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Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen in der westlichen ...

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6.1.6 Boreal (Pollenzone V)<br />

Die Massenausbreitung <strong>der</strong> Hasel kennzeichnet diesen Abschnitt. Er zeigt den borealen Ha-<br />

selgipfel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er für Altmoränengebiete typischen niedrigen Ausprägung. Bei den EMW-<br />

Arten erreicht Quercus die höchsten Werte. Alle an<strong>der</strong>en Arten spielen nur e<strong>in</strong>e untergeordne-<br />

te Rolle, auch dies ist typisch für e<strong>in</strong> östliches Altmoränengebiet.<br />

Die Wäl<strong>der</strong> bestanden zunächst im Wesentlichen aus Kiefern und Birken und zum<strong>in</strong>dest öst-<br />

lich <strong>der</strong> Elbe auch aus e<strong>in</strong>em sicher nicht zu vernachlässigenden Anteil an Pappeln. Obwohl<br />

die Pappel nach dem Präboreal nur im Profil Rambow vertreten ist, lässt sich nicht sicher sa-<br />

gen, ob sie am Arendsee und im Wendland wirklich gefehlt hat o<strong>der</strong> ob es sich hier, wie be-<br />

reits ausgeführt, um e<strong>in</strong>e Frage <strong>der</strong> Pollenerhaltung handelt. Nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ha-<br />

sel kam es zur Bildung lichter Kiefern-Hasel-Wäl<strong>der</strong>, <strong>in</strong> die dann die thermophilen<br />

Laubhölzer des Eichenmischwaldes vordrangen. Während die raschwüchsige Hasel sich bei<br />

zunehmen<strong>der</strong> Erwärmung schnell <strong>in</strong> den lichten Kiefer-Birken-Espenwäl<strong>der</strong>n ausbreitete,<br />

konnten die langsamer wachsenden Ulmen und Eichen sich nur allmählich gegen die jetzt im<br />

Wald herrschende und stark Schatten spendende Hasel durchsetzen. An<strong>der</strong>erseits ist die Ulme<br />

im Vergleich zu Kiefer, Birke, Eiche und Hasel nur mittelstarker Pollenproduzent, und ist da-<br />

her prozentual <strong>in</strong> den Pollenspektren nicht so stark vertreten, wie im damaligen Waldbild<br />

(FIRBAS 1949, ANDERSEN 1970).<br />

6.1.7 Atlantikum (Pollenzone VI und VII)<br />

Gekennzeichnet ist diese Zeit durch die Massenausbreitung <strong>der</strong> Erle und den Rückgang <strong>der</strong><br />

Hasel. Während am Arendsee die Ausbreitung <strong>der</strong> Erle schon erfolgte, bevor die Hasel an<br />

Bedeutung verlor, geschah dies <strong>in</strong> Rambow erst nach dem Rückgang <strong>der</strong> Hasel-Werte. Auch<br />

am Rugensee erfolgte die Ausbreitung <strong>der</strong> Erle schon vor dem deutlichen Rückgang <strong>der</strong> Ha-<br />

sel, während am Löddigsee ebenfalls <strong>der</strong> Alnus-Anstieg erst nach dem Haselrückgang erfolg-<br />

te. Daraus lässt sich schließen, dass die Hasel zunächst e<strong>in</strong>ige Standorte besetzen konnte, die<br />

später von <strong>der</strong> Erle beansprucht wurden. Wobei dies aber nicht die alle<strong>in</strong>ige Ursache für den<br />

Rückgang <strong>der</strong> Hasel war. Die Wäl<strong>der</strong> wurden zunehmend dichter und die Konkurrenz durch<br />

Eiche und Ulme stärker.<br />

Bei den Makroresten <strong>in</strong> Rambow fanden sich erstmals Früchte von Alnus glut<strong>in</strong>osa, was die<br />

Anwesenheit im Gebiet sicher belegt. Die Wäl<strong>der</strong> an trockenen Standorten wurden wohl wei-<br />

terh<strong>in</strong> von Kiefer und Eiche dom<strong>in</strong>iert. Ihre Anteile im Wald dürften unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Pollenproduktion, die bei P<strong>in</strong>us etwa viermal so groß se<strong>in</strong> soll, wie bei<br />

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