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Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen in der westlichen ...

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Im älteren Teil des Atlantikums verlor die Hasel an Bedeutung, und die Erle breitete sich an<br />

feuchten Standorten bevorzugt aus. Die Eiche gewann e<strong>in</strong>en zunehmenden E<strong>in</strong>fluss im Wald-<br />

bild und drängte geme<strong>in</strong>sam mit Ulme und L<strong>in</strong>de nun auch die Kiefer zurück. Erst <strong>in</strong> dieser<br />

Zeit setzte am dem Kle<strong>in</strong>moor am Laascher Heuweg im östlichen Hannoverschen Wendland<br />

e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliches Torfwachstum e<strong>in</strong>. Das Pollendiagramm zeigt zunächst nur die lokale<br />

Vegetationsentwicklung aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Ausdehnung des Moores.<br />

Im jüngeren Teil des Atlantikums wan<strong>der</strong>n Eschen und Ahorne <strong>in</strong> das Untersuchungsgebiet<br />

e<strong>in</strong>. Die Hauptbaumart war neben <strong>der</strong> Kiefer die Eiche.<br />

Im Subboreal dann erreichte die Eiche ihre stärkste Verbreitung und drängte die Kiefer weiter<br />

zurück. Gleichzeitig begann die E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Rotbuche und dann die <strong>der</strong> Ha<strong>in</strong>buche.<br />

Der Ulmenfall ist aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Ulmen-Anteile nicht beson<strong>der</strong>s deutlich ausgeprägt,<br />

und se<strong>in</strong> mit 3448 ± 56 cal. B.C. datiertes Alter ist über 300 Jahre jünger als das üblicherweise<br />

angenommen wird. Dies wirft die Frage auf, ob <strong>der</strong> Ulmenfall weiter als sichere Zeitmarke <strong>in</strong><br />

Pollendiagrammen gelten darf.<br />

Mit dem Übergang zum älteren Subatlantikum um etwa 800 v. Chr. begann dann die verstärk-<br />

te Ausbreitung <strong>der</strong> beiden Buchen-Arten und außerdem nahm <strong>der</strong> anthropogene E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die Vegetationsentwicklung deutlich zu. Ob die um Christi Geburt e<strong>in</strong>setzende Massenaus-<br />

breitung <strong>der</strong> Buchen klimatische Ursachen hatte o<strong>der</strong> als Folge ger<strong>in</strong>ger werdenden menschli-<br />

chen E<strong>in</strong>flusses zu werten ist, konnte nicht mit Sicherheit geklärt werden.<br />

Im jüngsten Teil des Subatlantikums, <strong>in</strong> dem sich vor allem Kiefern und Eiche wie<strong>der</strong> ausbrei-<br />

teten g<strong>in</strong>gen im Gegenzug die Buchenwerte deutlich zurück. Es gab e<strong>in</strong>e zunehmende anthro-<br />

pogene Entwaldung, und die Wäl<strong>der</strong> wurden auf Standorte zurückgedrängt, die sich für e<strong>in</strong>e<br />

landwirtschaftliche Nutzung nicht eigneten.<br />

Die siedlungsgeschichtliche Entwicklung<br />

E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> spätpaläolithischen und mesolithischen Menschen auf die Vegetation konnte<br />

nicht nachgewiesen werde. Erst am Ende des Atlantikums, um etwa 4500 v. Chr., zeigen die<br />

Pollendiagramme erste Spuren e<strong>in</strong>er kurzfristigen neolithischen Besiedlungsphase am Arend-<br />

see.<br />

Erst 1000 Jahre später, d.h. im Subboreal, gibt es dann am Arendsee <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altmark und auch<br />

im Rambower Moor <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prignitz wie<strong>der</strong> deutliche Spuren e<strong>in</strong>er menschlichen Besiedlung,<br />

die aus Gründen <strong>der</strong> zeitlichen E<strong>in</strong>ordnung <strong>der</strong> Trichterbecher-Kultur zuzuordnen s<strong>in</strong>d.<br />

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