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prima! Magazin – Ausgabe April 2024

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Foto: Dr. Rodler<br />

Dr. Rodler, Kinder- und Jugendfacharzt<br />

www.kinderarzt-rodler.at<br />

tigen in Österreich immer weiter an. Das<br />

zeigen auch BMI-Vergleichszahlen über<br />

die letzten Jahre von „Statistik Austria“.<br />

Facharzt Rodler betont, dass die Eltern<br />

hier das erste Vorbild und die wichtigsten<br />

Bezugspersonen sind: „Das Kind lehnt<br />

das eigene Verhalten an die Eltern an.<br />

Wenn also vorgelebt wird, dass kontrolllos<br />

alles gegessen werden kann und<br />

zusätzlich keinerlei körperliche Aktivität<br />

stattfinden muss, kann sich das negativ<br />

auf die Gesundheit und Lebensqualität<br />

der Kinder auswirken. Es wäre wichtig,<br />

dass Kinder möglichst früh wissen, wie<br />

ein gesunder Teller und ein entspannter<br />

Familienesstisch aussehen, denn ausgewogen<br />

zu essen und zu trinken ist<br />

besonders für die Kleinsten wichtig.<br />

Ebenso verhält es sich mit der Freude an<br />

der Bewegung. In Betreuungs- und<br />

Bildungseinrichtungen gibt es zwar<br />

Sportunterricht, aber das sollte nicht die<br />

einzige Bewegung sein, die das Kind<br />

macht. Es würde oft unterschätzt<br />

werden, wie problematisch die körperliche<br />

Inaktivität für Kinder ist. Die<br />

Muskulatur wird nicht beansprucht und<br />

ist teilweise verkürzt und verkümmert,<br />

was später im Erwachsenenalter zu<br />

frühzeitigen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen<br />

führen kann, betont<br />

der Facharzt. „Neben den körperlichen<br />

Problemen kommt noch eine Vielzahl<br />

weiterer Erkrankungen hinzu, die damit<br />

einhergehen. Eine der häufigsten ist<br />

Diabetes Typ 2, was früher eigentlich als<br />

Altersdiabetes bekannt war, nun aber<br />

schon lange nicht mehr nur auf das<br />

höhere Alter beschränkt ist“, so Doktor<br />

Rodler. Daher sei es auch wichtig, neben<br />

der bewussten Ernährung zuhause, auch<br />

das Angebot der Jause in der Schule zu<br />

verbessern. „Die Ernährungspyramide ist<br />

ein wichtiger Anhaltspunkt <strong>–</strong> aber bei<br />

vielen steht diese auf dem Kopf. Natürlich<br />

nehmen Kochen und Sport Zeit in<br />

Anspruch, aber das sind Dinge, die man<br />

mit dem Kind teilweise gemeinsam<br />

machen kann, um ein Fundament für<br />

gesunde Gewohnheiten zu schaffen.<br />

Auch in Kindergärten und Schulen muss<br />

beim Essensangebot unbedingt etwas<br />

getan werden. Das Angebot muss hier<br />

gesünder werden“, so der Facharzt.<br />

Angelehnt an die Ernährungspyramide<br />

empfiehlt die Österreichische Gesundheitskasse<br />

das Ampelsystem bzw.<br />

6-5-4-3-2-1- Prinzip als Übersicht für<br />

gesündere Ernährung. Laut diesem<br />

Prinzip werden fünf Portionen Obst und<br />

Gemüse <strong>–</strong> eine Handvoll ist eine Portion<br />

<strong>–</strong> empfohlen. Zusätzliches, also Süßes<br />

und fettige Snacks, sollten nur eine<br />

tägliche Portion sein.<br />

Gesündere Gewohnheiten<br />

Trotz der konkreten Fakten verschlechtert<br />

sich die körperliche Gesundheit in<br />

Österreich und das fängt schon bei unseren<br />

Kindern an. Bequemheit scheint hier<br />

über Gesundheit zu gehen: Laut dem<br />

„Childhood Obesity Surveillance“ Bericht<br />

verbringen knapp 60 Prozent der<br />

Sechs- bis Neunjährigen mehr als zwei<br />

Stunden vor dem Bildschirm. Das wäre<br />

Freizeit, die eigentlich für die körperliche<br />

Bewegung wichtig wäre. Laut der<br />

„Österreichischen Empfehlungen für<br />

gesundheitswirksame Bewegung“ von<br />

2020 sollten Kinder im Kindergartenalter<br />

täglich mindestens drei Stunden, über<br />

den Tag verteilt, körperlich aktiv sein.<br />

Davon eine Stunde mit mittlerer bis<br />

höherer Intensität. Auch Kinder und<br />

Jugendliche sollen sich täglich mindestens<br />

eine Stunde, großteils mit mittlerer<br />

bis höherer Intensität, bewegen. Doktor<br />

Rodler betont, dass sich Sport nicht nur<br />

auf die körperliche, sondern auch auf die<br />

mentale Gesundheit positiv auswirkt,<br />

und legt vor allem Eltern eine bewusste<br />

gesündere Einstellung ans Herz: „Oft will<br />

BERICHT<br />

Definition Bewegungsintensität<br />

Mittlere Intensität bedeutet, dass während der<br />

Bewegung noch gesprochen, aber nicht mehr<br />

gesungen werden kann. Höhere Intensität<br />

bedeutet, dass nur noch kurze Wortwechsel<br />

möglich sind. (Quelle: Das Bewegungsverhalten<br />

österreichischer Schülerinnen und Schüler)<br />

BMI: Nach einer Klassifikation der WHO wird<br />

zwischen Untergewicht (Wert kleiner als 18,5),<br />

Normalgewicht (18,5 bis 24,9), Übergewicht<br />

(25,0 bis 29,9) und Adipositas (BMi ist 30,0 oder<br />

größer) unterschieden. Die BMI Werte bei Kindern<br />

sind teils deutlich niedriger bzw. ein BMi<br />

von 14 kann auch noch normal sein.<br />

man die Situation nicht wahrhaben. Der<br />

Mensch neigt dazu, den Weg des geringsten<br />

Widerstandes zu gehen, und man tut<br />

erst dann etwas, wenn es zu spät ist.<br />

Wenn aber von Anfang an auf eine<br />

ausgewogene und abwechslungsreiche<br />

Ernährung geachtet wird und die Kinder<br />

spielerisch zur Bewegung motiviert<br />

werden, sind die wichtigsten Grundlagen<br />

zur Vermeidung von ungesundem<br />

Übergewicht bereits gelegt.<br />

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APRIL <strong>2024</strong> 11

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