Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen in der westlichen ...

Das Ausmaß germanisch-slawischer Kontakte zu Beginn der Neubesiedlung lässt sich nur
schwer abschätzen. Das zeitliche Verhältnis zwischen slawischem Vordringen über die Elbe
und fränkischem Vorstoß an die Elbe unter Karl dem Großen ist noch unklar. Ebenso unsicher
ist der Beginn des slawischen Burgenbaus und ob es möglicherweise eine burgenlose erste
Phase slawischer Besiedlung gegeben hat (SAILE 2004). Einen ausführlichen Überblick über
den derzeitigen Kenntnisstand und die Forschungsgeschichte gibt es von SAILE (2007).
2.5.6 Hochmittelalterlicher Landesausbau
Der hochmittelalterliche Landesausbau (1100 – 1500 AD) war eine Zeit des Umbruchs. Im
Jahre 1134 waren die Askanier mit der Nordmark belehnt worden, um das Land zu kolonisie-
ren. Albrecht der Bär wurde Markgraf und eroberte unter anderem die Prignitz. Er rief unter
Gewährung günstiger Siedlerrechte Rheinländer, Holländer und Flamen ins Land (SAILE
2007). Auf ihre Anwesenheit sind wohl erste Deichbauten an der Elbe zurückzuführen
(BENDIXEN 1937). Mit dem herrschaftlich geplanten Landesausbau begann die Zeit der Tro-
ckenlegung von Sümpfen und Rodungen (BOHM 1937). Im Jahr 1183 gründete Markgraf Otto
I. von Brandenburg dann ein Kloster am Arendsee, das sicher nicht unwesentlich zur Festi-
gung der Machtverhältnisse beigetragen haben dürfte. Die Chronik berichtet, dass der Bau des
Klosters eine stark zunehmende Einwohnerzahl zur Folge hatte, was zur Gründung der Neus-
tadt führte (FELCKE 1891).
2.5.7 Neuzeit
In der Neuzeit (1500 – heute) ist eines der wichtigsten Ereignisse für das Untersuchungsgebiet
der 30-jährige Krieg, der schwere Verwüstungen hinterließ. Der brandenburgisch-schwedische
Krieg von 1675-1679 setzte die Verwüstungen fort. Im 18. Jahrhundert wurde das Untersu-
chungsgebiet von Napoleon besetzt, nach dem II. Weltkrieg wurde es Zonenrandbezirk.
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