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Entscheidung des BFH - Haufe.de

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KANZLEI & PERSÖNLICHES Finanzen<br />

Fondsbetreiber. Allerdings bietet auch je<strong>de</strong><br />

Krise Chancen. Das gilt für keine Region<br />

stärker als für die Schwellenlän<strong>de</strong>r. „Risikobewusste<br />

Anleger fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit weltweit<br />

beste Investment-Chancen“, so <strong>de</strong>r Tenor<br />

von Anlageexperten auf <strong>de</strong>m Fachkongress<br />

„Fonds Professionell“ im Januar dieses Jahres<br />

in Mannheim.<br />

„Emerging Markets profitieren nicht nur von<br />

günstigen Bewertungen – auch die Gewinnerwartungen<br />

steigen“, resümiert James Syme,<br />

Fondsmanager bei <strong>de</strong>r Investmentgesellschaft<br />

Barings mit Sitz in London. Er betrachtet die<br />

Emerging Markets auf Zwölf-Monatssicht<br />

weiterhin als „sehr attraktiv.“<br />

Edouard Carmignac, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> französischen Vermögensverwalters<br />

Carmignac Gestion aus Paris, spricht gar von<br />

einer „weltwirtschaftlichen Neuordnung“:<br />

„Die Analysten haben ihre Prognosen zu<br />

spät angehoben, sodass sich die Gewinnerwartungen<br />

als zu niedrig erweisen wer<strong>de</strong>n.<br />

Da sich die Konjunkturdaten aber bessern,<br />

gibt es unserer Ansicht nach noch Spielraum<br />

für positive Gewinnrevisionen.“<br />

IWF erwartet für Emerging Markets<br />

ein BIP-Plus von fünf Prozent<br />

Der Internationale Währungsfonds (IWF)<br />

rechnet in <strong>de</strong>n Schwellenlän<strong>de</strong>rn für 2009<br />

mit einem Anstieg <strong><strong>de</strong>s</strong> Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) um gut 1,7 Prozent. Für 2010 liegen die<br />

Schätzungen bei 5,1 Prozent. Im Vergleich<br />

dazu hören sich die Konjunkturerwartungen<br />

für die entwickelten Län<strong>de</strong>r mit 1,3 Prozent<br />

im laufen<strong>de</strong>n Jahr beschei<strong>de</strong>n an.<br />

Andrew Cole, Fondsstratege bei Barings in<br />

London: „Die <strong>de</strong>rzeitige Erholung wird für<br />

ein recht or<strong>de</strong>ntliches, wenn auch im langfristigen<br />

Vergleich unterdurchschnittliches<br />

Weltwirtschaftswachstum sorgen.“ Doch: „Es<br />

wird län<strong>de</strong>rspezifische Unterschie<strong>de</strong> geben“,<br />

warnt Cole. Seine Prognose: Angesichts <strong>de</strong>r<br />

hohen Volatilität kommt es auf eine sorgfältige<br />

Auswahl <strong>de</strong>r Anlageklassen ebenso an<br />

wie auf <strong>de</strong>n richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt.<br />

Die größten Chancen für Anleger sehen die<br />

Barings-Analysten in Asien. Hier erwarten<br />

sie eine „V-förmige“ Erholung, ein schnelles<br />

Anziehen <strong>de</strong>r Konjunktur. In <strong>de</strong>n USA und<br />

in Kontinentaleuropa hingegen wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Konjunkturverlauf eher „U-förmig“ verlaufen.<br />

Das Wachstum bleibt <strong>de</strong>mnach noch<br />

eine gewisse Zeit schwach, bevor es zu einer<br />

echten Erholung kommt. Wenn das Wachstum<br />

wie<strong>de</strong>r anzieht, dürfte auch die private<br />

Nachfrage in Asien steigen. Beson<strong>de</strong>rs optimistisch<br />

ist man bei Barings für Taiwan,<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong>sen Verhältnis zum chinesischen Fest-<br />

» Emerging Markets<br />

Anleger, die sich für exotische Märkte interessieren, sollten über<br />

das notwendige Fachwissen verfügen. Eine kurze Einführung.<br />

1. BRIC-Staaten. „BRIC“ steht für die Anfangsbuchstaben <strong>de</strong>r Staaten Brasilien, Russland,<br />

Indien und China. Die Wortneuschöpfung tauchte 2003 erstmalig auf wird<br />

Jim O´Neill, Chefvolkswirt von Goldman Sachs, zugeschrieben. Diese vier Staaten<br />

haben ein jährliches Wirtschaftswachstum zwischen fünf und zehn Prozent. Die<br />

BRIC-Staaten vereinen 40 Prozent <strong>de</strong>r Weltbevölkerung. Der Begriff BRICK-Staaten<br />

umfasst zusätzlich auch Südkorea.<br />

2. Emerging Markets bezeichnen die Finanzmärkte in <strong>de</strong>n Schwellenlän<strong>de</strong>rn. Die<br />

Re<strong>de</strong> ist von rund 40 Län<strong>de</strong>rn in Lateinamerika, Südostasien und Europa, die auf<br />

<strong>de</strong>m Sprung vom Entwicklungs- zum Industrieland sind.<br />

3. Schwellenlän<strong>de</strong>r ist ein Begriff <strong>de</strong>r auf Län<strong>de</strong>r angewandt wird, die nicht mehr zu<br />

