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asphalt 08/23

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

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Nachhaltigkeit<br />

Rebecka Sophie Kriete hat in ihrer Masterarbeit bei Professor Alexander<br />

Buttgereit eine Asphaltdeckschicht entwickelt. (Quelle: Jade HS/Maike Arnold)<br />

Kriete untersuchte zunächst, welche Anforderungen Radfahrer an<br />

Radwege stellen. Diese bemängeln derzeit insbesondere den fehlenden<br />

Fahrkomfort. „Radfahrende wollen griffige Oberflächen und<br />

zugleich einen geringen Rollwiderstand“, beschreibt die Absolventin der<br />

Jade Hochschule. Der geringe Rollwiderstand sorgt nicht nur für eine<br />

leichtere Fortbewegung, sondern beispielsweise auch dafür, dass die<br />

Akkus von E-Bikes länger halten.<br />

Wasserdurchlässigkeit für mehr Sicherheit<br />

Inzwischen wurde der innovative Radwege-Asphalt sogar auf einer Teststrecke<br />

in Weyhe im Landkreis Diepholz eingebaut. Den Einbau hat ein<br />

Filmteam für die Sendung „Hallo Niedersachsen“ des NDR begleitet. Professor<br />

Alexander Buttgereit ist der Erstbetreuer der Masterarbeit. Er hat<br />

Rebecka Sophie Kriete motiviert, sich mit der Fragestellung auseinanderzusetzen.<br />

In dem TV-Beitrag erläutert Buttgereit eine weitere<br />

wichtige Eigenschaft des Radwege-Asphalts: „Die Schnittfläche zeigt viele<br />

kommunizierende Hohlräume, die Wasser von der Oberfläche abführen,<br />

sodass im besten Fall weniger Wasser nach oben spritzt.“ Die Wasserdurchlässigkeit<br />

schont allerdings nicht nur die Hosenbeine der Radfahrer bei<br />

schlechtem Wetter. Sie sorgt auch dafür, dass sich weniger Pfützen bilden,<br />

die aufgrund von Aquaplaning oder überfrierender Nässe ein Sicherheitsrisiko<br />

darstellen.<br />

Verschiedene Rezepturen des Radwege-Asphalts hat Rebecka Sophie<br />

Kriete bei der Ingenieurgesellschaft PTM in Dortmund entwickelt und<br />

geprüft. Sie konnte die Laboreinrichtung für unterschiedliche Versuchsreihen<br />

nutzen. Dr. Daniel Gogolin, Geschäftsführer der Prüfstelle, war der<br />

Sicher und kraftsparend<br />

Asphalt speziell<br />

für Radwege<br />

Rebecka Sophie Kriete hat im Rahmen ihrer Masterarbeit<br />

mit dem Titel „Optimierung von Asphaltdeckschichten<br />

für Radwege hinsichtlich der Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Aspekten der Nachhaltigkeit“ an<br />

der Jade Hochschule in Oldenburg eine Asphaltdeckschicht<br />

entwickelt, die gezielt auf die Bedürfnisse von<br />

Radfahrern abgestimmt ist.<br />

Zweitbetreuer von Krietes Masterarbeit. „Natürlich verhält sich eine im<br />

Labormaßstab frisch hergestellte Asphaltplatte mit ihrem Bitumenfilm<br />

stellenweise anders als eine im Großmaßstab hergestellte Straße nach<br />

vier bis sechs Wochen, aber so erhält man erste aussagekräftige Anhaltswerte“,<br />

sagt Gogolin.<br />

Kompromiss aus Griffigkeit und Rollwiderstand<br />

Um die Griffigkeit zu bestimmen, wurde in Pendelversuchen mit einem<br />

Skid-Resistence-Tester die Mikrorauigkeit an der Oberfläche der Platten<br />

bestimmt. Die Fähigkeit, Wasser abzuführen, wurde mit Durchlaufmessversuchen<br />

bewertet. Die konkave Oberflächentextur mit Plateaus und<br />

Schluchten eines SMA LA erzielte den besten Kompromiss aus guter<br />

Griffigkeit und geringem Rollwiderstand bei zugleich guten, wasserabführenden<br />

Eigenschaften mit einem Hohlraumgehalt von ca. 10 bis 14<br />

Volumenprozent.<br />

„Es gibt außerdem einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen<br />

Größtkorn, Oberflächentextur und resultierend auch dem Rollwiderstand“,<br />

erläutert Gogolin. Entsprechend wurde für den Radwege<strong>asphalt</strong><br />

ein geringeres Größtkorn von 3 mm gewählt. Eine Ausfallkörnung mit<br />

überwiegendem Grobkornanteil sorgt bei diesem SMA 3 LA für den<br />

gewünschten Hohlraumgehalt. Wie in einem typischen SMA sind Zellulosefasern<br />

als Bindemittelträger Teil der Rezeptur. „Für künftige Pilotstrecken<br />

werden wir auch die Temperaturabgesenkte Bauweise umsetzen“,<br />

sagt Gogolin. „Das geht prinzipiell mit jedem Verfahren, das auch bei<br />

anderen SMA Anwendung findet.“<br />

•<br />

links: Inzwischen wurde der<br />

innovative Radwege-Asphalt<br />

sogar auf einer Teststrecke in<br />

Weyhe im Landkreis Diepholz<br />

eingebaut. (Quelle: A. Buttgereit)<br />

rechts: Die Schnittfläche zeigt<br />

viele Hohlräume, die Wasser<br />

von der Oberfläche abführen,<br />

sodass im besten Fall weniger<br />

Wasser nach oben spritzt.<br />

(Quelle: A. Buttgereit)<br />

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