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Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen in der westlichen ...

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Die Phase b <strong>in</strong> Boberow ist wie am Arendsee e<strong>in</strong>e Zeit schwächerer Besiedlung, sie wird <strong>der</strong><br />

mittleren Bronzezeit zugeordnet. In <strong>der</strong> Phase c steigen die Werte <strong>der</strong> Siedlungszeiger wie<strong>der</strong><br />

an, <strong>in</strong> Boberow treten erstmals Pollenkörner vom Triticum-Typ auf, hier wurde wohl die jün-<br />

gere Bronzezeit erfasst. Phase d lässt <strong>in</strong> Boberow e<strong>in</strong>en Rückgang <strong>der</strong> Anteile <strong>der</strong> Siedlungs-<br />

zeiger erkennen. E<strong>in</strong> starker Anstieg <strong>der</strong> Betula-Werte deutet auf e<strong>in</strong>e beg<strong>in</strong>nende Wie<strong>der</strong>be-<br />

waldung h<strong>in</strong>.<br />

6.2.4 Die vorrömische Eisenzeit<br />

Die vorrömische Eisenzeit (600 v. Chr. – 0) beg<strong>in</strong>nt am Arendsee etwa mit <strong>der</strong> Phase e, und<br />

hier zeichnet sich wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Phase <strong>in</strong>tensiverer Besiedlung ab. Sie ist sie gekennzeichnet<br />

durch e<strong>in</strong>en weiteren Anstieg <strong>der</strong> Werte <strong>der</strong> Siedlungszeiger. Die Phase f ist e<strong>in</strong>e Zeit abneh-<br />

men<strong>der</strong> Besiedlungs<strong>in</strong>tensität. Die Werte <strong>der</strong> Siedlungszeiger gehen deutlich zurück, und <strong>der</strong><br />

starke Anstieg <strong>der</strong> Betula-Kurve zeigt die beg<strong>in</strong>nende Wie<strong>der</strong>bewaldung <strong>der</strong> offen gelassenen<br />

und vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen an. Es folgt e<strong>in</strong> Anstieg <strong>der</strong> Quercus-Werte,<br />

sowie am Ende <strong>der</strong> Phase e<strong>in</strong> deutlicher Anstieg <strong>der</strong> Buchen-Werte. Der Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Phase f<br />

fällt vermutlich noch <strong>in</strong> die vorrömische Eisenzeit. Erste e<strong>in</strong>zelne Pollenkörner vom Roggen<br />

gehen unter Umständen noch auf Unkrautroggen zurück.<br />

6.2.5 Die römische Kaiserzeit<br />

In Phase g beg<strong>in</strong>nt im Untersuchungsgebiet die Massenausbreitung <strong>der</strong> Buchen. Die Rot- und<br />

Ha<strong>in</strong>buchen- Werte steigen stark an, auch die geschlossene Secale-Kurve setzt e<strong>in</strong>. Diese Pha-<br />

se wird <strong>in</strong> die römische Kaiserzeit datiert (vgl. BEHRE 1992). E<strong>in</strong> Anstieg <strong>der</strong> übrigen Sied-<br />

lungszeiger erfolgt aber nicht. Das weist darauf h<strong>in</strong>, dass die E<strong>in</strong>führung des Roggenanbaus<br />

nicht mit e<strong>in</strong>er Zunahme <strong>der</strong> Besiedlungs<strong>in</strong>tensität verbunden se<strong>in</strong> musste.<br />

6.2.6 Die Völkerwan<strong>der</strong>ungszeit<br />

In Phase h geht die Roggen-Kurve zurück (Abb. 16), während die Werte <strong>der</strong> übrigen Sied-<br />

lungszeiger auf das Niveau <strong>der</strong> mittleren Bronzezeit zurückfallen. Die Buchenkurven errei-<br />

chen ihre Maxima und die NBP-Werte e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum. Dies deutet auf e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>bewaldung<br />

h<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> Zusammenhang mit den demographischen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Völkerwan<strong>der</strong>ungs-<br />

zeit stehen dürfte. Allerd<strong>in</strong>gs fällt auch <strong>der</strong> Seee<strong>in</strong>bruch von 822 A.D. <strong>in</strong> die Phase h, so dass<br />

man davon ausgehen muss, dass sich diese Phase ger<strong>in</strong>gerer Besiedlung deutlich über die ei-<br />

gentliche Völkerwan<strong>der</strong>ungszeit h<strong>in</strong>aus erstreckte. Damit erfährt auch die Anmerkung vom<br />

„…wüsten Ort Arnseo…“ <strong>in</strong> den fränkischen Annalen (RAU 1955) e<strong>in</strong>e gewisse Bestätigung.<br />

Man darf also davon ausgehen, dass <strong>der</strong> Ackerbau deutlich zurückg<strong>in</strong>g und es auf den offen<br />

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