Das Stadtgespräch Ausgabe Januar 2024 auf Mein Rheda-Wiedenbrück
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ge handelt, mit der sie ein düsteres<br />
Geheimnis aus der Vergangenheit<br />
verbindet. Je näher sie also den<br />
Flüchtigen kommt, desto größer<br />
wird die Gefahr für sie selbst.<br />
Auch bei seinem zweiten Krimi<br />
gelingt es Gollhardt wieder, die<br />
Grenze zwischen Gut und Böse,<br />
die anfangs so klar gezeichnet<br />
scheint, geschickt zu verwischen.<br />
Auch atmosphärisch verdient das<br />
Buch den Titel Thriller. Außerdem<br />
weiß man beim Lesen nie, wie die<br />
Geschichte nun ausgehen mag,<br />
ein weiteres Qualitätsmerkmal.<br />
Erschienen ist »Der Pakt« als Paperback<br />
bei Penguin, 384 Seiten,<br />
16 Euro.<br />
Thomas Heise / Claas Meyer-Heuer<br />
»Der Jahrhundertcoup«<br />
Es wird behauptet, dass »Der Jahrhundertcoup«<br />
so spannend wie ein<br />
Krimi sei. <strong>Das</strong> finde ich nicht, denn<br />
das Buch der beiden SPIEGEL-Journalisten<br />
ist für mich weitaus spannender<br />
als ein Kriminalroman. <strong>Das</strong><br />
Sachbuch trägt den Untertitel »Ein<br />
Clan <strong>auf</strong> Beutezug und die Jagd<br />
nach den Juwelen aus dem Grünen<br />
Gewölbe« und beschreibt entsprechend<br />
die Taten der Verbrecher und<br />
das Vorgehen der Polizei bei dem<br />
spektakulärsten Einbruch in der<br />
Geschichte der Bundesrepublik.<br />
Für den Leser beinhaltet das eine<br />
ganze Reihe von Aha-Momenten,<br />
selbst für den Krimi-Liebhaber. Von<br />
einigen Krimi-Klischees muss man<br />
sich nämlich verabschieden, denn<br />
anders als im Fernsehen wandelt<br />
in Wirklichkeit kein Kommissar<br />
kaffeetrinkend am Tatort herum,<br />
bevor die Spurensicherung überhaupt<br />
eingetroffen ist. Auch die<br />
Sokos, die das Vorabendprogramm<br />
im Fernsehen mit immer gleicher<br />
Besetzung in verschiedenen Städten<br />
ermitteln lässt, sind in Wirklichkeit<br />
eben das, was der Name<br />
schon sagt: eine Sonderkommission.<br />
Und die setzt sich eben aus<br />
verschiedenen Spezialisten zusammen,<br />
die nach erledigter Sonderarbeit<br />
dann wieder in ihre jeweiligen<br />
Kommissariate zurückkehren.<br />
Und diese Spezialisten sind<br />
auch bitter nötig, um dieses<br />
dreiste und dabei nahezu perfekt<br />
organisierte Verbrechen von ungeahntem<br />
Ausmaß <strong>auf</strong>zuklären: In<br />
der Nacht zum 25. November 2019<br />
verschaffen sich sechs schwarz<br />
gekleidete Männer Zutritt zu den<br />
Räumen des Dresdner Schlosses,<br />
schlagen mit Äxten <strong>auf</strong> die Vitrinen<br />
ein und entwenden Schmuck<br />
im Versicherungswert von über<br />
hundert Millionen Euro. Anschließend<br />
verwischen sie gründlich<br />
ihre Spuren. Die Ermittler gehen<br />
schon bald davon aus, dass ein<br />
Clan hinter der Aktion steht. Die<br />
beiden Autoren Thomas Heise und<br />
Claas Meyer-Heuer recherchieren<br />
schon seit Jahren zur Organisierten<br />
Kriminalität. Anhand exklusiver<br />
Einblicke in die Ermittlungsakten,<br />
zahlreicher Gespräche und<br />
Videoanalysen gelingt ihnen nicht<br />
nur die minutiöse Rekonstruktion<br />
eines Jahrhundertverbrechens. Sie<br />
zeichnen auch ein detailgenaues<br />
Portrait deutscher Polizeiarbeit, die<br />
am Ende zum Teil zum Erfolg führt.<br />
Immerhin werden fünf Mitglieder<br />
des arabischen Rammo-Clans verurteilt.<br />
Für den Blutdruck der Leserschaft<br />
ist »Der Jahrhundertcoup«<br />
nicht gerade ideal, steht dieser<br />
Fall doch exemplarisch für die um<br />
sich greifende Clankriminalität.<br />
Dabei zeigt er eindrücklich, wo<br />
die Schwierigkeiten bei der Verfol-<br />
gung der Verbrechen liegen. Und<br />
da gibt es reichlich Grund, sich<br />
<strong>auf</strong>zuregen. Gerade deshalb ist<br />
dieses Buch aber so lesenswert. Erschienen<br />
ist der True-Crime-Thriller<br />
bei der Deutschen Verlags Anstalt,<br />
Hardcover, 346 Seiten, Farbbildteil,<br />
24 Euro.<br />
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<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
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