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Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland

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3. Chancen und Herausforderungen für die Entwicklung des <strong>Wassertourismus</strong><br />

3. Chancen und Herausforderungen für die<br />

Entwicklung des <strong>Wassertourismus</strong><br />

Für die Entwicklung wassertouristischer Anlagen<br />

und Angebote ist es wichtig, die Perspektiven<br />

sowohl bei der Nachfragesituation als auch h<strong>in</strong>sichtlich<br />

technischer Aspekte zu kennen. In den nachfolgenden<br />

Kapiteln soll e<strong>in</strong> Überblick über entsprechende<br />

Potenziale und Trends gegeben werden.<br />

Auf die Mechanismen, mit denen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlich<br />

hohe Qualität im deutschen <strong>Wassertourismus</strong> hergestellt,<br />

gesichert und gegenüber dem Gast kommuniziert<br />

werden soll, wird <strong>in</strong> Kapitel 4 e<strong>in</strong>gegangen.<br />

3.1 Demografischer Wandel<br />

Die Tatsache, dass unsere Gesellschaft immer älter<br />

wird, bedeutet auch für den <strong>Wassertourismus</strong> e<strong>in</strong>e<br />

besondere Herausforderung. Es müssen verstärkte<br />

Anstrengungen unternommen werden, um Personen<br />

aller Altersgruppen für wassersportliche Aktivitäten<br />

zu gew<strong>in</strong>nen. Andernfalls muss mit e<strong>in</strong>em<br />

deutlichen Nachfragerückgang zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

wassertouristischen Segmenten gerechnet werden.<br />

Regelrecht dramatisch stellt sich die Situation bei<br />

den im Privateigentum bef<strong>in</strong>dlichen motorisierten<br />

Abb. 9: Prognose zur Entwicklung von motorisierten Freizeitbooten<br />

Trend: Anzahl Bootseigner/Altersgruppe 30 – 74-jährige Männer<br />

Anzahl Bootseigner (Mio.)<br />

0,25<br />

0,20<br />

0,15<br />

0,10<br />

0,05<br />

0,00<br />

0,101<br />

30 – 44 Jahre<br />

0,215<br />

0,171<br />

Quelle: FVSF (Hrsg.), 2008, S. 126<br />

19 FVSF (Hrsg.), 2008<br />

20 Ebd.<br />

0,155<br />

0,109<br />

0,094<br />

0,075 0,074<br />

0,078<br />

2007 2017 2027<br />

45 – 59 Jahre 60 – 74 Jahre<br />

Booten dar: Hier wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Szenario davon ausgegangen,<br />

dass sich die Zahl der Bootseigner <strong>in</strong>nerhalb<br />

von 20 Jahren <strong>in</strong> etwa halbieren wird, wenn es<br />

nicht gel<strong>in</strong>gt, den Anteil an jüngeren E<strong>in</strong>steigern <strong>in</strong><br />

den Bootssport deutlich zu erhöhen. 19<br />

H<strong>in</strong>ter dieser Prognose stehen unter anderem folgende<br />

Untersuchungsergebnisse: 20<br />

ƒ Das Marktsegment wird von der männlichen<br />

Bevölkerung dom<strong>in</strong>iert. Im Mittel haben knapp<br />

2 Prozent der Männer <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> (Altersgruppe<br />

30 – 85 Jahre) e<strong>in</strong> eigenes Boot.<br />

ƒ Am häufigsten s<strong>in</strong>d Bootseigner <strong>in</strong> der Altersgruppe<br />

60 – 64 Jahre (3 Prozent aller Männer).<br />

ƒ Rund die Hälfte der 70-Jährigen gibt das eigene<br />

Boot kurzfristig auf.<br />

ƒ Über 50 Prozent der heutigen Bootseigner aller<br />

Altersgruppen hatten mit 30 Jahren bereits ihr<br />

erstes Boot.<br />

ƒ Bei den heute jüngeren Jahrgängen ist das Interesse<br />

am eigenen Boot ger<strong>in</strong>g und beträgt <strong>in</strong> der<br />

Altersgruppe 30 – 34 nur 0,5 Prozent und <strong>in</strong> der<br />

Altersgruppe 35 – 39 nur 1 Prozent jeweils bezogen<br />

auf alle Männer der jeweiligen Altersgruppe.<br />

Diese Ergebnisse lassen die Feststellung zu, dass e<strong>in</strong><br />

weiterer re<strong>in</strong> quantitativer Ausbau der Liegeplätze<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> nicht geboten ist und solche Investitionen<br />

e<strong>in</strong>em entsprechend höheren Risiko unterliegen.<br />

Der Neubau von Anlagen ersche<strong>in</strong>t allenfalls<br />

zur Komplettierung der Netzstruktur e<strong>in</strong>zelner<br />

Reviere und zum Schluss bestehender Lücken noch<br />

gerechtfertigt.<br />

23<br />

Zur Trendumkehr werden <strong>in</strong> der genannten Studie<br />

verstärkte Anstrengungen gefordert, um <strong>in</strong>sbesondere<br />

junge Familien zur Ausübung von Wassersport<br />

mit dem eigenen Boot zu bewegen. Auch die aus den<br />

Ergebnissen e<strong>in</strong>er Befragung unter ADAC-Mitgliedern<br />

abgeleiteten Empfehlungen zielen darauf ab,

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