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asphalt 08/23

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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Nachhaltigkeit<br />

21<br />

von teer- und pechhaltigem Ausbaumaterial<br />

und andererseits die Aufspaltung des Asphaltgranulats<br />

in die bindemittelreiche Fraktion<br />

(Asphaltmörtel) und die bindemittelarme Fraktion<br />

(grobe Gesteinskörnungen) zur Anwendung<br />

([5], [6] und[7]).<br />

Die Aufbereitungstechnologie der Aufspaltung<br />

des Asphaltgranulats in die bindemittelreiche<br />

Fraktion (Asphaltmörtel) und die bindemittelarme<br />

Fraktion wurde im Rahmen des<br />

Forschungsprojektes LE2AP ([5], [6]) von der<br />

Tochtergesellschaft des größten Baukonzernes<br />

Royal BAM Group in den Niederlanden „BAM<br />

Infra Asphalt“ angewendet. Bei dieser Aufbereitung<br />

wird zunächst der Fräs<strong>asphalt</strong> in zwei<br />

Komponenten abgesiebt, den Anteil < 2 mm<br />

mit ca. 10 bis 15 M.-% Bindemittel (Asphaltmörtel)<br />

und den Anteil ≥ 2 mm. Dieser Granulatanteil<br />

≥ 2 mm wird in einen Rotorschleuderbrecher<br />

(siehe Abbildung 1) gegeben, in dem er<br />

mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Stahlwand<br />

geschleudert wird. Durch den Aufprall<br />

auf die Stahlwand des Rotorschleuderbrechers<br />

und durch den Kontakt der Granulatfragmente<br />

untereinander wird der noch in dieser Fraktion<br />

vorhandene bindemittelreiche Mörtelanteil<br />

abgetrennt, sodass schlussendlich der groben<br />

Gesteinskörnung nur noch ca. 1 M.-% Bindemittel<br />

anhaftet. Dieses „Restbindemittel“ kann<br />

sich bei der Herstellung von Asphaltmischgut<br />

positiv auswirken, da es als eine Art „Grundierung“<br />

das neue Bindemittel leichter mit den<br />

Gesteinskörnungen verbindet ([5] und [6]).<br />

Nach der Aufbereitung liegt das Asphaltgranulat<br />

also in unterschiedlichen Fraktionen vor. Die<br />

Gesteinskörnungen können durch Absieben<br />

wiederum in weitere Fraktionen aufgeteilt werden.<br />

Da auf den groben Gesteinskörnungen<br />

kaum noch Bitumen vorhanden ist, können sie<br />

über die Weißtrommel aufgegeben und je nach<br />

Zusammensetzung bis zu 100 M.-% bei der<br />

Asphaltmischgutherstellung wiederverwendet<br />

werden. Der Asphaltmörtel kann, wie bisher<br />

auch, entweder kalt im Mischer oder mit den<br />

heißen Gesteinskörnungen zugegeben werden.<br />

Eine Paralleltrommel ist somit nicht erforderlich,<br />

um mehr als 40 M.-% Asphaltgranulat<br />

zugeben zu können. Bei einer Zugabemenge<br />

von bis zu 30 M.-% des Asphaltmörtels kann die<br />

Zugabe von Frischbitumen je nach Mischgut<br />

um bis zu 90 % bzw. signifikant reduziert werden,<br />

wie es bei der Verwendung der Paralleltrommel<br />

der Fall ist. Darüber hinaus besteht<br />

die Möglichkeit, dieses Material mit Verjüngungsmittel<br />

zu behandeln, als Granulat bzw.<br />

als Briketts herzustellen und zielgerecht bei der<br />

Asphaltmischgutherstellung zuzugeben [7].<br />

Bild 2 zeigt das Ergebnis des beschriebenen<br />

Aufbereitungsprozesses.<br />

Zielstellung<br />

Das Forschungsprojekt soll Erkenntnisse über<br />

die Anwendung des Aufbereitungsverfahrens<br />

„Aufspaltung in die bindemittelreiche Fraktion<br />

und die bindemittelarme Fraktion“ von<br />

Asphaltgranulat mit dem Rotorschleuderbrecher<br />

im Vergleich zum Standardverfahren, Brechen<br />

bzw. Granulieren, bei der Herstellung von<br />

Asphaltmischgut bringen.<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes soll in<br />

einem ersten Arbeitspaket der Einfluss des<br />

Mit steigender Rotorschleudergeschwindigkeit<br />

nimmt die<br />

Verfeinerung der Stückgrößenverteilung<br />

größtenteils zu.<br />

unterschiedlich aufbereiteten Asphaltgranulates<br />

auf die Gesteinskörnungseigenschaften<br />

bzw. Gebrauchseigenschaften (Verdichtungsverhalten,<br />

Ermüdungsrisse, Tieftemperaturverhalten<br />

und Spurrinnenbildung) des daraus<br />

hergestellten Asphaltmischgutes untersucht<br />

werden. Dazu sollen im Rahmen der Asphaltmischgutkonzeption<br />

die Bitumen- und<br />

Asphaltmörtelebene betrachtet werden (zweites<br />

Arbeitspaket). In einem dritten Arbeitspaket<br />

des Projektes ist die Fragestellung zu<br />

beantworten, welchen Einfluss die unterschiedlich<br />

aufbereiteten Asphaltgranulate auf<br />

die Nutzungsdauer, die Spurrinnenbildung<br />

sowie die Ermüdungsrissbildung innerhalb der<br />

Asphaltdecke haben. Welchen Einfluss die<br />

unterschiedlich aufbereiteten Asphaltgranulate<br />

auf die Wirtschaftlichkeit von daraus hergestellten<br />

Asphaltbefestigungen sowohl für<br />

den Asphaltmischguthersteller als auch auf die<br />

Lebenszykluskosten von Straßen haben, wird<br />

im fünften Arbeitspaket untersucht. Im letzten<br />

Arbeitspaket ist zu überprüfen, ob die im<br />

Labormaßstab erlangten Erkenntnisse im<br />

großmaßstäblichen Versuch an der Mischanlage<br />

durch den Bau einer Versuchsstrecke<br />

bestätigt werden können.<br />

Bild 3: Asphaltgranulate – konventionell:<br />

Ausgangsmaterial, Aufbereitung und<br />

Probenbezeichnung<br />

Bild 4: Asphaltgranulate – Rotorschleuderbrecher:<br />

Ausgangsmaterial,<br />

Maschinenkonfiguration und Probenbezeichnung<br />

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