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Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen in der westlichen ...

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6.1.5 Präboreal (Pollenzone IV)<br />

Am Ende des Spätglazials setzen die Diagramme von Rambow (Beilage 5) und ARS 5 (Bei-<br />

lage 3) e<strong>in</strong>. Der starke Rückgang <strong>der</strong> NBP-Werte und <strong>der</strong> deutliche Anstieg bei den P<strong>in</strong>us-<br />

Werten weisen auf das E<strong>in</strong>setzen <strong>der</strong> endgültigen Wie<strong>der</strong>bewaldung h<strong>in</strong>. Während Kiefer und<br />

Birke mit ihren Pollenwerten deutlich vertreten s<strong>in</strong>d, waren Pappeln die dritte <strong>in</strong> dieser Zeit<br />

bedeutende Baumgattung. Vermutlich handelte es sich hier um Populus tremula, da diese Art<br />

etwas ger<strong>in</strong>gere Wärmeansprüche hat als Populus alba und Populus nigra (ELLENBERG 1996).<br />

Bereits STEENSTRUP (1842 zit. nach FIRBAS 1949) bezeichnete aufgrund von Makrorestanaly-<br />

sen <strong>in</strong> dänischen Mooren das Präboreal als „Zitterpappelzeit“. Da Populus-Pollen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />

stark untervertreten ist (FIRBAS 1949), dürften die Pappeln, obwohl es für das Untersuchungs-<br />

gebiet nur im Profil Rambow e<strong>in</strong>e geschlossene Populus-Kurve gibt, e<strong>in</strong>en nicht zu unter-<br />

schätzenden Anteil am Waldbild gehabt haben. Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Döberitzer Heide im Diagramm<br />

<strong>der</strong> Schwanengrabenr<strong>in</strong>ne gibt es e<strong>in</strong>e deutliche Populus-Kurve, dagegen s<strong>in</strong>d im Kienfenn,<br />

dem Jungfernfenn und <strong>der</strong> Weidenkuhle die Werte deutlich niedriger (WOLTERS 2002). In ei-<br />

ner Untersuchung im Vögelpohl (Ldkr. Friesland) fand MECKE (1995) maximale Werte von<br />

4,6 % für Populus bereits am Beg<strong>in</strong>n des Präboreals. Später konnte MECKE dann kaum noch<br />

Populus-Pollen nachweisen, was sie auf die schlechteren Erhaltungsbed<strong>in</strong>gungen zurückführ-<br />

te (vgl. USINGER 1985). Im „Fenn im Wittenmoor“ (Altmark, LANGE 1986) und im Pechsee<br />

(Berl<strong>in</strong>, BRANDE 1980) erreichte die Pappel ihre stärkste Verbreitung ebenfalls im Präboreal.<br />

Da es im Profil ARS 1 nur wenige Proben im Bereich des Präboreals gibt und <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en<br />

Profilen die Zone nicht vollständig erfasst wurde, ist e<strong>in</strong>e Glie<strong>der</strong>ung des Präboreals gemäß<br />

BEHRE (1966, 1967) relativ unsicher und daher <strong>in</strong> Beilage 1 auch nicht e<strong>in</strong>gezeichnet. Man<br />

erkennt <strong>in</strong> Phase a (Abb. 15) e<strong>in</strong>en beg<strong>in</strong>nenden Anstieg <strong>der</strong> Baumpollenanteile, die <strong>in</strong> Phase<br />

b aber stagniert, verbunden mit e<strong>in</strong>em Betula-Gipfel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Probe. In Phase c erfolgt dann<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> weiterer Rückgang <strong>der</strong> NBP-Werte, die dann erst unter anthropogenen E<strong>in</strong>fluss im<br />

Subboreal deutlich wie<strong>der</strong> ansteigen. Damit ist pr<strong>in</strong>zipiell die Frieslandschwankung mit Phase<br />

a, die Piott<strong>in</strong>o-/Rammelbeck-Phase <strong>in</strong> b und die endgültige Erwärmung <strong>in</strong> c auch für das Un-<br />

tersuchungsgebiet nachgewiesen. Allerd<strong>in</strong>gs lässt sich aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Probenzahl nur<br />

schwer abschätzen, ob hier <strong>der</strong> klimatische Effekt auf die Vegetation weniger stark ausgeprägt<br />

war als <strong>in</strong> Nordwestdeutschland o<strong>der</strong> ob er sich im Diagramm nur nicht ganz so deutlich ab-<br />

zeichnet.<br />

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