Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen in der westlichen ...

Boberow (KIRLEIS 1998) schon erste Getreidepollenkörner in Verbindung mit Plantago lan-
ceolata auf. Wahrscheinlich spiegelt sich in diesem Abschnitt die erste Siedlungsphase bei
Boberow wider, was zeigt, dass zu dieser Zeit ein sehr kleinflächiger Anbau bei einer relativ
geringen Besiedlungsintensität stattfand.
Am Arendsee beginnt mit Phase c eine Zeit, in der in Profil ARS 1 einige Pollenkörner vom
Getreide-Typ auftreten, während die Kurve der Siedlungszeiger deutlich reagiert. Diesmal
finden sich die Getreidepollenkörner am Südufer also bei ARS 1, den deutlicheren Ausschlag
der SZ-Kurve findet man aber wieder in Profil ARS 5 aus der Seemitte. Das Ende der Phase c
datiert auf ca. 2227 v. Chr. (vgl. Tabelle 4), somit erscheint es wahrscheinlich, dass diese stär-
kere Besiedlungsphase in Zusammenhang mit einer Besiedlung steht, während der auch ein
Fischzaun errichtet wurde, von dem Teile auf 2671 v. Chr. datiert wurden (LEINEWEBER &
LÜBKE 2006).
In Rambow lässt sich diese Zeit wohl mit der Phase c und d gleichsetzen. Es finden sich Pol-
lenkörner vom Getreide-Typ, die zusammen mit Pollenfunden von Plantago lanceolata auf-
treten. Die Anzeichen für menschliche Tätigkeiten erreichen damit hier ebenfalls einen ersten
Höhepunkt. Die Schwankungen der Ulmen- und Eschen-Kurven deuten auf Viehhaltung hin,
da beide Arten für die Laubheugewinnung geeignet sind. Der Anstieg der Picea- und der Pi-
nus-Werte weist, genau wie die Zunahme des NBP, auf eine Auflichtung der Wälder am See
hin.
6.2.3 Die Bronzezeit
In der Bronzezeit (2200 – 600 v. Chr.) nimmt am Arendsee nach der Phase c die Besiedlungs-
intensität wieder deutlich ab und erreicht am Beginn der Phase d ein deutliches Minimum,
wenn man nach den Werten der SZ-Kurve urteilt. Allerdings finden sich in dieser Zeit Pollen-
körner vom Triticum-Typ, was auf eine Fortführung des Getreideanbaus schließen lässt. Was
die Ursache für den deutlichen Rückgang der SZ-Kurve sein kann, ob Abwanderung, Verlage-
rung der Anbauflächen oder ein Rückgang der Bevölkerungsdichte, ist nicht gewiss. Bereits
wenige Proben nach dem Rückgang steigen die Werte der Siedlungszeiger wieder an. Die
Werte der Siedlungszeiger sind wieder am Südufer, also im Profil ARS 1 ausgeprägter als in
den übrigen Profilen vom Arendsee.
Die siedlungsgeschichtliche Phase c in Boberow ist eine Phase stärkerer Besiedlungsintensi-
tät, die der älteren Bronzezeit zugeordnet wird. Sie ist gekennzeichnet durch einen deutlichen
Anstieg der Siedlungszeiger, sowie durch Pollenkörner vom Hordeum-Typ, genau wie in Pha-
se e im Profil Rambow, das hier endet.
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