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MEDIAkompakt Ausgabe 35

Die Zeitung des Studiengangs Mediapublishing an der Hochschule der Medien Stuttgart - www.mediapublishing.org Das Zeitungsprojekt im 7.Semester Mediapublishing beinhaltet alle Aufgaben einer Zeitungsredaktion: vom Recherchieren, Interviews führen, Artikel verfassen, Bildmotive selektieren und natürlich dem Akquirieren von Anzeigenkunden ist alles dabei.

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30 SUCHE<br />

mediakompakt<br />

„Wir Hochleistungssportler<br />

sind Egoisten“<br />

Mit über 300 km/h auf eine<br />

enge Kurve zudonnern: Für<br />

Normalsterbliche ein unvorstellbares<br />

Szenario. Für<br />

Motorradsportler der Alltag.<br />

Was bedeutet es, Rennfahrer<br />

zu sein? Florian Alt gibt<br />

Antworten.<br />

VON ALEXANDER SCHÖNECKER<br />

Bilder: HRP/Viltais Racing/IDM/Crumbpictures<br />

Die letzten Kurven, einmal noch die<br />

volle Konzentration aufbringen,<br />

bloß keinen Fehler machen. Bremspunkt<br />

treffen, einlenken, das Knie<br />

schleift über den Boden. Am Scheitelpunkt<br />

vorsichtig ans Gas, das Motorrad richtet<br />

sich auf, jetzt voll durchziehen. 200 Meter weiter:<br />

Der Zielstrich. Einen kurzen Moment totale Stille.<br />

Keine Motorengeräusche, kein Fanjubel. Und<br />

dann realisiert Florian Alt, dass er gerade die Internationale<br />

Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM)<br />

gewonnen hat. Eine Flut von Gefühlen bricht<br />

über ihn herein. Euphorie. Unglauben. Erleichterung.<br />

Die folgenden Minuten, in denen der<br />

27-jährige umringt von seinem Team, seinen<br />

Freunden und seiner Partnerin den Sieg feiert, vergehen<br />

wie im Traum.<br />

„Da ist eine enorme Last von mir abgefallen“,<br />

erinnert sich Alt an diesen Moment Ende September<br />

2023 auf dem Hockenheimring. Vier Mal hatte<br />

es bisher für den zweiten Platz gereicht. Jetzt<br />

endlich war er da, der Sieg in der Königsklasse der<br />

IDM. Als Rennfahrer ist Aufgeben keine Option.<br />

Im Gegenteil: Alt sieht in Rückschlägen die positiven<br />

Seiten. „Ich lerne viel aus solchen Situationen<br />

und ziehe Konsequenzen für mich selbst und<br />

für die Entscheidungen, die ich treffe“, erklärt<br />

der Rennfahrer.<br />

Die ersten Glückwünsche kommen von Alts<br />

Rennfahrerkollegen noch auf der Strecke. Im Vorbeifahren<br />

gibt es Daumen hoch, Händeschütteln<br />

und Schulterklopfen. Der Respekt untereinander<br />

– auch unter Konkurrenten – ist groß. Im Fahrerlager<br />

gibt es viele enge Freundschaften. Dem frisch<br />

gebackenen deutschen Meister kommen unter<br />

dem Helm die Tränen. Erinnerungen kommen<br />

hoch an Leon Langstädtler, der ein Jahr zuvor auf<br />

dieser Strecke bei einem Trainingsunfall sein Leben<br />

verlor. Zwei Tage später gewann Alt das Rennen<br />

mit 1,111 Sekunden Vorsprung auf den<br />

Zweitplatzierten. Leon Langstädtler trug die Startnummer<br />

11.<br />

„Wir alle haben großen Respekt vor dem, was<br />

wir da tun“, betont Alt. Motorsport ist gefährlich,<br />

dessen sind sich alle Rennfahrer bewusst. „Aber so

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