04.01.2013 Aufrufe

Download - Internet World Business

Download - Internet World Business

Download - Internet World Business

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

34 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

gleich das Ziffernfeld angezeigt werden.<br />

Einheitliche Navigationselemente sollten<br />

ein Zurückspringen auf die vorherige Seite<br />

ermöglichen, um dort Änderungen vorzunehmen.<br />

„Schließt der Kunde die Bestellung<br />

ab, sollten ihm nochmals alle Angaben<br />

zur Überprüfung angezeigt werden.<br />

Dabei bietet es sich an, diese sinnvoll zu<br />

gruppieren und über editierbare Untermenüs<br />

zu verwalten, sodass die Angaben<br />

veränderbar sind“, rät Tochtermann.<br />

Auf nachhaltiges Speichern achten<br />

Weitere Knackpunkte liegen laut Joachim<br />

Bader in einem nahtlosen Übergang zwischen<br />

verschiedenen Kanälen sowie im<br />

nachhaltigen Speichern: Reißt etwa die<br />

Funkverbindung ab, weil der Kunde im<br />

Zug durch einen Tunnel fährt,dürfen bereits<br />

eingegebene Daten nicht verloren gehen;<br />

eine auf HTML 5 basierende Lösung, bei<br />

der die Daten direkt im Gerät gespeichert<br />

werden, könnte dies leisten.Auch wenn der<br />

Kunde den Kauf unterbricht, sollten die<br />

Daten erhalten bleiben. Das gilt kanalübergreifend:<br />

Wenn der Kunde Produkte auf<br />

seinem Wunschzettel ablegt, müssen diese<br />

auch am Desktop-PC und am Tablet verfügbar<br />

sein. „Es müssen persistente Systeme<br />

geschaffen werden, um diese Herausforderung<br />

zu meistern“, mahnt Bader.<br />

Wenn es gelungen ist, den Kunden<br />

schnell und unkompliziert zur mobilen<br />

„Zahlarten, die eine TAN-<br />

Eingabe benötigen, haben wir im<br />

Mobile Shop herausgelassen.“<br />

Ulrich Kaleta<br />

Direktor Marketing bei Notebooksbilliger.de<br />

Kasse zu führen, entscheidet sich dort, ob<br />

er den Kauf auch tatsächlich abschließt.<br />

Doch welche Bezahlverfahren bieten<br />

mobile Shops derzeit an? Etliche Betreiber<br />

solcher Shops stellen nur eine reduzierte<br />

Auswahl an Zahlarten zur Verfügung, wie<br />

etwa Notebooksbilliger.de. Der Elektronik-Shop<br />

ist sowohl mit einem mobilen<br />

Webshop als auch mit einer iOs-App auf<br />

dem Markt vertreten, eine Android-App<br />

SPECIAL: MOBILE PAYMENT<br />

Aussagekräftige Buttons führen den Kunden<br />

bei Sport Scheck zum Warenkorb oder zurück<br />

soll in diesen Tagen folgen. Bezahlen kann<br />

der Kunde in den mobilen Läden per<br />

Nachnahme, Vorkasse und Paypal sowie<br />

bar und mit EC-Karte bei Abholung in den<br />

Filialen. Im Online Shop können die Käufer<br />

zusätzlich per Sofortüberweisung.de,<br />

Clickandbuy und Kreditkarte bezahlen.<br />

„Wir haben im mobilen Shop beispielsweise<br />

die Zahlarten herausgelassen, die<br />

eine direkte Eingabe<br />

einer TAN benötigen, da<br />

hier die Akzeptanz seitens<br />

der Kunden geringer<br />

ist“, erklärt Marketingdirektor<br />

Ulrich Kaleta<br />

das Vorgehen.<br />

Bei Alba Moda können<br />

die Kunden ihre<br />

Waren per Rechnung<br />

und mit Kreditkarte bezahlen, der Einsatz<br />

von Paypal ist in Planung. Verzichtet hat<br />

der Betreiber bislang auf die Ratenzahlung,<br />

die im Online Shop zur Verfügung<br />

steht. Als Grund für die Wahl dieser Zahlarten<br />

nennt Alba Moda, dass der mobile<br />

Shop und der Online Shop dieselben<br />

Backend-Systeme nutzen und daher auch<br />

die Bezahlverfahren im Wesentlichen die<br />

gleichen seien.<br />

Interview<br />

Im Warenkorb müssen jederzeit Änderungen<br />

möglich sein – wie bei Notebooksbilliger.de<br />

Jörg Tochtermann von Mobilemojo hält<br />

dieses Vorgehen für sinnvoll: „Shop-Betreiber,<br />

die einen vollwertigen Mobile<br />

Checkout in ihre mobile Präsenz integrieren<br />

möchten, sollten zunächst mit einem<br />

begrenzten Portfolio an Zahlarten starten,<br />

um zum einen die Kunden<br />

nicht zu überfordern<br />

und zum anderen<br />

auch die Kundenakzeptanz<br />

zu prüfen. Als<br />

Einstieg eignen sich seiner<br />

Meinung nach vor<br />

allem nachgelagerte<br />

Bezahlverfahren wie<br />

Rechnungskauf, Vorkasse<br />

oder Nachnahme.<br />

Daneben empfiehlt er<br />

Paypals Lösung Mobile<br />

Express, weil auch bei<br />

Neukunden automatisch<br />

die Lieferadresse<br />

in den Bestellprozess<br />

übernommen werde,<br />

und Paypal bereits großes<br />

Vertrauen genieße<br />

und zudem mit einer<br />

hohen Nutzerzahl aufwarten<br />

könne.<br />

„Bestellung mit einem Klick ausführen“<br />

Welche Anforderungen Nutzer an mobile<br />

Prozesse stellen und welche Herausforderungen<br />

Shop-Betreiber bestehen müssen,<br />

schildert Christian Herold, Head of Mobile<br />

Services beim Baur Versand. Er ist<br />

auch Referent auf dem <strong>Internet</strong> <strong>World</strong><br />

Kongress zum Thema Mobile Commerce<br />

am Mittwoch, 28. März 2012.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach der grundlegende<br />

