Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland
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Abb. 11: Checkliste – Barrierefreiheit<br />
Hause<strong>in</strong>gangstüren: sollten durch Lichtschranke oder Schalter zu öffnen und zu schließen se<strong>in</strong>.<br />
Schwellen: müssen vermieden werden, dürfen ke<strong>in</strong>esfalls höher als 2 cm se<strong>in</strong>.<br />
Aufzüge: sollten m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e lichte Breite von 110 cm und e<strong>in</strong>e lichte Tiefe von 140 cm haben.<br />
Durchgänge: sollten <strong>in</strong> Fluren 150 cm und neben Kassen und durch Türen m<strong>in</strong>d. 90 cm breit se<strong>in</strong>.<br />
Rampen: sollten ohne Quergefälle angelegt se<strong>in</strong>; bei e<strong>in</strong>er Länge von über 6 m sollten sie e<strong>in</strong> Zwischenpodest von m<strong>in</strong>d. 150 cm Länge aufweisen.<br />
Rechts und l<strong>in</strong>ks an der Rampe sollten Radabweiser von je 10 cm Höhe verh<strong>in</strong>dern, dass Rollstuhlfahrer von der Rampe abrutschen.<br />
Die Durchgangsbreite der Rampe zwischen den Radabweisern sollte 120 cm betragen. Für den Zugang zu Booten sollten mobile Rampen mit<br />
e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>destbreite von 90 cm vorhanden se<strong>in</strong>.<br />
Handläufe: sollten bei Rampen und Treppen beidseitig <strong>in</strong> 85 cm Höhe angebracht se<strong>in</strong>.<br />
PKWStellplätze: 1 Prozent der Parkmöglichkeiten an öffentlich zugänglichen Gebäuden; m<strong>in</strong>destens jedoch 2 Stellplätze sollten so gestaltet<br />
se<strong>in</strong>, dass an der Längsseite des PKW m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e 150 cm breite Bewegungsfläche ist.<br />
Sanitärräume: Toilettenkab<strong>in</strong>entüren sollten nicht nach <strong>in</strong>nen aufschlagen.<br />
Klosettbecken: Bewegungsflächen am WC-Becken sollten auf beiden Seiten 95 cm breit und 70 cm tief se<strong>in</strong>, davor m<strong>in</strong>d. 150 x 150 cm<br />
Bewegungsfläche.<br />
Haltegriffe: Auf jeder Seite des WC-Beckens s<strong>in</strong>d klappbare, 15 cm über Vorderkante des Beckens h<strong>in</strong>ausragende Haltegriffe zu montieren,<br />
die <strong>in</strong> der waagerechten und senkrechten Position selbsttätig arretieren.<br />
Höhe des WCSitzes: sollte e<strong>in</strong>schließlich Sitz 48 cm betragen.<br />
Die Oberkante des Waschtischs: sollte höchstens 80 cm hoch se<strong>in</strong>, der Waschtisch sollte <strong>in</strong> m<strong>in</strong>d. 67 cm Höhe 30 cm tief unterfahrbar se<strong>in</strong>.<br />
Armaturen: sollten E<strong>in</strong>hebelmischer oder berührungslose Armaturen se<strong>in</strong>.<br />
Spiegel: muss Sicht aus Steh- und Sitzposition ermöglichen.<br />
Notrufschalter: muss vom Boden aus erreichbar se<strong>in</strong>.<br />
Quelle: Eigene Zusammenstellung BTE aus ADAC, 2003<br />
DIN 18040-3, für barrierefreies Bauen zu berücksichtigen.<br />
Diese Normierungen nehmen Bezug auf das<br />
Gesetz zur Gleichstellung beh<strong>in</strong>derter Menschen<br />
(Beh<strong>in</strong>dertengleichstellungsgesetz, BGG) wonach<br />
bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel,<br />
technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der<br />
Informationsverarbeitung, akustische und visuelle<br />
Informationsquellen und Kommunikationse<strong>in</strong>richtungen<br />
als barrierefrei gelten, „wenn sie für beh<strong>in</strong>derte<br />
Menschen <strong>in</strong> der allgeme<strong>in</strong> üblichen Weise,<br />
ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich<br />
ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar s<strong>in</strong>d“<br />
(BGG, § 4).<br />
L<strong>in</strong>ktipp<br />
Weiterführende Informationen zum barrierefreien<br />
Bauen s<strong>in</strong>d erhältlich unter<br />
ƒ www.d<strong>in</strong>18040.de<br />
ƒ www.nullbarriere.de<br />
3. Chancen und Herausforderungen für die Entwicklung des <strong>Wassertourismus</strong><br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong> den baulichen Anforderungen immer wiederkehrender<br />
Wert resultiert aus dem Bedarf an größeren<br />
Bewegungsflächen für Rollstuhlfahrer und Menschen<br />
mit Gehhilfen. Diesem sollte mit der Maßgabe<br />
von 150 cm Breite und 150 cm Tiefe, z. B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />
Wendemöglichkeit <strong>in</strong> jedem Raum, am Anfang und<br />
Ende e<strong>in</strong>er Rampe, vor Automaten, vor Ruf- und<br />
Sprechanlagen sowie vor Drehflügel- und Aufzugtüren,<br />
Rechnung getragen werden. Weitere Gestaltungsmaßnahmen<br />
werden nachfolgend genannt.<br />
Unter dem Arbeitstitel „Mar<strong>in</strong>a 21“ wird von der Fachvere<strong>in</strong>igung<br />
Yachthafenbau im Bundesverband Wassersportwirtschaft<br />
e. V. zurzeit e<strong>in</strong> Konzept erstellt,<br />
<strong>in</strong> welchem anhand e<strong>in</strong>er Mustermar<strong>in</strong>a die Erfordernisse<br />
für die Anlagen h<strong>in</strong>sichtlich des demografischen<br />
Wandels aufgezeigt werden. Heute evtl. noch<br />
als „Luxus“ angesehene E<strong>in</strong>richtungen und Angebote<br />
werden e<strong>in</strong>e zunehmende Bedeutung erlangen<br />
oder ggf. bald <strong>in</strong> jedem Hafen unverzichtbar se<strong>in</strong>.<br />
Zu nennen ist hier beispielsweise der Komplex der<br />
Sicherheitsangebote wie Notrufmöglichkeiten auf