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Das Stadtgespräch Ausgabe Januar 2024 auf Mein Rheda-Wiedenbrück

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MMcDonald’s<br />

und Wenneberschule<br />

ausgezeichnet<br />

Erster Integrationspreis der Stadt <strong>Rheda</strong>-<strong>Wiedenbrück</strong><br />

verliehen<br />

1 Freude bei der Wenneberschule über den Integrationspreis: (v. l.) Die Leiterin der<br />

OGGS, Monika von Recklinghausen, stellvertretende Schulleiterin Christiane Westermann,<br />

Mark Bollmann<br />

(Kem) Seit 1996 ist Franchise-Nehmerin Gabriele Conert in <strong>Rheda</strong>-<strong>Wiedenbrück</strong><br />

mit dem Hauptsitz der McDonalds-Unternehmung zu finden.<br />

Gemeinsam mit den beiden Gütersloher Betriebsstätten werden dort 130<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 28 unterschiedlichen Nationen beschäftigt.<br />

Die Belegschaft rekrutiert sich aus Deutschland, Bulgarien, Rumänien,<br />

Polen, Ukraine, Kosovo sowie Türkei, Indien, Afghanistan, Syrien,<br />

Irak und anderen Ländern. Vielfach verfügen die neuen Mitarbeitenden über<br />

keine Sprachkompetenz in Deutsch. Ihre Integration sei der Unternehmerin<br />

ein Herzensanliegen, schreibt Christiane Hoffmann in ihrem Vorschlag für<br />

den Integrationspreis »Betriebliches Engagement«.<br />

Die Herkunft der Mitarbeitenden beschreibt die Mischung der Menschen,<br />

die in <strong>Rheda</strong>-<strong>Wiedenbrück</strong> aus den unterschiedlichsten Gründen<br />

eine Heimat gefunden haben. Vielfach arbeiten Frauen bei Frau Conert,<br />

deren Männer im Fleischwerk Tönnies arbeiten. Auch Flüchtlinge aus Krisenregionen<br />

dieser Welt sind bei Frau Conert angestellt: Frauen die mit<br />

ihren Kindern vor gewalttätigen Ehemännern geflüchtet sind, junge Frauen<br />

denen Zwangsverheiratung drohen, Menschen die <strong>auf</strong>grund ihrer sexuellen<br />

Orientierung mit Gewalt und Tod rechnen müssen und Menschen die in<br />

ihren Heimatländern keine Lebensperspektive haben.<br />

Betriebliche Integration bei McDonald’s<br />

<strong>Rheda</strong>-<strong>Wiedenbrück</strong><br />

Durch Beschäftigungsverhältnisse in der Systemgastronomie Gabriele Conerts<br />

erlangen diese Menschen den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt.<br />

Hier wird durch Kontakt mit den Kunden und den Kolleginnen die Sprachkompetenz<br />

bis hin zur Beherrschung der deutschen Sprache vermittelt. Die<br />

bezahlte Tätigkeit eröffnet ihnen die Möglichkeit aus den Transferleistungen<br />

des Staates hin zu einem eigenfinanzierten und von Abhängigkeiten der<br />

Familie (Zwangsehen, Gewalt in der Ehe, Erwirkung eines Bleiberechtes)<br />

freien Leben zu gelangen, macht Christiane Hoffmann deutlich.<br />

1 (V. l.) Ardian Gashi (Kosovo), Kosma Kinga (Rumänien), Ecatarina Oprea (Rumänien),<br />

Pancharatnam Vigneswery (Sri Lanka), Antonija Dimitreva (Nordmazedonien),<br />

Valentina Barseyian (Georgien)<br />

Der Aufstieg der Beschäftigten in der McDonald’s-Welt wird durch<br />

Schulungen und Weiterbildungen zusätzlich durch die Franchisenehmerin<br />

finanziert. Bei ihr können die Menschen Geld verdienen, die Sprache lernen<br />

und die Gesellschaft vor Ort kennen lernen. Hier bekommt jeder Mensch<br />

eine Chance, der in der Systemgastronomie arbeiten will und die Tätigkeit<br />

gewissenhaft ausführt.<br />

Die Franchise-Nehmerin leistet einen selbstlosen Beitrag zur Integration<br />

der Mitarbeitenden.<br />

Ein von Christiane Hoffmann genanntes Beispiel illustriert den Verständigungsprozess<br />

unter den Mitarbeitenden: Wenn eine Teamleiterin mit 20<br />

Jahren und türkischen Wurzeln <strong>auf</strong> einen neuen Kollegen aus dem arabischen<br />

Raum trifft, können kulturell geprägte Probleme entstehen: Mann<br />

meint, Anweisungen einer Frau nicht folgen zu müssen, weil man Mann ist.<br />

<strong>Das</strong> Team lebe ein gleichberechtigtes Verhalten vor. Der neue Mitarbeiter<br />

müsse sich zwangsläufig anpassen. Für unsere Gesellschaft sei das ein<br />

wichtiger Integrationsschritt.<br />

Leben und leben lassen, eine Chance geben und mit Herz und Hand<br />

unterstützen – dieser Geist findet sich in den Betriebsstätten von Gabriele<br />

Conert und werde von ihr vorgelebt.<br />

Für den Vorsitzenden des Integrationsrates, Michel Gwosdek war es deshalb<br />

eine besondere Freude, der Franchise-Nehmerin Gabriele Conert und<br />

ihrem Adoptivsohn Ardian Gashi die Urkunde und den damit verbundenen<br />

Preis-Scheck von 1000 Euro in der Kategorie »Betriebliches Engagement«<br />

im Rahmen der Gremiumssitzung überreichen zu können.<br />

Spontane empathische Geste<br />

Die Unternehmerin dankte für die Würdigung der in ihrem Betrieb gelebten<br />

Unternehmenskultur. Spontan reichte sie das erhaltenen Preisgeld an Monika<br />

von Recklinghausen und Mark Bollmann als Vertretende der ebenfalls<br />

ausgezeichneten Wenneber-Grundschule weiter. Die Unternehmerin wollte<br />

mit ihrer Entscheidung die Arbeit der Schule zur gewaltfreien Konfliktlösung<br />

unterstützen, für das die erkrankte Schulleiterin Erika Langer sich engagiere,<br />

hatte die Preisträgerin in Erfahrung gebracht. Die Wenneberschule hat auch<br />

schon eine Idee für die Verwendung. Der Förderverein der Schule plane für<br />

ein Kulturfest im Sommer. Da gehe nun noch mehr. Gabriele Conert sei<br />

dazu schon jetzt herzlich eingeladen, erklärte Monika von Recklinghausen.<br />

Integrationsarbeit an der Wenneberschule<br />

Die Wenneber-Grundschule hatte den Integrationspreis in der Kategorie<br />

»Bürgerschaftliches Engagement« erhalten. Toleranz fördern und für die<br />

66 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>

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