prima! Magazin – Ausgabe April 2024
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PORTRÄT<br />
Foto: LEXI<br />
Foto: LEXI<br />
Trude Meichenitsch ist alles andere als angepasst. Ihr Stil <strong>–</strong> oft gerne mit Hut <strong>–</strong> ist ebenso wie ihr Haus unkonventionell und besonders.<br />
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Rubrik: Porträt<br />
Wie ein Chamäleon<br />
In einer Zeit, in der Frauen immer noch in ein Korsett von Zwängen gepresst werden, sind Lebensgeschichten<br />
wie diese ein Beispiel für Unabhängigkeit und Mut. Das Leben von Trude Meichenitsch war<br />
stets von Neugier und Freiheitsdrang geprägt. Als Chamäleon der Verwandlung beherrscht sie die<br />
Kunst, zwischen den Extremen zu balancieren <strong>–</strong> zwischen harter Arbeit und dem extravaganten<br />
Auftritt im Alltag. Ihr Haus in Bernstein ist ein Symbol ihrer Individualität. Es ist die Geschichte einer<br />
Frau, die immer neugierig geblieben ist auf das, was die Welt jenseits des Tellerrands zu bieten hat.<br />
Nicole Mühl<br />
Bunt und exzentrisch. Es gibt Tage, da ist Trude Meichenitsch mit<br />
ihrer blauen Perücke unterwegs. Es kann auch die türkise<br />
werden. Ihre Liebe zu Hüten macht sie mit extravaganten<br />
Modellen sichtbar. Und Schuhe! Nichts geht ihr über Schuhe.<br />
Vintage, fancy, rave, wave <strong>–</strong> Stil ist keine Frage des Alters, hat<br />
bereits die US-amerikanische Modeikone Iris Apfel gesagt. Dieses<br />
Motto lebt auch Trude Meichenitsch. Nicht in einer Großstadt, wo<br />
Extravaganz eine breitere und vielfältigere Plattform findet.<br />
Sondern im Südburgenland. Denn Stil ist auch keine Frage des Ortes,<br />
sagt sie. Beim Einkaufen. In der Prosecco-Runde in der<br />
Oberwarter Grocceria. Beim Scrabblen. Und auch beim Training<br />
drei Mal in der Woche im Fitnesscenter. Trude ist wie ein Chamäleon,<br />
sagen ihre Freundinnen. „Du weißt nie, in welchem Outfit sie<br />
heute kommt. Aber sie ist immer perfekt gestylt.“ Bereits in den<br />
1990er-Jahren hat Trude Meichenitsch mit ihrem Geschäft „Hyper<br />
Hyper“ den London Style nach Oberwart gebracht. Lack- und<br />
Lederhosen, gewachste Outbackmäntel <strong>–</strong> sie brachte Punk-Mode<br />
ins Südburgenland. Ihr Stil war aber bereits damals vielfältig.<br />
Später eröffnete sie als Storemanagerin eines großen exklusiven<br />
Modelabels zehn Filialen in Deutschland. Jahrelang waren<br />
4-Sterne-Hotels ihr Zuhause. Doch immer wieder kehrte sie<br />
zwischendurch in ihre Heimat Bernstein zurück. Ihr Haus ist ein<br />
Die blaue Perücke liebt Trude Meichenitsch besonders. In den 1990er-Jahren hat sie mit ihrem Geschäft „Hyper Hyper“ u.a. auch Punk-Mode nach Oberwart gebracht (re.).<br />
Foto: zVg<br />
Foto: zVg<br />
20 APRIL <strong>2024</strong><br />
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