünfte Generation<br />
und 1949 geboren, stieg im Alter von<br />
20 Jahren in 1969 in das Familiengeschäft<br />
ein, durchlief sämtliche Abteilungen und<br />
Geschäftszweige, führte jahrelang das<br />
Unternehmen, und war hauptverantwortlich<br />
für Planung, Bau und Einrichtung des<br />
zweiten Standbeins des Fröbelhauses, die<br />
Fröbelhaus-Filiale in der Westerallee, die<br />
es seit rund 25 Jahren gibt. Er war auch<br />
Planer und Ausrichter des 150jährigen Ju-<br />
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FLENSBURG JOURNAL • 06/<strong>2018</strong>