Special Interest Magazin Nachhaltiger IT-Einkauf

IT-Strategie des Bundes
Die IT-Strategie des Bundes und ihre Instrumente
Nachhaltigkeit in der IT-Beschaffung
Eine funktionsfähige Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) innerhalb der
Bundesverwaltung ist für die Handlungsfähigkeit von Staat von Verwaltung von zentraler
Bedeutung. Die IT-Strategie des Bundes bildet dabei das Fundament. Zu einer funktionierenden
ITK gehört die Beschaffung von entsprechender Ausstattung. Eine wesentliche Rolle spielt
dabei die Nachhaltigkeit, die nach dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung, im Rahmen der
Digitalisierung strikt zu beachten ist.
Ein Beitrag von Dr. Markus Richter
IT-Strategie des Bundes
Die IT-Strategie des Bundes, die unter der Federführung des
Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) erarbeitet
wurde, beschreibt die Ziele zur Ausrichtung der IT innerhalb
der Bundesverwaltung insgesamt. Sie bildet die Grundlage für
alle bestehenden und zukünftigen IT-Maßnahmen. Die Ziele und
Handlungsfelder dieser Strategie sind grundsätzlich für alle Bundesbehörden
verpflichtend. Die IT-Strategie definiert zehn strategische
Ziele. Eines davon umfasst die Bereiche Umweltverträglichkeit und
Nachhaltigkeit. Zur Erreichung der Ziele der IT Strategie gibt es
aktuell eine entsprechende Anzahl an Handlungsfeldern: u.a. die
IT-Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit in der IT-Beschaffung
Die Sustainable Development Goals der UN-Agenda 2030
(Unterziel 12.7 „Nachhaltiges Beschaffungswesen“) sehen vor,
dass in der öffentlichen Beschaffung nachhaltige Produkte und
Dienstleistungen zu fördern sind. Dies wurde in der Deutschen
Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigt. Das Maßnahmenprogramm
Nachhaltigkeit – Weiterentwicklung 2021 konkretisiert in Kapitel
IV für die Beschaffung von ITK-Produkten verschiedene Anforderungen,
die aus Nachhaltigkeitsgründen zu berücksichtigen sind.
Zu nennen sind u.a. die Berücksichtigung von Lebenszykluskosten
(Lebenszeitkosten) sowie die Anwendung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift
zur Beschaffung klimafreundlicher Leistungen
(AVV Klima). Bei öffentlichen Beschaffungen sind auch laut IT-Beschaffungsstrategie
umwelt- und energieeffizienzbezogene Kriterien
zu berücksichtigen, soweit es möglich und sachgerecht ist und ein
sachlicher Zusammenhang zum Auftragsgegenstand besteht. Diese
Aspekte müssen bereits vorab bei der Bedarfsanalyse im Rahmen des
Beschaffungsprozesses geprüft werden. Bei Ausschreibungen sollen
die Kriterien des Umweltzeichens „Blauer Engel“ oder die Standards
vergleichbarer Gütezeichen wie z.B. des Europäischen Umweltzeichens
oder des Energy Star verwendet werden.
Außerdem fördern die Vergabestellen im Rahmen des Beschaffungsprozesses
soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen und die
Beachtung der Menschenrechte innerhalb der Lieferkette.
Begleitend dazu gibt es für die Beschaffung von ITK-Produkten
richtungsweisende Vorgaben in der Architekturrichtlinie für die IT
des Bundes, in der Soll-Konzeption der IT-Beschaffungsbündelung
sowie in der IT-Beschaffungsstrategie. In der IT-Beschaffungsstrategie
sind vertiefende Empfehlungen für die Bereiche ökonomische,
ökologische und soziale Nachhaltigkeit festgelegt. Diese definieren
sich aus den vier Leitlinien der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie:
Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, Sozialer Zusammenhalt
und internationale Verantwortung.
Nachhaltigkeit der IT-Beschaffung in der
Praxis
Die größte Beschaffungsstelle für IT innerhalb der Bundesverwaltung
ist die Zentralstelle IT-Beschaffung (ZIB) im
Beschaffungsamt des BMI (BeschA). Die Aufgaben der ZIB basieren
u.a. auf der IT-Beschaffungsstrategie. Bei ihren Beschaffungsvorha-
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