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Special Interest Magazin Nachhaltiger IT-Einkauf

Der Einkauf von IT-Hardware, Software und IT Dienstleistungen hat einen erheblichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Unternehmens. Denn die Auswirkungen von IT-Systemen auf die Umwelt sind beträchtlich, angefangen bei der CO2-Bilanz von Rechenzentren bis hin zum Energieverbrauch von Hardware und Software. Eine nachhaltige IT, die auf den Grundsätzen der Effizienz und Wiederverwertbarkeit beruht, kann dazu beitragen, diese Auswirkungen zu verringern. Themen des Magazins u.a.: Green IT - Strategien und Lösungen, Nachhaltige IT-Beschaffung in der Industrie, Nachhaltige IT Beschaffung der öffentlichen Hand, Künstliche Intelligenz in der Beschaffung, Nachhaltige Software, EVB-IT und AVV Klima als Rahmen für die nachhaltige öffentliche Beschaffung, Nachhaltige Server und Rechenzentren, Siegel für nachhaltige IT und best practice der strategischen IT Beschaffung, Und Interviews mit Thilo Plasse, Allianz SE, Josh Harbert, SustainableIT.org sowie Beiträgen von Dr. Markus Richter, Staatssekretär und, Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik, SPP Germany und SPP Denmark

Der Einkauf von IT-Hardware, Software und IT Dienstleistungen hat einen erheblichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Unternehmens. Denn die Auswirkungen von IT-Systemen auf die Umwelt sind beträchtlich, angefangen bei der CO2-Bilanz von Rechenzentren bis hin zum
Energieverbrauch von Hardware und Software. Eine nachhaltige IT, die auf den Grundsätzen der Effizienz und Wiederverwertbarkeit beruht, kann dazu beitragen, diese Auswirkungen zu verringern.

Themen des Magazins u.a.:
Green IT - Strategien und Lösungen, Nachhaltige IT-Beschaffung in der Industrie, Nachhaltige IT Beschaffung der öffentlichen Hand, Künstliche Intelligenz in der Beschaffung, Nachhaltige Software, EVB-IT und AVV Klima als Rahmen für die nachhaltige öffentliche Beschaffung, Nachhaltige Server und Rechenzentren, Siegel für nachhaltige IT und best practice der strategischen IT Beschaffung,

Und Interviews mit Thilo Plasse, Allianz SE, Josh Harbert, SustainableIT.org sowie
Beiträgen von Dr. Markus Richter, Staatssekretär und, Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik, SPP Germany und SPP Denmark

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öffentliche Auftraggeber im Rahmen seines Leistungsbestimmungsrechts<br />

einen weiten Beurteilungsspielraum. 4 Die Praxisbeispiele<br />

sind so vielfältig wie die möglichen Beschaffungsgegenstände selbst.<br />

Beispielhaft lassen sich bei der Beschaffung von Produkten z.B. Reparaturmöglichkeiten<br />

sowie Nutzungsverlängerungen nennen. Auch<br />

das entsprechende Verpackungsmaterial oder eine generelle Reduzierung<br />

des Verpackungsmaterials sind Anknüpfungspunkte. Über §<br />

58 Abs. 2 VgV haben öffentliche Auftraggeber somit weitreichende<br />

Möglichkeiten, Aspekte der Nachhaltigkeit bei der Zuschlagserteilung<br />

zu berücksichtigen. Interessant ist ferner § 59 Abs. 1 VgV,<br />

wonach öffentliche Auftraggeber vorgeben können, dass das Zuschlagskriterium<br />

„Kosten“ auf der Grundlage der Lebenszykluskosten<br />

der Leistung berechnet wird. Dementsprechend besteht neben der<br />

Leistung auch mit Blick auf Preis/Kosten eine Möglichkeit, Gesichtspunkte<br />

der Nachhaltigkeit zu fokussieren. Diese Möglichkeit kann<br />

sich vor allem im Digitalisierungsumfeld als wertvoll erweisen, z.B.<br />

mit Blick auf die Vermeidung von Lock-in-Effekten, die vielen<br />

öffentlichen Auftraggebern im Digitalisierungskontext derzeit Kopfzerbrechen<br />

bereiten.<br />

III. Verstärkter Rückgriff auf Kooperationen<br />

Kooperationen werden zukünftig ein immer wichtigeres Element<br />

für die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Auftraggebern<br />

sein. Das verdeutlichen bereits die Entwicklungen im OZG-Kontext<br />

zu Fragen der Nachnutzung, für die das „Einer für Alle“-Prinzip<br />

etabliert wurde. 5 Kooperationen basieren auf der Überlegung, dass<br />

mehrere Partner wechselseitig – im Idealfall langfristig – voneinander<br />

profitieren können, wenn sie zusammenarbeiten. 6 Vor allem<br />

öffentlich-öffentliche Kooperationen, also Kooperationen zwischen<br />

Behörden oder sonstigen Einrichtungen des öffentlichen Rechts,<br />

können dazu beitragen, Aspekten der Nachhaltigkeit verstärkt<br />

Rechnung zu tragen. Daneben können auch Kooperationen mit Universitäten<br />

und Forschungseinrichtungen insoweit wertvolle Impulse<br />

bringen, weil dort Expertinnen und Experten bereits seit einiger<br />

Zeit verstärkt Ideen zu Nachhaltigkeitsfragen entwickeln. Insgesamt<br />

sind viele Kooperationsszenarien denkbar, weil sowohl die Zahl<br />

möglicher Kooperationsgegenstände als auch die Zahl denkbarer<br />

Kooperationspartner sehr groß ist. 7 Ob und in welchem Umfang<br />

Kooperationen dem Vergaberecht unterliegen, ist eine Frage des<br />

Einzelfalles und wird sich oftmals nach § 108 GWB richten 8 .<br />

Betrachtet man die Potenziale von Kooperationen konkret<br />

im Hinblick auf Nachhaltigkeitsaspekte, so kann sich bereits ein<br />

vergleichsweise formloser Erfahrungsaustausch mit Kooperationspartnern<br />

als schnelle Hilfe erweisen. Aber auch verbindlichere<br />

Formen von Kooperationen erscheinen insoweit vielversprechend.<br />

Um den Rahmen dieses Beitrags nicht zu sprengen, muss an<br />

dieser Stelle der Hinweis genügen, dass die wesentlichen Potenziale<br />

von Kooperationen mit Blick auf eine nachhaltige Digitalisierung<br />

unbedingt genutzt werden müssen. Kooperationen können aufgrund<br />

der Zusammenarbeit unnötige Doppelarbeiten vermeiden und<br />

bereits dadurch nachhaltiger sein. Aufwände können teils erheblich<br />

reduziert werden. Gleichzeitig kann eine Beschleunigung durch die<br />

Verbindung von Wissen erreicht werden und zugleich der Blick<br />

auf wichtige Themen – wie Aspekte der Nachhaltigkeit – gestärkt<br />

werden. Öffentliche Auftraggeber sollten die Potenziale von Kooperationen<br />

gezielt nutzen. Da Kooperationen Vergaberelevanz<br />

aufweisen können, sollten sie zentral im <strong>Einkauf</strong> geschlossen werden.<br />

Dies verdeutlicht einmal mehr die Relevanz der Beschafferinnen und<br />

Kleine Kniffe<br />

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Kleine_Kniffe_Nachhaltige_<strong>IT</strong>.indd 69 12.02.24 12:53

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