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Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen in der westlichen ...

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cie, e<strong>in</strong>e Nie<strong>der</strong>ung aus weichseleiszeitlichen fluvialen Sanden und Kiesen mit sehr hohem<br />

Grundwasserstand und aufgesetzten Flugsanddecken. Heute erfolgt ihre Entwässerung durch<br />

den Luciekanal. Weichselkaltzeitlich wurden auch die Talsandflächen des Gartower Forsts<br />

gebildet, die <strong>in</strong> weiten Bereichen durch holozäne Dünen überdeckt werden (PYRITZ 1972).<br />

Für das Wendland nimmt LESEMANN (1969) als potentielle natürliche Vegetation, ähnlich wie<br />

FISCHER (1958) für die Prignitz, buchenreiche Eichen-Ha<strong>in</strong>buchengesellschaften an, für die<br />

ärmeren Standorte Eichen-Birken-Gesellschaften. Vorherrschende Waldform s<strong>in</strong>d zurzeit aber<br />

Kiefernforste, die die Probenentnahmestelle vollständig umgeben. Das stark abgetorfte Moor<br />

hat e<strong>in</strong>en hochmoorartigen Charakter. Erwähnenswert ist das Vorkommen von Ledum palust-<br />

re.<br />

2.5 Siedlungsgeschichte<br />

2.5.1 Ste<strong>in</strong>zeit<br />

Vom Mesolithikum liegt aus dem Untersuchungsgebiet e<strong>in</strong>e Reihe von E<strong>in</strong>zelfunden vor, die<br />

die Anwesenheit des Menschen schon kurz nach dem Ende <strong>der</strong> letzten Eiszeit belegen. Es<br />

überwiegen bislang Streufunde. Flache, sandige Anhöhen <strong>in</strong> Gewässernähe s<strong>in</strong>d bevorzugte<br />

Fundstellen und waren damit zum<strong>in</strong>dest saisonale Siedlungsplätze. Mehr als 100 solcher Plät-<br />

ze konnten mittlerweile festgestellt werden (u.a. BREEST 1997).<br />

Für das Untersuchungsgebiet ist die Trichterbecherkultur die erste sicher nachgewiesene neo-<br />

lithische Kultur. Während weiter südlich das Neolithikum mit <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ienbandkeramischen<br />

Kultur deutlich früher beg<strong>in</strong>nt (STEINMETZ 1986), werden im Untersuchungsgebiet erst mit<br />

dem Mittelneolithikum die Funde zahlreicher und auch auffälliger, denn mit <strong>der</strong> altmärki-<br />

schen Gruppe (PREUSS 1980) hielt die Megalithkultur E<strong>in</strong>zug. Zwar trennt BEIER (1991) die<br />

Prignitz-Gruppe von <strong>der</strong> altmärkischen Gruppe ab, aber nur, weil hier sichere Befunde fehlen.<br />

Das Grab von Mellen, direkt am Rambower Moor gelegen, sieht er jedoch als Indiz dafür an,<br />

dass hier e<strong>in</strong>e Kolonisierung aus dem altmärkisch-lüneburgischen Raum vorliegt. Die Trich-<br />

terbecherkultur könnte aus dem Westen bzw. Nordwesten <strong>in</strong>s Gebiet e<strong>in</strong>gedrungen se<strong>in</strong><br />

(PREUSS 1980, BEIER 1991). RICHTER weist h<strong>in</strong>gegen auf die starken Baalberger E<strong>in</strong>flüsse h<strong>in</strong><br />

(RICHTER et al. 2002).<br />

Im Hannoversches Wendland und <strong>der</strong> Altmark folgte auf die Trichterbecherkultur die Kuge-<br />

lamphorenkultur (STEINMETZ 1986, KEILING 1982, BEIER 1991). Inwieweit dies auch für die<br />

westliche Prignitz gilt, ist unklar. SPROCKHOFF (1926) wies zwar auf das Fehlen <strong>der</strong> Kuge-<br />

lamphorenkultur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prignitz h<strong>in</strong>, was aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Funddichte jedoch nicht gesi-<br />

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