digital narratives· der Einfluss neuer Bilder auf den Spielfilm - Betacity
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zielorientierten Plot, <strong>der</strong> eine Ausgangssituation einer verän<strong>der</strong>ten Endsituation gegenüberstellt,<br />
die alle Handlungsstränge zu schliessen und beim Zuschauer ein Gefühl <strong>der</strong> emotionalen<br />
Befriedigung zurückzulassen vermag.<br />
Erreicht wird die Verän<strong>der</strong>ung vom Anfangs- zum Endpunkt <strong>der</strong> Geschichte durch die Handlungsträger,<br />
die filmischen Figuren.Sie verfolgen in <strong>der</strong> Regel bestimmte Sehnsüchte, haben Verlangen<br />
o<strong>der</strong> Wünsche, <strong>den</strong>en sie abhängig von ihren Charakterzügen und Eigenschaften über<br />
<strong>den</strong> Verl<strong>auf</strong> des Films nachgehen. Dadurch wird die Handlung des Films vorangetrieben und,<br />
meist am Schluss, erhält jede Person, jedes Schicksal o<strong>der</strong> je<strong>der</strong> Handlungsstrang seine Auflösung,<br />
so dass <strong>auf</strong> Zuschauerseite kein eventuell entwickeltes Verlangen unbefriedigt bleibt. Somit<br />
entsteht eine geschlossene Form <strong>der</strong> Narration.<br />
Ein weiterer Aspekt <strong>der</strong> Narration ist die Erzählinstanz, wobei sich für <strong>den</strong> klassischen<br />
Hollywood-Film wie<strong>der</strong>um ein typisches Modell ausmachen lässt. Der Classical-Hollywood-Film<br />
tendiert bei <strong>der</strong> Vermittlung <strong>der</strong> Geschichte zu einer Omniscient Narration, einer allwissen<strong>den</strong><br />
Erzählweise, die dem Betrachter mehr Information zukommen lässt, als sie jede <strong>der</strong> filmischen<br />
Figuren haben könnte. Jedoch gibt es durchaus Variationen, in <strong>den</strong>en die Erzählweise als Restricted<br />
Narration an <strong>den</strong> Informationsstand einer einzigen filmischen Figur gebun<strong>den</strong> ist. Dies geschieht<br />
oft genreabhängig. So kann in einem Thriller zum Beispiel Spannung erzeugt wer<strong>den</strong>,<br />
indem <strong>der</strong> Film dem Zuschauer wichtige Informationen durch die Bindung <strong>der</strong> Erzählung an <strong>den</strong><br />
Wissensstand <strong>der</strong> Hauptfigur vorenthält, um sie im passen<strong>den</strong> Moment zu enthüllen.<br />
Weiterhin funktioniert die filmische Narration über die Präsentation von Cause and Effect,<br />
Ursache und Wirkung <strong>der</strong> Storyevents. Der Plot konstruiert und motiviert die narrative Form somit<br />
einerseits durch die Auswahl bestimmter Elemente <strong>der</strong> Story, die dem Betrachter gezeigt<br />
wer<strong>den</strong>, an<strong>der</strong>erseits durch die Art und Weise <strong>der</strong> Präsentation dieser Events. Eine wichtige Rolle<br />
spielen dabei die zeitlichen Relationen zwischen <strong>den</strong> Einstellungen, die durch die Montage geschaffen<br />
wer<strong>den</strong>, also Reihenfolge und Häufigkeit. Es wird deutlich, wie tiefgehend die Montage<br />
in <strong>den</strong> Prozess <strong>der</strong> Bedeutungskonstruktion, die <strong>der</strong> Zuschauer <strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> Darstellung<br />
vornimmt, eingreift. Der Rezeptionsprozess wird jedoch nicht ausschliesslich durch die filmische<br />
Konstruktion determiniert. Vielmehr ist von einer aktiven Rolle des Zuschauers beim Entstehen<br />
<strong>der</strong> Geschichte in seinem Kopf auszugehen, wie auch David Bordwell erklärt. Der Betrachter<br />
partizipiert intentional am Prozess <strong>der</strong> Bedeutungsgenerierung und neigt dazu, die