Das Stadtgespräch Ausgabe Januar 2024 auf Mein Rheda-Wiedenbrück
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mit diversen Snacks stärken. Wer<br />
es lieber rauer mag, den zieht es<br />
an die Atlantikküste, wo oftmals<br />
ordentlich Brandung herrscht,<br />
bei entsprechendem Wind, versteht<br />
sich. Surfer sind begeistert,<br />
zumal der Osten nicht sehr touristisch<br />
ist.<br />
Was lohnt außer Strand?<br />
Wem das süße Nichtstun irgendwann<br />
einmal zu langweilig wird,<br />
für den gibt es <strong>auf</strong> Barbados tatsächlich<br />
auch einiges neben Karibik-<br />
und Atlantikstränden zu entdecken.<br />
Da sind zunächst einmal<br />
die Spuren des kolonialen Erbes<br />
zu besichtigen. Zumindest einmal<br />
sollte man das Herrenhaus einer<br />
Plantage besichtigt haben. Einen<br />
sehr lebendigen Eindruck vom<br />
Leben der Herrschaften <strong>auf</strong> einer<br />
Plantage vermittelt beispielsweise<br />
das Sunbury Plantation House,<br />
im Südosten Barbados. Vor mehr<br />
als 350 Jahren gegründet, reflektiert<br />
es noch heute den Reichtum<br />
und die damit verbundene Lebensart<br />
der weißen Betreiber der<br />
Zuckerrohrplantage. Jede Menge<br />
erlesenes Mobiliar, ausgesuchtes<br />
Geschirr mit entsprechendem Besteck,<br />
hochwertige Antiquitäten,<br />
Kutschen aus vorigen Jahrhunderten<br />
aber auch die neuesten<br />
Errungenschaften der jeweiligen<br />
Epoche wie optische Geräte hat<br />
man dort gesammelt. Nicht so<br />
sehr im Fokus steht dagegen das<br />
Leben derjenigen, die <strong>auf</strong> den Zuckerrohrfeldern<br />
für den Reichtum<br />
sorgten und in elenden Zuständen<br />
leben mussten…<br />
Als ob die Zeit stehengeblieben<br />
wäre, fühlt es sich beim<br />
Besuch der St. John’s Parish<br />
Church unweit vom Surferparadies<br />
Bathsheba an. Bereits im 17.<br />
Jahrhundert aus Holz errichtet<br />
und mehrfach durch Hurrikane<br />
zerstört, präsentiert sie sich<br />
heute wie im Jahr 1836 in einer<br />
Art bescheidener Gotik, ist doch<br />
alles recht streng und schlicht<br />
gehalten. Der angrenzende Friedhof<br />
ist ebenfalls den Besuch wert,<br />
die verwitterten Gräber könnten<br />
einem Horrorfilm entsprungen<br />
sein, sind aber natürlich original.<br />
Auch hat man von der Kirche einen<br />
wunderbaren Ausblick <strong>auf</strong><br />
die Ostküste. Was man ebenfalls<br />
nicht versäumen sollte, ist ein<br />
Besuch in einem der fünf botanischen<br />
Gärten von Barbados.<br />
Durch die jahrhundertelange<br />
Zuckerrohr-Monokultur ist die<br />
eigentlich tropische Landschaft<br />
massiv zurückgedrängt worden.<br />
Eine Idee davon, wie früher die<br />
ganze vom Klima so begünstigte<br />
Insel ausgesehen hat, bekommt<br />
man daher am ehesten in den<br />
botanischen Gärten. Die haben<br />
verschiedene Schwerpunkte. Am<br />
urigsten ist wohl der Andromeda<br />
Botanic Garden. Die Pflanzenpracht<br />
ist atemberaubend, von<br />
den riesigen »bärtigen« Bäumen<br />
bis zu den schillernden tropischen<br />
Blüten. Allerdings ist der ehemals<br />
private Garten keineswegs barrierefrei,<br />
denn es geht <strong>auf</strong> und ab<br />
an recht steilen Hängen. Und<br />
auch die Beschilderung würde<br />
bei uns durchfallen. Aber der Besuch<br />
lohnt dennoch. Der Eintritt<br />
für Erwachsene liegt bei etwa 13<br />
Euro, was für Barbados nicht teuer<br />
ist. Busfahren ist ebenfalls nicht<br />
teuer, einheimische Früchte auch<br />
nicht. Aber das war es dann auch<br />
schon mit billig. Alles andere kostet<br />
ordentlich <strong>auf</strong> Barbados. <strong>Das</strong><br />
sollte man bei seiner Reiseplanung<br />
berücksichtigen.<br />
Stolz, aber mit<br />
einem Lächeln<br />
Die Barbadier sind stolz <strong>auf</strong> ihre<br />
Insel. Aber das bedeutet nicht,<br />
dass sie Fremden gegenüber eine<br />
ablehnende Haltung an den Tag<br />
legen. Im Gegenteil habe ich erlebt,<br />
dass viel gelächelt und gelacht<br />
wird und die Leute für ein<br />
Späßchen sehr zu haben sind.<br />
Und dass gute Laune schon lange<br />
das überwiegende Lebensgefühl<br />
<strong>auf</strong> der Insel war, hat schon der Ire<br />
Mathew James Chapman 1833 in<br />
einem Gedicht festgehalten, das<br />
wie folgt beginnt: »Auf über die<br />
Weiten des Wassers zu der Insel /<br />
wo mit unvergänglicher Schönheit<br />
der Sommer lächelt!«<br />
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<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
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