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2-2024

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Editorial<br />

Jens Fröhlich<br />

Senior Program Manager, Medical Technology<br />

Aptean Germany GmbH<br />

www.aptean.com<br />

meditronic-journal 2/<strong>2024</strong><br />

KI macht die Software smarter<br />

Netflix benötigte 3,5 Jahre für die erste Million Nutzer, Spotify 5 Monate und ChatGPT hatte<br />

5 Tage nach Veröffentlichung diese Zahl erreicht. Das allein zeigt eine neue Dimension, die sich<br />

hinter dem Thema Künstlicher Intelligenz (KI) verbirgt. Der Quantencomputer von Google, Sycamore,<br />

ist laut Google 241 Millionen Mal leistungsfähiger als das Vorgängermodell. Unvorstellbare<br />

Zahlen, die man nicht mehr greifen kann.<br />

Das Thema KI fasziniert die Massen und Medien und lässt sich aus dem medialen und wirtschaftlichen<br />

Alltag nicht mehr wegdenken. Die Börsennachrichten werden zunehmend von KI- und<br />

Technologiefirmen und Übernahmen in diesem Bereich bestimmt. Es ist ein regelrechter Hype<br />

entstanden. Aber was bedeutet das eigentlich für die Wirtschaft und für zukünftige Entwicklungen,<br />

insbesondere für mittelständisch geprägte Medizintechnikunternehmen?<br />

Klar ist, KI wird in der Zukunft eine Rolle spielen, jeder der schon einmal mit Chat GPT „gespielt“<br />

hat, kann sich einer gewissen Faszination nicht entziehen. Und nein, dieser Beitrag ist noch komplett<br />

altmodisch, manuell entstanden.<br />

Als Anbieter von Unternehmenssoftware beobachten wir diese Situation nicht nur, sondern<br />

haben heute bereits unterschiedliche Projekte, in denen KI-Anwendungen im Einsatz sind. Hauptsächlich<br />

betrifft dies heute noch individuelle, unternehmensspezifische Fragestellungen, wie z. B.<br />

Stammdaten-Projekte oder die Automatisierung von handschriftlichen Bestellformularen. Das<br />

wird sich jedoch kurzfristig, z. B. mit dem KI-basierten „Aptean AI Assistant“ zur Anwenderunterstützung<br />

ändern. Weitere KI-Anwendungen, die beispielsweise branchentypische Fragestellungen<br />

ab decken, sind mittelfristig sicher denkbar.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass KI-Anwendungen zukünftig fester Bestandteil auch von Unternehmenssoftware<br />

werden, liegen hier doch weiterhin die zentralen Elemente der Unternehmenssteuerung.<br />

KI wird Unternehmenssoftware wie ERP, MES oder CAQ nicht ablösen, sondern wertvoller<br />

und smarter machen.<br />

Aber was bedeutet das nun für das Umfeld in Ihrem Unternehmen?<br />

Künstliche Intelligenz lebt von Daten. Je umfangreicher und vollständiger diese Daten zur Verfügung<br />

stehen, umso besser können damit KI-Modelle trainiert werden. Der Qualität dieser Daten<br />

kommt damit eine besondere Bedeutung zu. Wenn wir über Daten reden, dann kommt den Prozessen<br />

im Unternehmen und deren Zusammenspiel eine noch größere Bedeutung zu. Je mehr<br />

Prozesse innerhalb eines Unternehmens verknüpft sind, umso mehr stehen Daten in einer besseren<br />

Qualität und Menge zur Verfügung. Das sorgt dafür, dass die KI-basierten Vorhersagen<br />

optimale Ergebnisse liefern und die Mitarbeiter effektiv entlasten. Ein gutes Beispiel für solche<br />

Anwendungen sind KI-basierte, intelligente OCR-Lösungen z. B. für Eingangsbestellungen, Eingangslieferscheine<br />

und Eingangsrechnungen. Die KI liest basierend auf vorhandenen globalen<br />

Wissensmodellen sehr zuverlässig Kopf- und Positionsinformationen aus und stellt diese dem<br />

ERP für weitere Bearbeitung integriert zur Verfügung. Dadurch werden Abteilungen bei Routinevorgängen<br />

nachhaltig effizienter.<br />

Hier ergibt sich übrigens eine interessante Verknüpfung zu den Regularien in der Medizin technik.<br />

Insbesondere in diesem Bereich empfehlen wir seit langem konsequent die Digitalisierung und<br />

Geschäftsprozess-Integration voranzutreiben, um regulatorische Anforderungen zukünftig besser<br />

abzudecken. Was ist damit gemeint? Bereits heute sind wir in der Lage, eine durchgehende<br />

Prozessverknüpfung von der Maschine über die Fertigungsorganisation, der Qualitätskontrolle<br />

und der Warenwirtschaft bis zum Verkauf oder dem Reklamationsmanagement abzudecken. Das<br />

bedeutet, dass zukünftig zu allen relevanten Geschäftsprozessen Daten zur Verfügung stehen<br />

und eine ganzheitliche Sicht z. B. auf Produkte, Kunden, Dokumente, Qualität und Prozessen zur<br />

Verfügung stehen. Eine ideale Basis für den Einsatz künstlicher Intelligenz.<br />

Achja und wenn wir es nicht mehr genau wissen, fragen wir den Aptean AI Assistant:<br />

„Wie muss die UDI aufgebaut sein?“<br />

Auch die EU hat inzwischen reagiert und versucht, das Thema zu regulieren. Nähere Infos dazu<br />

unter: https://digital-strategy.ec.europa.eu/de/policies/regulatory-framework-ai<br />

Jens Fröhlich<br />

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