<strong>de</strong>n Entwicklungslän<strong>de</strong>rn zählen, aber auch noch nicht zu <strong>de</strong>n reichen Industrienationen.<br />

Sie weisen meist sehr hohe Wachstumsraten auf. Dadurch ergeben sich<br />

für Anleger gute Chancen, aber auch hohe Risiken. Häufig wird <strong>de</strong>r Begriff Schwellenlän<strong>de</strong>r<br />

als synonym für Emerging Markets verwen<strong>de</strong>t.<br />

land sich entspannt hat. Die Fondsmanager<br />

rechnen damit, dass viel Kapital in <strong>de</strong>n taiwanesischen<br />

Aktienmarkt zurückfließt. Für<br />

Fondsmanager Sreejith Banerji von Vontobel<br />

Asset Management mit Sitz in Zürich steht<br />

Indien im Vor<strong>de</strong>rgrund: „Die indische Bevölkerung<br />

ist weit jünger als die chinesische und<br />

im Gegensatz zum großen Nachbarn China<br />

wird die Regierung die gesamte Infrastruktur<br />

komplett und mit großer Energie mo<strong>de</strong>rnisieren.“<br />

Da in Indien zu<strong>de</strong>m in mehreren Wahlen<br />

kommunistische Bewegungen zurückgedrängt<br />

wur<strong>de</strong>n, sei <strong>de</strong>r Weg nun frei für eine<br />

Privatisierung <strong>de</strong>r staatlichen Industrie.<br />

Der unangefochtene Champion sowohl für<br />

Investoren als auch für Fondsmanager bleibt<br />

aber China. Dabei darf aber nicht übersehen<br />

wer<strong>de</strong>n, dass sich das Wirtschaftswun<strong>de</strong>r<br />

im Reich <strong>de</strong>r Mitte gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Ballungszentren<br />

und entlang <strong>de</strong>r Küste abspielt, das<br />

Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>innere verharrt auf <strong>de</strong>m Niveau eines<br />

Entwicklungslands mit beschei<strong>de</strong>nem Pro-<br />

Kopf-Einkommen.<br />

Stephen King, Chefvolkswirt von HSBC am<br />

Hauptsitz <strong>de</strong>r Bank in London, blickt hingegen<br />

nach Russland. „Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r<br />

Weltwirtschaft verlagert sich zusehends<br />

Richtung Osten. Die Emerging Markets jagen<br />

von einem Erfolg zum nächsten und treiben<br />

damit wahrscheinlich sogar die weltweite<br />

Konjunkturerholung voran.“<br />

Die Län<strong>de</strong>rallokation spielt bei <strong>de</strong>r Investmentgesellschaft<br />

Barings eine wichtige<br />

Rolle. Und so konzentriert sich <strong>de</strong>r Fonds<br />

auf Län<strong>de</strong>r mit stabilen Fundamentaldaten,<br />

Leistungsbilanzüberschüssen und guten<br />

Staatsfinanzen. „Aufgrund dieser Kriterien<br />

sind zentraleuropäische Län<strong>de</strong>r wie Polen,<br />

Ungarn und Tschechien nicht im Portfolio<br />

vertreten“, erklärt Barings. Grund: Das wirtschaftliche<br />

Wachstum in diesen Län<strong>de</strong>rn war<br />

in <strong>de</strong>n fünf Jahren vor <strong>de</strong>m Abschwung nicht<br />

stabil genug.<br />

Schwäche auf russischem Markt<br />

als Kaufgelegenheit genutzt<br />

In Osteuropa steht Russland auf <strong>de</strong>r Kaufposition<br />

<strong>de</strong>r Fondsgesellschaft. Im Gegensatz<br />

zu vielen Wettbewerber hat Barings-Fondsmanager<br />

James Syme die Marktschwäche als<br />

Kaufgelegenheit betrachtet und damit sein<br />

Russland-Portfolio im kommen<strong>de</strong>n Jahr weiter<br />

erhöht. Nach seiner Ansicht könnte das<br />

russische BIP wie<strong>de</strong>r auf jährliche fünf bis<br />

sechs Prozent steigen – vergleichbar mit <strong>de</strong>n<br />

Jahren 1998 bis 2007. „Eine positive Überraschung<br />

für <strong>de</strong>n Markt“, fin<strong>de</strong>t Syme.<br />

Im Quartett <strong>de</strong>r größten Schwellenlän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Welt – Brasilien, Russland, Indien, China,<br />

(BRIC) – spielt Brasilien, <strong>de</strong>rzeit achtgrößte<br />

Volkswirtschaft <strong>de</strong>r Welt, eine beson<strong>de</strong>re<br />

Rolle. In <strong>de</strong>n vergangenen zwölf Monaten<br />

gewann <strong>de</strong>r Börsenin<strong>de</strong>x Bovespa 48 Prozent<br />

an Wert hinzu. Staatspräsi<strong>de</strong>nt Luiz Inácio<br />

Lula da Silva sorgt für politische Stabilität und<br />

<strong>de</strong>r Rohstoffboom <strong>de</strong>r vergangenen Jahre für<br />

32 SteuerConsultant 3 _ 10 www.steuer-consultant.<strong>de</strong>

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