Die Malteser Zeitung 1/2024

Kriminalisierung von Gebet und Seelsorge
Ein weiterer besorgniserregender Trend betrifft die
sogenannten „Konversionstherapieverbote“. Eine
genaue Begriffsdefinition fehlt oftmals, was dazu
führen kann, dass der Begriff zur Kriminalisierung
von Seelsorge-Gesprächen und Gebeten
verwendet wird. In Spanien, den Niederlanden,
Belgien, Island und Schottland gibt es diesbezügliche
Entwicklungen. Details dazu im OIDAC-
Jahresbericht.
Verletzungen von Elternrechten
In ganz Europa gibt es immer mehr Fälle, in denen
das Recht der Eltern, ihre Kinder im Einklang mit
ihren eigenen religiösen und weltanschaulichen
Überzeugungen zu erziehen, nicht anerkannt
wird. Der verpflichtende Schulunterricht lehrt
mitunter Überzeugungen zu moralischen Fragen,
denen christliche Eltern widersprechen. In einigen
Ländern wird sogar durch gesetzliche Bestimmungen
eine „nicht-bejahende“ Kommunikation
zwischen Eltern und Kindern in Bezug auf die
„Gender-Identität“ der Kinder unter Strafe gestellt.
Problematisch ist auch obligatorischer Schulunterricht
zu ideologischen Themen, die religiösen oder
moralischen Überzeugungen widersprechen.
Was kann getan werden?
Der OIDAC-Jahresbericht enthält verschiedenste
Handlungsempfehlungen für unterschiedliche
Stakeholder – für nationale Regierungen und
Verwaltungseinheiten, für die Organe der EU, für
internationale Menschenrechts-Organisationen
und für Meinungsbildner, wie Journalisten,
Künstler etc. Für Christinnen und Christen sowie
christliche Kirchen und Institutionen umfassen die
Vorschläge folgende Punkte:
welchen Einschränkungen sie bei der Ausübung
ihres Glaubens ausgesetzt sind, damit konkret
dagegen Schritte unternommen werden können.
• Schaffen Sie unter Christen ein Bewusstsein
dafür, was säkulare Intoleranz bedeutet und wie
sie zu Selbstzensur unter Christen führen kann.
• Rüsten Sie Ihre christlichen Mitmenschen aus,
damit sie weiterhin frei über ihren Glauben
sprechen können.
• Beteiligen Sie sich am öffentlichen Diskurs in
einer respektvollen und informierten Weise.
Tragen Sie zum Dialog zwischen Religion und
säkularer Gesellschaft bei und bauen Sie Brücken
zwischen verschiedenen Gruppen.
Der Malteserorden ist seit mehr als 900 Jahren in
der vorurteilsfreien Hilfeleistung tätig. Aktuell
werden ca. 15 Mio. Menschen weltweit betreut
– darunter Personen mit Einschränkungen und
Krankheiten, Flüchtlinge, Katastrophenopfer und
viele weitere. Alle erhalten Hilfe, unabhängig ihrer
religiösen Überzeugung, Herkunft oder Rasse. Als
religiöse Institution wird der Orden auch weiterhin
alles daransetzen, die nötige spirituelle Unterstützung
zu bieten, die ein Einstehen für christliche
Überzeugungen möglich macht. Außerdem werden
wir fortfahren, durch unsere Hilfswerke der christlichen
Nächstenliebe, Brücken der Verständigung
und wechselseitigen Wertschätzung zu bauen. •
RELIGION AKTUELL
DIE MALTESER AUSGABE 01 2024
• Informieren Sie sich und ihre Mitchristen
über ihre Rechte und schaffen Sie Bewusstsein,
Den OIDAC-Jahresbericht finden Sie
unter www.intoleranceagainstchristians.eu
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