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Die Malteser Zeitung 1/2024

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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Zuhause haben und dafür große Wertschätzung<br />

und Dankbarkeit zum Ausdruck bringen – das<br />

sind unglaublich schöne Dinge, die unseren Beruf<br />

ausmachen.“ Abschließend erwähnt sie einen<br />

weiteren wichtigen Aspekt: „Bei unserer Tätigkeit<br />

geht es nicht nur um Pflege – es geht auch sehr<br />

viel um Betreuung, um das seelische Wohlbefinden<br />

der pflegebedürftigen Personen und wenn wir<br />

beides im Blick haben – Pflege und Betreuung –<br />

gibt einem dieser Beruf unglaublich viel.“<br />

Elena, seit 35 Jahren in Österreich und seit 1989<br />

als DGKP tätig, hat ähnliches erlebt. Auch sie<br />

hat sehr früh ihren Vater verloren und – damals<br />

noch in Rumänien ansässig – die Entscheidung<br />

getroffen, anderen Menschen helfen zu wollen.<br />

Sie ist glücklich über viele junge Menschen, die<br />

im <strong>Malteser</strong> Ordenshaus tätig sind – manche der<br />

Zivildiener überlegen, diesen Beruf zu ergreifen<br />

– andere haben ihn bereits begonnen und sind in<br />

der Ausbildung.<br />

Wer wird uns einmal pflegen und wie?<br />

DGKP Anna stammt ebenfalls aus Kroatien.<br />

Ihre Motivation, den Pflegeberuf zu ergreifen,<br />

entspringt einer Sensibilität für die gesamtgesellschaftliche<br />

Verantwortung: „Ich habe mir immer<br />

gedacht: Wie wird es uns ergehen, wenn wir alt<br />

werden? Wie möchte ich, dass meine Mutter oder<br />

mein Vater behandelt werden, wenn sie pflegebedürftig<br />

werden? Wer wird diese Arbeit machen?<br />

Da habe ich gespürt, dass ich diesen Beruf so<br />

ausüben will, wie ich selbst gepflegt und betreut<br />

werden will, wenn ich in diese Situation komme.“<br />

<strong>Die</strong>ses Verantwortungsbewusstsein spiegelt ein<br />

wichtiges Pflegeprinzip der <strong>Malteser</strong> wider: Wir<br />

behandeln alle, die auf Hilfe angewiesen sind,<br />

mit dem gleich großen Respekt und derselben<br />

Fürsorge, als ob wir eine besonders verehrte oder<br />

prominente Persönlichkeit pflegen würden. Daher<br />

sprechen wir intern von den „Herrn Kranken“, als<br />

ob wir den Herrn Jesus selbst vor uns hätten.<br />

Erkennen, was glücklich macht<br />

Menschen, die mit ihrer Arbeit nur den Lebensunterhalt<br />

verdienen wollen, finden darin kaum<br />

echte Erfüllung. Da wir viel Lebenszeit im Beruf<br />

verbringen, ist er von zentraler Bedeutung für<br />

unser Lebensglück. Der Pflegeberuf ermöglicht<br />

tiefgehende, emotional erfüllende Begegnungen<br />

und macht im eigenen, aber auch im Leben<br />

Anderer, einen spürbaren Unterschied. Wer das<br />

Potenzial der Pflegeberufe als Quelle der Freude<br />

und des Wachstums erkennt, kann dadurch eine<br />

Bereicherung erfahren, die weit über das Finanzielle<br />

hinausgeht. Pflegefachkraft Mustafa, aus<br />

dem Königreich Jordanien stammend und jetzt<br />

ebenfalls im <strong>Malteser</strong> Ordenhaus tätig, ist dafür<br />

ein gutes Beispiel. Sein bester Freund erlitt einen<br />

schweren Schlaganfall. Da wurde ihm klar: „Ich<br />

möchte den Pflegeberuf ergreifen!“ Er brach sein<br />

Universitätsstudium ab und lebt seine Liebe zu<br />

den Menschen seither täglich aus – und verspürt<br />

tiefe Freude und Glück dabei.<br />

In der Pflege gibt es großartige Möglichkeiten der<br />

beruflichen Entwicklung und durchaus Karrierechancen,<br />

die Tätigkeit ist abwechslungsreich und<br />

keinesfalls monoton, Arbeitszeiten können mit<br />

der Pflegedienstleitung und den Kollegen flexibel<br />

abgesprochen werden und erlauben mitunter<br />

auch ein gewisses Maß an Flexibilität. Pflege ist<br />

in einer älter werdenden Gesellschaft gewissermaßen<br />

zukunftssicher – aber all das sind Begleitfaktoren:<br />

Menschen zu helfen macht empathische<br />

Personen mit Liebe zu den Menschen zutiefst<br />

glücklich und auch diejenigen, die von dieser<br />

Person gepflegt und betreut werden – und dieses<br />

Glücksempfinden ist das stärkste Argument,<br />

diesen großartigen Beruf zu ergreifen! •<br />

IM FOKUS - MALTESER ORDENSHAUS<br />

DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />

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