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Flensburg Journal Ausgabe 185 - Februar 2018

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Sein Leben, seine Zeppeline<br />

Rücken frei zu haben. Ein schwerer Schicksalsschlag traf ihn: Im<br />

Oktober 1893 starb seine Mutter.<br />

Nach dem Wehrdienst blieb Hugo Eckener in <strong>Flensburg</strong>, lebte mit<br />

seinen Geschwistern sowie den Onkeln wieder in der Norderstraße<br />

8. Er verfasste Artikel über nationalökonomische Themen. Die<br />

Bekanntschaft mit einer Verlegerfamilie half beim Einstieg in den<br />

<strong>Journal</strong>ismus. Friedrich Maaß, der die „<strong>Flensburg</strong>er Nachrichten“<br />

von seinem gerade verstorbenen Vater übernommen hatte, gewann<br />

den gebildeten Uni-Absolventen als Redakteur. Hugo Eckener<br />

schrieb über Sozialpolitik und vor allem über kulturelle Veranstaltungen<br />

– sachverständig, aber auch mit bissigem Humor. Am<br />

4. Oktober 1897 verfolgte er mit Begeisterung im Stadttheater die<br />

Oper „Hans Deiling“, fand aber ein Haar in der Suppe: „Die Inszenierung<br />

war hübsch, nur möchten wir raten, in den Erdgeister-Szenen<br />

nicht wieder ein so scheußliches Violett leuchten zu lassen.“<br />

In seiner Freizeit war Hugo Eckener gerne auf dem Wasser unterwegs.<br />

Er trat dem <strong>Flensburg</strong>er Segelclub bei, bestach dabei mit<br />

seinem Gespür für Wind und Wellen und ergatterte an Bord der<br />

„Isa“, die Friedrich Maaß gehörte, so manchen Pokal. Sein vermögender<br />

Freund hatte eine Schwester: Sie hieß Johanna und<br />

wurde die Frau an der Seite von Hugo Eckener. Im Dezember 1895<br />

schrieb der Bräutigam in spe: „Du bist meine Liebe, meine Lust,<br />

mein Lieben und Freuen und Glück, Du bist meine Lebensluft, meine<br />

Daseinsbedingung!“ Am 29. Oktober 1897 heiratete das Paar.<br />

Nach der Feier im geschmückten „<strong>Flensburg</strong>er Hof“ packten die<br />

Eheleute die Koffer. Es ging auf eine ungewöhnliche Hochzeitsreise.<br />

Über die Schweiz und Italien gelangten die Norddeutschen<br />

per Schiff nach Ägypten. Sie besuchten die Pyramiden, die Sphinx<br />

und eine Wüstenoase, hielten sich aber die meiste Zeit in Kairo<br />

auf, das Hugo Eckener sogleich charakterisierte: „Der Westen ist<br />

zumeist europäisch, Villenviertel mit breiten, schönen Straßen und<br />

großen Gärten, also ruhig und gesund. Der Osten ist der ägyptische<br />

und arabische Tummelplatz, laut und lärmend – aber riesig<br />

interessant.“<br />

Im Mai 1898 ließen sich Hugo Eckener und seine Frau in der Münchener<br />

Kaulbachstraße nieder. Er betätigte sich weiterhin als<br />

Schriftsteller und dachte an eine Universitätslaufbahn. Zugleich<br />

FLENSBURG JOURNAL • 02/<strong>2018</strong><br />

Hugo Eckener arbeitete in <strong>Flensburg</strong> als Redakteur und Schriftsteller.<br />

Foto: Sammlung Uwe Eckener<br />

1897: Heirat mit Johanna Maaß.<br />

Foto: Sammlung Uwe Eckener<br />

Hugo Eckener war ein<br />

leidenschaftlicher Segler.<br />

Foto: Sammlung Uwe Eckener<br />

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