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Anwendung sowie Bewertung der LCT/TLC - Lehrstuhl ...

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Kühlfilmeffektivität und ihre Messung<br />

3 Kühlfilmeffektivität und ihre Messung<br />

3.1 Kühlfilmeffektivität<br />

Vor allem in Gasturbinen und Flugzeugtriebwerken werden die verwendeten Materialien bis<br />

an ihre Grenzen belastet. Dies ist jedoch die logische Folge <strong>der</strong> Weiterentwicklung, da höhe-<br />

re Leistungsfähigkeit und Wirkungsgrade einhergehen mit extremen Temperaturen.<br />

Die höchstbelasteten Komponenten sind die Turbinen direkt hinter <strong>der</strong> Brennkammer. Ihre<br />

Aufgabe besteht darin, ein zum Teil über 2000 K heißes, schnelles Gas durch Umlenkung in<br />

Rotationsenergie umzusetzen. Was stark vereinfacht folgt, ist entwe<strong>der</strong> Schub im Flugtrieb-<br />

werk o<strong>der</strong> auf einem Generator erzeugte elektrische Energie bei <strong>der</strong> Gasturbine.<br />

In jedem Fall sind die dabei wirkenden Temperaturen auf die Turbinenschaufeln zu groß, als<br />

das die hoch entwickelten, verwendeten Nickelsuperlegierungen einem direkten Kontakt<br />

standhalten könnten.<br />

Um trotzdem weit über dem eigenen Materialschmelzpunkt arbeiten zu können, werden Tur-<br />

binenschaufeln mit kälterer Verdichterluft „gekühlt“. Der Begriff Kühlluft sollte hier relativ be-<br />

trachtet werden, da die hierfür benutzte Hochdruckverdichterluft bis zu 900 K heiß sein kann.<br />

Dennoch reicht die Temperaturdifferenz zum Heißgas aus, um einen schützenden Kühlfilm,<br />

ein Gemisch aus Kühlluft und Heißgas, um die rotierende Schaufel zu legen. Im Idealfall ha-<br />

ben die Turbinenschaufeln nie direkten Kontakt mit dem Heißgas und somit eine weit aus<br />

höhere Lebensdauer.<br />

Es werden drei Schaufelfühlungskonzepte unterschieden:<br />

1. Konvektionskühlung (Prallkühlung); findet nur im Inneren <strong>der</strong> Schaufel statt und<br />

kühlt über den Wärmetransport aus dem Schaufelinneren<br />

2. Filmkühlung; Ausblasungen über Bohrungen an beson<strong>der</strong>s beanspruchten<br />

Schaufelbereichen (Vor<strong>der</strong>- und Hinterkante)<br />

3. Effusionskühlung; theoretisch effektivstes Kühlungsverfahren, poröse Wände ver-<br />

sprechen hohen Wärmeübergang bei minimalen Kühlluftbedarf, v.a. Fertigungs-<br />

und Verschmutzungsprobleme (Lochverstopfung) verhin<strong>der</strong>ten bisherigen Einsatz<br />

in <strong>der</strong> Praxis<br />

Für diese Arbeit soll die Filmkühlung im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Diese Kühlung basiert auf zwei<br />

Vorgängen. Zum einen auf konvektiver Wärmeaufnahme: In den Bereichen, wo <strong>der</strong> Kühlluft-<br />

strahl aus den Kühlungsbohrungen tritt, reduziert er die Materialtemperatur im bohrungsna-<br />

hen Bereich spürbar. Sowie zum an<strong>der</strong>en durch Wärmeeinkopplung an <strong>der</strong> Schaufeloberflä-<br />

che. Hier findet nach <strong>der</strong> Ausblasung ein Durchmischungsprozess zwischen Kühlluft und<br />

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