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Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland

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12<br />

Die Aufenthaltsdauer ist damit begrenzt, so dass<br />

e<strong>in</strong>e Nutzung durch Dauerlieger dort nicht möglich<br />

ist. Die wasserseitige Infrastruktur ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

für motorisierte Sportboote ausgelegt. E<strong>in</strong>e Nutzung<br />

durch Kanuten ist grundsätzlich möglich, aber nicht<br />

zw<strong>in</strong>gend. In der Regel bietet e<strong>in</strong> Wasserwanderrastplatz<br />

ke<strong>in</strong>e größere landseitige Infrastrukturausstattung,<br />

m<strong>in</strong>destens aber Sanitäranlagen sowie Stromund<br />

Wasserversorgung. Die Betreibung ist sowohl<br />

öffentlich als auch privat möglich. Die Anzahl der<br />

Liegeplätze sollte sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er überschaubaren Größenordnung<br />

bewegen.<br />

Der Begriff der Sportbootanlegestelle oder -liegestelle<br />

wird für alle E<strong>in</strong>zelstege verwendet, die nicht<br />

Teil e<strong>in</strong>es Hafens oder e<strong>in</strong>es Wasserwanderrastplatzes<br />

s<strong>in</strong>d, aber gleichwohl e<strong>in</strong>e touristische Erschließungsfunktion<br />

für e<strong>in</strong>e touristisch relevante E<strong>in</strong>richtung<br />

(Gaststätte, Unterkunft, Sehenswürdigkeit,<br />

Ortsbereiche) aufweisen. Wie auch bei Rastplätzen<br />

gilt für Sportbootanlegestellen, dass die Aufenthaltsdauer<br />

dort zeitlich begrenzt ist. Sportbootanlegestellen<br />

können aber müssen nicht Servicemerkmale<br />

aufweisen.<br />

Bei Anlagen, die ausschließlich dem muskelbetriebenen<br />

Wassersport dienen, s<strong>in</strong>d folgende Begriffe<br />

zu verwenden:<br />

ƒ Kanu-E<strong>in</strong>- und Ausstiegsstellen dienen dem<br />

Zuwasserlassen und Anlanden von mit Muskelkraft<br />

betriebenen Booten. Die Ausweisung als<br />

E<strong>in</strong>-/Ausstiegsstelle erfordert e<strong>in</strong>e sowohl land- als<br />

auch wasserseitig nutzergerechte Zugangssituation<br />

auf Grundlage der vom BV Kanu und dem<br />

DKV def<strong>in</strong>ierten M<strong>in</strong>destkriterien. Grundsätzlich<br />

muss e<strong>in</strong>e möglichst nahe Zufahrt für PKW (auch<br />

mit Anhängern) zum Be- und Entladen für Kanus<br />

für jeden Wasserwanderer vorhanden se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>und<br />

Ausstiegsstellen können als Solitär, aber auch<br />

im Zusammenhang mit anderen touristischen<br />

Funktionen (Kanurastplatz, Biwakplatz, Gaststätte<br />

usw.) ausgewiesen werden. E<strong>in</strong>e komb<strong>in</strong>ierte<br />

Nutzung mit e<strong>in</strong>em Kanurastplatz oder<br />

Biwakplatz ist möglich, sofern die damit verbundenen<br />

M<strong>in</strong>destkriterien erfüllt werden.<br />

ƒ Kanurastplätze dienen zur Unterbrechung e<strong>in</strong>er<br />

Kanutour und richten sich damit ausschließlich<br />

an Kanuten. E<strong>in</strong>e Mitnutzung durch den motorisierten<br />

Sportboottourismus ist unter diesem<br />

Begriff ausgeschlossen. Bei Raststandorten, die<br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Nutzung mit motorisierten<br />

Sportbooten vorsehen, ist der Begriff Wasserwan-<br />

2. <strong>Wassertourismus</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

derrastplatz zu verwenden. Die Nutzungsdauer ist<br />

auf e<strong>in</strong>en mehrstündigen Pausenstopp begrenzt.<br />

Die Ausweisung als Kanurastplatz sollte an die<br />

Erfüllung der vom BV Kanu und dem DKV vorgegebenen<br />

M<strong>in</strong>destkriterien gekoppelt werden.<br />

Sofern e<strong>in</strong> Kanurastplatz auch als Übernachtungsstandort<br />

genutzt werden soll, ist dieser zusätzlich<br />

als Biwakplatz zu kennzeichnen. E<strong>in</strong> Kanurastplatz<br />

kann auch e<strong>in</strong>e Funktion als E<strong>in</strong>-/Ausstiegsstelle<br />

wahrnehmen, wenn dieser die dafür erforderlichen<br />

M<strong>in</strong>destkriterien erfüllt.<br />

ƒ E<strong>in</strong> Kanu-Biwak-/Zeltplatz bietet Gästen mit<br />

muskelbetriebenen Booten e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Übernachtungsmöglichkeit<br />

mit dem Zelt. Er ist nicht<br />

für den längeren Aufenthalt, sondern nur für das<br />

kurzzeitige Übernachten von Gästen mit muskelkraftbetriebenen<br />

Booten gedacht. Biwakplätze<br />

können als Solitär ausgewiesen werden, aber<br />

auch im Zusammenhang mit anderen touristischen<br />

Anlagen (Camp<strong>in</strong>gplatz, Gastronomie,<br />

Hotel-Pension). In diesem Fall muss e<strong>in</strong> abgegrenzter,<br />

für den Nutzer erkennbarer und reservierter<br />

Bereich als Biwakplatz ausgewiesen se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Biwakplatz hat s<strong>in</strong>nvollerweise auch e<strong>in</strong>e<br />

Rastplatzfunktion (komb<strong>in</strong>ierter Kanurast- und<br />

Biwakplatz).<br />

ƒ E<strong>in</strong>e Kanustation ist e<strong>in</strong> Übernachtungsstandort<br />

für Kanuten mit e<strong>in</strong>em geprüften Qualitätsversprechen<br />

auf Grundlage der durch den DKV festgelegten<br />

M<strong>in</strong>destkriterien. Kanustationen können,<br />

aber müssen nicht zw<strong>in</strong>gend notwendig von<br />

Kanuvere<strong>in</strong>en betrieben werden. Derzeit erfolgt<br />

die Ausweisung ausschließlich durch den DKV<br />

(perspektivisch auch vom BV Kanu vorstellbar,<br />

wenn M<strong>in</strong>destkriterien erfüllt werden).<br />

2.2 Aktivitäten und Reviere<br />

<strong>Wassertourismus</strong> f<strong>in</strong>det auf nahezu allen Oberflächengewässern<br />

statt, wobei für die verschiedenen<br />

Aktivitäten unterschiedliche Voraussetzungen<br />

gegeben se<strong>in</strong> müssen.<br />

Insbesondere motorisierte Sportboote und Fahrgastschiffe<br />

s<strong>in</strong>d zw<strong>in</strong>gend auf Infrastrukturen wie Steganlagen<br />

oder Ver- und Entsorgungse<strong>in</strong>richtungen<br />

angewiesen. Sportboothäfen und andere wassertouristische<br />

Anlagen stellen die benötigte Infrastruktur<br />

bereit und übernehmen somit folgende, für Gast und<br />

Revier unverzichtbare, Funktionen:

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