Die Malteser Zeitung 1/2024
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.
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Matratzen, Decken,<br />
Wasserkanister,<br />
Waschmittel, Bargeld:<br />
<strong>Malteser</strong> International<br />
verteilt immer wieder<br />
das Lebensnotwendigste<br />
an neu angekommene<br />
Geflüchtete in der<br />
Provinz Ituri.<br />
Fotos: <strong>Malteser</strong> International<br />
AUF DER FLUCHT<br />
vor Terror und Gewalt<br />
MALTESER INTERNATIONAL<br />
Unterstützung für konfliktbetroffene<br />
Menschen im Osten der DR Kongo<br />
Seit Jahrzehnten wird das Leben der<br />
Menschen im Osten der DR Kongo<br />
durch bewaffnete Auseinandersetzungen<br />
zwischen verfeindeten Volksgruppen und<br />
Milizen bedroht, die auch äußerst brutal<br />
gegen Unbeteiligte vorgehen. Allein in der<br />
Provinz Ituri, wo MALTESER International<br />
aktiv ist, leben infolgedessen etwa<br />
1,6 Millionen Menschen auf der Flucht.<br />
<strong>Die</strong> humanitäre Arbeit wird durch regelmäßige<br />
Gewalt-Eskalationen erschwert.<br />
Das internationale Katastrophen- und<br />
Flüchtlingshilfswerk des <strong>Malteser</strong>ordens<br />
unterstützt seit 1996 Vertriebene<br />
und aufnehmende Gemeinden vor<br />
allem in den Bereichen Gesundheit,<br />
Wasser-/Sanitärversorgung und<br />
Hygiene (WASH) sowie Ernährungssicherung.<br />
<strong>Die</strong> Lebensumstände der<br />
vertriebenen Menschen sind äußerst<br />
schwierig. Nur wenige finden einen<br />
Platz in den überfüllten Camps und<br />
kommen stattdessen in Gastfamilien<br />
unter oder müssen unter freiem Himmel<br />
schlafen. Viele kommen zudem<br />
krank, verletzt oder geschwächt an,<br />
Frauen und Mädchen sind auf der<br />
Flucht häufig sexualisierter Gewalt<br />
ausgesetzt. Sie alle benötigen rasche<br />
medizinische Versorgung.<br />
<strong>Malteser</strong> International unterstützt<br />
die überlasteten örtlichen Gesundheitseinrichtungen<br />
unter anderem<br />
finanziell sowie mit Trainings und<br />
Medikamenten, um die medizinische<br />
Versorgung der Vertriebenen und<br />
der Menschen in den aufnehmenden<br />
Gemeinden zu gewährleisten.<br />
Weil die Menschen fast immer plötzlich<br />
fliehen müssen, haben sie oft<br />
nichts dabei außer den Kleidern auf<br />
dem Leib. Neben lebensnotwendigen<br />
Hilfsgütern verteilen die <strong>Malteser</strong><br />
allerdings auch Bargeld – denn Geld<br />
ist für den Erwerb der individuell am<br />
dringendsten benötigten Dinge auf<br />
lokalen Märkten unabdingbar nötig.<br />
Viele Geflüchtete müssen spätestens<br />
zur Erntezeit in ihre Heimatgemeinden<br />
zurückkehren – immer in der<br />
Hoffnung, dass sich die Sicherheitslage<br />
bis dahin beruhigt hat und die<br />
nächste Welle der Gewalt in weiter<br />
Ferne liegt.<br />
Auch die Arbeit von <strong>Malteser</strong> International<br />
bleibt von den regelmäßigen Gewalt-Eskalationen<br />
nicht unberührt. „In<br />
einigen Gesundheitszonen müssen wir<br />
durch die plötzlich steigenden Flüchtlingszahlen<br />
immer mehr Menschen medizinisch<br />
versorgen. Dass bringt auch<br />
unsere Kapazitäten immer wieder an<br />
Belastungsgrenzen“, sagt Miriam Suhr,<br />
Programmreferentin für die DR Kongo<br />
bei <strong>Malteser</strong> International. •<br />
DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />
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