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Die Malteser Zeitung 1/2024

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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Als der Orden vom Heiligen Grab im 19.<br />

Jahrhundert als päpstlicher Orden erneuert<br />

wurde, wurde dem Jerusalemkreuz in Rot<br />

ebenso eine religiöse Interpretation beigegeben.<br />

Durch staatliche Auszeichnungen<br />

fand das Kreuz zusätzlich weite Verbreitung<br />

und auch die Zweite Republik Österreich<br />

verwendete bei der Schaffung eines Ehrenzeichens<br />

im Jahr 1954 eine am <strong>Malteser</strong>kreuz<br />

orientierte Kreuzform.<br />

Bei Gründung des <strong>Malteser</strong> Hospitaldienstes,<br />

der seine Bewährung in der Hilfe für<br />

Ungarn 1956 hatte, war es sinnvoll, eine<br />

eigene Interpretation für das entstehende<br />

Hilfswerk vorzunehmen. Der Kampf gegen<br />

das Achtfache Elend der Welt (Krankheit,<br />

Verlassenheit Heimatlosigkeit, Lieblosigkeit,<br />

Hunger, Schuld, Unglaube und<br />

Gleichgültigkeit) war die Idee von Berthold<br />

(„Berti“) Graf Waldstein-Wartenberg. Zu<br />

diesem Zeitpunkt war das Kreuz mit seinen<br />

acht Spitzen längst ein Zeichen für den<br />

<strong>Malteser</strong>orden und seine Werke geworden.<br />

Seine Uraufgabe, den Armen und den<br />

Herren Kranken, wie Christus dem Herrn,<br />

unter dem Kreuz zu dienen, verlor der Orden<br />

dabei nie aus den Augen. •<br />

GELESEN EMPFOHLEN<br />

DER SOUVERÄNE<br />

MALTESER-RITTER-ORDEN<br />

Eine staats- und kirchenrechtliche Betrachtung<br />

nach der Reform 2022<br />

Eine Buchrezession von Georg Reichlin-Meldegg<br />

MMag. Dr. Florian<br />

Schwetz<br />

„Der Souveräne<br />

<strong>Malteser</strong>-Ritter-<br />

Orden. Eine kirchenund<br />

staatsrechtliche<br />

Betrachtung nach der<br />

Reform 2022“,<br />

Jan Sramek Verlag,<br />

Wien 2023, 240 Seiten;<br />

Paperback<br />

ISBN: 978-3-7097-<br />

0351-9; Preis: € 59,90.<br />

Der <strong>Malteser</strong>orden, ein zugleich souveränes<br />

Völkerrechtssubjekt und kirchlich anerkannter<br />

Ritterorden, hat 2017 eine auch<br />

medial breit diskutierte Reform seiner<br />

Rechtsgrundlagen mit dem Ziel initiiert,<br />

diese an die Gegebenheiten der Gegenwart,<br />

auch hinsichtlich eines territorial und<br />

personell stark gewachsenen Ordens und<br />

der Entwicklungen in einer konfliktreichen<br />

Welt, anzupassen.<br />

Papst Franziskus hat schließlich am 3. September<br />

2022 motu proprio die neuen Rechtsgrundlagen<br />

– Verfassung und Codex –<br />

dekretiert. <strong>Die</strong>s ist insoweit bemerkenswert,<br />

da hiermit der Papst selbst in den regelmäßigen<br />

Gesetzgebungsprozess eingegriffen hat.<br />

Wesentliche Inhalte der Reform betreffen<br />

den Fürst und Großmeister, wie auch<br />

die Stellung der Professritter, also jener<br />

männlichen Ordensmitglieder, die die Gelübde<br />

der drei evangelischen Räte „Armut,<br />

Gehorsam und Keuschheit“ ablegen und mit<br />

Mönchen im Sinne des Kirchenrechts vergleichbar<br />

sind. Neben dem Kirchenrecht ist<br />

ein weiterer Schwerpunkt dem Völkerrecht<br />

gewidmet und erstmalig sind Verfassung<br />

und Codex in offizieller Übersetzung abgedruckt,<br />

die das Werk abrunden.<br />

Der junge Autor, der auch Ordensmitglied<br />

ist, erhielt für die 1. Auflage dieses Fachbuchs<br />

den Bischof-DDr.-Stefan-László-Wissenschaftspreis<br />

2020, das in der Neuauflage<br />

um die Aspekte der Ordensreform ergänzt<br />

ist. Das Werk stellt den <strong>Malteser</strong>orden<br />

umfassend und dennoch kompakt dar,<br />

sodass sowohl dem interessierten Laien, als<br />

auch dem juristischen oder theologischen<br />

Wissenschaftler eine durchwegs leseleichte<br />

Lektüre zur Verfügung steht. •<br />

DIE MALTESER AUSGABE 01 <strong>2024</strong><br />

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