Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland
Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland
Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3. Chancen und Herausforderungen für die Entwicklung des <strong>Wassertourismus</strong><br />
Anlegestelle mit E<strong>in</strong>stiegshilfe am Scharmützelsee<br />
lagenstudie Kanutourismus ist e<strong>in</strong> Ende des Wachstums<br />
noch nicht <strong>in</strong> Sicht. 22 Basierend auf Befragungen<br />
von Kanufahrern und von Anbietern werden Potenziale<br />
sowohl bei Mehrtages- als auch bei Tagestouren<br />
gesehen. Es wird e<strong>in</strong> potenzielles Nachfragevolumen<br />
von 2,87 Mio. Kanuten (zwischen 18 und 65 Jahren)<br />
<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> genannt. Das bedeutet, im Jahr 2005<br />
kamen auf jeden aktiven Kanuten 2,7 potenzielle<br />
Kanuten, die e<strong>in</strong> Interesse am Kanusport geäußert<br />
haben.<br />
E<strong>in</strong> Grund für die im Vergleich zum motorisierten<br />
Bootssektor bessere Perspektive liegt <strong>in</strong> der ausgeglichenen<br />
Alters- und Geschlechterstruktur der Kanuten.<br />
Die meisten Aktiven s<strong>in</strong>d Männer im Alter zwischen<br />
30 und 50 Jahre. In etwa 21 Prozent der aktiven<br />
Kanuten s<strong>in</strong>d jedoch erst 20 bis 30 Jahre alt und im<br />
Kanumietbereich erreicht der Frauenanteil beachtliche<br />
40 Prozent.<br />
3.2 Komfort und Nutzbarkeit für alle<br />
Die genannte demografische Entwicklung, aber auch<br />
der grundsätzliche Anspruch, die Voraussetzungen<br />
22 BV Kanu (Hrsg.), 2005<br />
25<br />
dafür zu schaffen, dass möglichst alle Teile der Gesellschaft<br />
une<strong>in</strong>geschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen<br />
können, verlangt auch von Betreibern wassertouristischer<br />
Anlagen entsprechende Anstrengungen.<br />
Im Jahr 2009 lebten 9,6 Millionen Menschen <strong>in</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> mit e<strong>in</strong>er amtlich anerkannten Beh<strong>in</strong>derung,<br />
wonach im Durchschnitt jeder neunte E<strong>in</strong>wohner<br />
(11,7 Prozent) als beh<strong>in</strong>dert galt (Statistisches<br />
Bundesamt, 2009). Demnach empfiehlt es sich, die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen mit<br />
Mobilitäts- oder Aktivitätse<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> der<br />
Angebotsgestaltung zu berücksichtigen und mögliche<br />
Barrieren abzubauen. H<strong>in</strong>zu kommt, dass barrierefreie<br />
E<strong>in</strong>richtungen und Serviceangebote sehr<br />
häufig auch anderen Personengruppen wie z. B.<br />
Familien mit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern zugutekommen.<br />
Neben Kriterien für die Gestaltung von barrierefreien<br />
Produkten und Dienstleistungen, die u. a. die<br />
freie Zugänglichkeit sowie leichte Auff<strong>in</strong>dbarkeit von<br />
aktuellen und verlässlichen Informationen betreffen,<br />
empfiehlt es sich, die <strong>in</strong> der nachfolgenden Abbildung<br />
ausgewählten <strong>in</strong>frastrukturellen Maßgaben<br />
der DIN 18040, speziell der DIN 18040-1 sowie der