Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland
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38<br />
E<strong>in</strong> wesentlicher Bauste<strong>in</strong> der „Market<strong>in</strong>g<strong>in</strong>itiative<br />
<strong>Wassertourismus</strong>“ ist die Entwicklung bundesweit<br />
e<strong>in</strong>heitlicher Standards für Information und Qualität<br />
im <strong>Wassertourismus</strong>. Die Ergebnisse dieses Prozesses<br />
s<strong>in</strong>d nachfolgend dargestellt. 35<br />
4.1 Steigende Qualitätsanforderungen<br />
Im <strong>Wassertourismus</strong> ist wie <strong>in</strong> der gesamten Tourismusbranche<br />
e<strong>in</strong> deutlich gestiegener Qualitätsanspruch<br />
der Urlauber zu beobachten. Vor dem<br />
H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er stetig gestiegenen Reise- und<br />
Reviererfahrung erwarten Wassertouristen heute<br />
zu Recht nicht nur e<strong>in</strong>e passend auf die spezifischen<br />
Nutzeranforderungen zugeschnittene Infrastruktur,<br />
sondern e<strong>in</strong>e hohe Qualität <strong>in</strong> der gesamten Angebots-<br />
und Servicekette und darüber h<strong>in</strong>aus transparente<br />
und verlässliche Informationen darüber,<br />
welche Ausstattungsqualitäten der jeweilige Standort<br />
aufweist.<br />
Die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit von Wassersportregionen,<br />
Revieren und Anbietern hängt<br />
deshalb maßgeblich davon ab, dass die Qualitätserwartungen<br />
der Urlauber erfüllt werden, gerade<br />
auch mit Blick auf den <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb.<br />
Die deutschen Wassersportreviere müssen sich im<br />
<strong>in</strong>ternationalen Vergleich an den hohen Qualitätsmaßstäben<br />
traditioneller Wasserwanderländer wie<br />
den Niederlanden oder Frankreich messen.<br />
Reviere und Anbieter <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> s<strong>in</strong>d vor diesem<br />
H<strong>in</strong>tergrund gefordert, weitere Anstrengungen zur<br />
Anhebung des Qualitätsniveaus im <strong>Wassertourismus</strong><br />
zu unternehmen und den vielerorts bereits<br />
begonnenen Qualitätsweg konsequent weiter zu<br />
beschreiten. Dies gilt auch mit Blick auf den Erhalt<br />
der Gewässer und Naturlandschaften <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>,<br />
dem Grundkapital des <strong>Wassertourismus</strong>. Dass<br />
mehr Qualität hierfür e<strong>in</strong> probater Lösungsansatz<br />
ist, zeigen seit langem die erfolgreichen Qualifizierungsaktivitäten<br />
des BV Kanu (Qualitäts- und<br />
Umweltsiegel im Kanutourismus) und des Tourismusverbands<br />
Mecklenburg-Vorpommern (MQM<br />
Maritimes Qualitätsmanagement). E<strong>in</strong>e hohe<br />
4. Qualitätsmanagement im <strong>Wassertourismus</strong><br />
4. Qualitätsmanagement im <strong>Wassertourismus</strong><br />
Qualität bedeutet <strong>in</strong> der Regel auch e<strong>in</strong>e höhere<br />
Naturverträglichkeit und damit auch e<strong>in</strong>e Sicherung<br />
der Gewässer für e<strong>in</strong>e wassertouristische Nutzung.<br />
Von e<strong>in</strong>em Mehr an Qualität profitieren Kunden,<br />
Gewässer und Umwelt und damit letztendlich auch<br />
jeder e<strong>in</strong>zelne Anbieter und die Reviere <strong>in</strong>sgesamt.<br />
Anstrengungen zur Qualitätsverbesserung bedeuten<br />
<strong>in</strong> diesem Verständnis e<strong>in</strong>e Investition <strong>in</strong> die<br />
Zukunftssicherung des <strong>Wassertourismus</strong>standortes<br />
<strong>Deutschland</strong>.<br />
4.2 Systeme zur Qualitätssicherung<br />
und optimierung<br />
Qualitätssysteme s<strong>in</strong>d Instrumente, die den Akteuren<br />
im <strong>Wassertourismus</strong> helfen, ihre Qualität zu<br />
optimieren, und bilden <strong>in</strong> diesem Verständnis das<br />
Handwerkszeug der Branche für e<strong>in</strong>e Qualitätsverbesserung.<br />
Vor dem H<strong>in</strong>tergrund des vernetzten<br />
Qualitätsanspruchs an Infra- und Angebotsstruktur<br />
sowie Service und Information bedarf es dabei e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>tegrierten Betrachtungs- und Herangehensweise,<br />
die sowohl e<strong>in</strong>en anlagenorientierten Qualitätsansatz<br />
als auch e<strong>in</strong>en betrieblichen Qualifizierungsansatz<br />
be<strong>in</strong>haltet. Beim anlagenorientierten<br />
Ansatz geht es um die Qualität der Infra- und Angebotsstrukturausstattung<br />
e<strong>in</strong>er Wassersportanlage.<br />
Der betriebliche Qualifizierungsansatz zielt h<strong>in</strong>gegen<br />
auf e<strong>in</strong>e Optimierung der Betriebsführung bzw.<br />
des Managements im H<strong>in</strong>blick auf die Kundenanforderungen.<br />
Unterschieden werden muss deshalb<br />
im <strong>Wassertourismus</strong> zwischen Informationssystemen,<br />
Klassifizierungssystemen und Zertifizierungssystemen:<br />
ƒ Informationssysteme bieten dem Bootsurlauber<br />
Informationen zu Wassersportstandorten<br />
und haben <strong>in</strong> diesem Verständnis auch e<strong>in</strong>en<br />
qualitativen Charakter. Informationssysteme<br />
können unterteilt werden <strong>in</strong> Systeme mit Qualitätsversprechen<br />
(geprüfte Informationen zu<br />
Standortqualitäten) und ohne Qualitätsversprechen<br />
(ke<strong>in</strong>e Aussage zu Standortqualitäten).<br />
35 Die nachfolgenden Ergebnisse wurden im Rahmen des Bauste<strong>in</strong> 1 der „Market<strong>in</strong>g<strong>in</strong>itiative <strong>Wassertourismus</strong>“ erarbeitet.