Unterschied zwischen einem herkömmlichen<br />

Bestellprozess und einem<br />

mobilen Checkout?<br />

Christian Herold: Wir reden hier von einer<br />

mobilen Nutzungssituation, also wenn der<br />

Kunde auf dem Weg zur Arbeit im Bus<br />

oder im Stau shoppen geht. Das ist etwas<br />

anderes als ein User, der zu Hause auf dem<br />

Sofa mobil einkauft. Dennoch ist der mobile<br />

Checkout dem herkömmlichen sehr<br />

Christian Herold,<br />

Head of Mobile<br />

Services bei der Baur<br />

GmbH & Co. KG in<br />

Burgkunstadt<br />

❚ www.baur.de<br />

ähnlich: Es müssen bei der ersten Bestellung<br />

die gleichen Daten abgefragt werden<br />

wie stationär – Lieferadresse, Zahlungsart<br />

etc. Allerdings sollte der mobile Checkout<br />

noch einfacher, klarer und performanter<br />

sein. Ablenkungen in welcher Form auch<br />

immer sollten vermieden werden.<br />

Was erwarten die Nutzer?<br />

Herold: User wollen klar, kurz und verständlich<br />

durch den Checkout gelangen.<br />

Sie erwarten Transparenz, schnelle Ladezeiten<br />

und alle wichtigen Informationen<br />

auf einen Blick. Wiederkehrende Nutzer<br />

wollen per Autologin – so sie es erlaubt<br />

haben – erkannt werden, um redundante<br />

Eingaben zu vermeiden.<br />

Was mögen sie überhaupt nicht?<br />

Herold: In der mobilen Nutzungssituation<br />

ist der User unter Zeitdruck. Er mag keine<br />

langwierigen Checkouts und schreckt vor<br />

Formularen mit vielen Eingabefeldern<br />

zurück. Auch lange Ladezeiten führen zu<br />

einem Abbruch.<br />

Was kann man dagegen tun?<br />

Herold: Idealerweise sollte der User die Bestellung<br />

mit einem Klick ausführen können,<br />

Stichwort „1-Click Checkout“. Daneben<br />

sollten die nötigen Eingabefelder<br />

20. Februar 2012 4/12<br />

Dropdown-Menüs erleichtern die Auswahl;<br />

Preis und Verfügbarkeit sind sofort sichtbar<br />

Auch Birger Veit rät, mit zwei bis drei<br />

populären und leicht zu bedienenden<br />

Zahlverfahren einzusteigen – und dann zu<br />

lernen. „Ein Mobile-Shop-Betreiber kann<br />

derzeit nicht die eine, richtige Entscheidung<br />

treffen. Vielmehr muss er sich bewusst<br />

sein, dass er eine<br />

Lernkurve in Kauf<br />

nehmen und akzeptieren<br />

muss, dass sich erst<br />

in den kommenden<br />

zwölf Monaten herausstellen<br />

wird, welche<br />

Systeme das Rennen<br />

machen werden“, lautet<br />

Veits Einschätzung.<br />

Zudem sieht er, dass<br />

die technische Implementierung<br />

häufig<br />

noch mit hohem Aufwand<br />

verbunden ist.<br />

Auch würden manche<br />

Zahlarten zwar extrem<br />

Gelernte Elemente nutzt<br />

Otto in seinem Mobile Shop<br />

für die Auswahl der Zahlart<br />

auf ein Minimum reduziert werden, die<br />

übrigen sollten möglichst intelligent und<br />

User-freundlich sein. Weiterhin sollten<br />

bereits bestehende Verknüpfungsmöglichkeiten<br />

verschiedener Konten genutzt<br />

werden, um den Prozess zu beschleunigen<br />

etwa bei Paypal Express Mobile.<br />

Wie wird ein mobiler Checkout in 24<br />

Monaten aussehen?´<br />

Herold: Mit zwei Worten: „einfach“<br />

anders. Die Checkouts werden mobil<br />

wesentlich kürzer werden und auch der<br />

Nutzungssituation gerechter. Ein „Timeout“<br />

sollte nicht mehr existieren, das<br />

heißt, der User kann Bestellungen zu jeder<br />

Zeit fortführen. Zukünftig sollte dem User<br />

auch die von ihm favorisierte Zahlungsart<br />

angeboten werden. Dazu kommt, dass<br />

mobile Zahlsysteme wie NFC oder Paypal<br />

Express Mobile mit Sicherheit wesentlich<br />

an Relevanz gewinnen werden. Ein aktuelles<br />

Beispiel: Apples Easy Pay im USamerikanischen<br />

Apple App Store.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!