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Seesicht - Das Zentralschweizer-Seen-Magazin Nr. 6 - 2023

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RENNSPORT REUNION<br />

<strong>Das</strong> langsamste Rennen, aber die grösste Aufmerksamkeit<br />

trotz Top-Autos und seltsamen Rennwagen-Transportern:<br />

das Porsche-Traktor-Race, unter anderem mit Andy Green<br />

am Steuer (oben rechts).<br />

Wo man hinschaut: Überall Historie<br />

zum Anfassen. Wie der 901-Prototyp<br />

<strong>Nr</strong>. 6 «Quickblau» von Alois Ruf (der<br />

älteste noch existierende 911) neben<br />

dem Prototypen Nummer 7 in Rot, mit<br />

weit nach hinten gesetztem Schiebedach<br />

und erst gut 7000 Kilometern auf<br />

der Uhr. Oder der strassenzugelassene<br />

962 CR – nicht schön, aber faszinierend.<br />

Solche Preziosen trifft man nicht<br />

alle Tage.<br />

Ebenfalls lohnenswert: ein Besuch der<br />

Porsche-Parkplätze. Dort werden die<br />

Autos fein säuberlich nach Modellreihen<br />

sortiert und aufgereiht, und<br />

wehe, wenn sich ein 914 zwischen die<br />

365er mogelt – dann klebt tatsächlich<br />

ein Strafzettel am Fenster mit der Androhung<br />

des Abschleppens. Sehenswert<br />

vor allem aber ist der unglaubliche<br />

Einfallsreichtum der Eigner, was<br />

die offiziellen Kennzeichen angeht:<br />

«WKND 911», «DONNARR», «AIR-<br />

WALK», «ZEITLOS», «FRIEDEN»,<br />

«AREA 51» und «1BIESST» sind nur<br />

ein paar Beispiele.<br />

Lohnend auch der Gang zur Zeltstadt<br />

mit den vielen Zubehörspezialisten,<br />

Kunstläden und Tunern. Ken Blocks<br />

Hoonigan Racing Division hatte den<br />

1400 PS starken Mittelmotor-911<br />

(Vierliter-Sechszylinder-Boxer-Biturbo)<br />

«Hoonipigasus» im Gepäck (gebaut<br />

von BBi Autosport), ein nur 1000 Kilo<br />

leichtes Flügelmonster, bei dem man<br />

die 911-Silhouette fast nur noch erahnen<br />

kann. Gedacht war der Renner als<br />

Pikes-Peak-Zeitenpulverisierer. Nicht<br />

weniger ein Hingucker der 964 von Russel<br />

Built im «Safari Sportsman Kit», mit<br />

dessen Fahrwerk dank Karosseriehöherlegung<br />

auch die Baja 500 absolviert<br />

werden können soll.<br />

Für die Gegenwart und Zukunft standen<br />

nicht nur Mission X, Porsche 963<br />

und 919 Hybrid, 911 GT3 RS und 718<br />

GT4. Aber den grössten Unterhaltungs-<br />

wert lieferten natürlich die Rennen der<br />

Landwirtschaftsfahrzeuge mit Allgaierund<br />

Porsche-Traktoren. Auf den historischen<br />

Schleppern zeigen unter anderem<br />

die Werksfahrer Felipe Nasr, Matt<br />

Campbell und Nick Tandy ihr Können.<br />

Beim zweiten Rennen mit dabei: ausgerechnet<br />

der schnellste Mann der Welt,<br />

Andy Green. «Ein Freund, der für Porsche<br />

Events organisiert, fragte mich, ob<br />

ich nicht mal vorbeikommen wolle», erzählte<br />

uns der hochaufgeschossene Brite.<br />

Der britische Wing Commander, der<br />

1997 im Raketen-Landfahrzeug Thrust<br />

SSC in Südafrika 1227,985 km/h und<br />

damit Mach 1.02 schaffte, gab sich auf<br />

dem Allgaier schon beim Le Mans-Start<br />

alle Mühe, zog aber schliesslich als letzter<br />

seine Kreise.<br />

Was ihn nicht im Mindesten störte: Sein<br />

gehegtes Familienmitglied zu Hause<br />

in England ist ein Stanley Steamer aus<br />

dem Jahr 1904 …<br />

SEESICHT 6/23<br />

www.seesichtmagazin.ch 47

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