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Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland

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52<br />

ƒ Besondere Sorgfalt muss Öl- und Treibstoffrückständen<br />

z. B. bei der Betankung bzw. beim Betrieb<br />

e<strong>in</strong>er Wassertankstelle sowie bei der Verwendung<br />

lösungsmittelhaltiger Bootslacke gelten. Es<br />

muss sicher ausgeschlossen werden, dass derartige<br />

Stoffe <strong>in</strong> den Boden oder <strong>in</strong> die Gewässer gelangen,<br />

da bereits kle<strong>in</strong>ste Mengen große Schäden verursachen<br />

können.<br />

Über ihren eigenen unmittelbaren Verantwortungsbereich<br />

h<strong>in</strong>aus sollten es Anlagenbetreiber als ihre<br />

Verpflichtung ansehen, Wassersportler und -touristen<br />

zu e<strong>in</strong>em umweltfreundlichen Verhalten anzuregen.<br />

Hierzu gehört es u. a., auf bestehende Regelungen<br />

und Verbote h<strong>in</strong>zuweisen, wie z. B. auf<br />

ƒ die Schutzvorschriften der Naturschutzgebiete<br />

im Nahbereich der Anlage,<br />

ƒ gegenüber Lärm besonders empf<strong>in</strong>dliche Ökosysteme,<br />

z. B. Brut- und Raststätten,<br />

Abb. 15: Öko­Checkliste des Deutschen Segler­Verbandes<br />

Standortwahl und Planung<br />

ƒ Möglichkeiten der Nutzung oder Optimierung bereits vorhandener Anlagen<br />

ƒ Wahl alternativer Standorte, wenn damit ökologische Vorteile verbunden s<strong>in</strong>d<br />

ƒ Bevorzugung landseitig erschlossener Standorte<br />

ƒ Anb<strong>in</strong>dung der Hafenanlage an den öffentlichen Nahverkehr<br />

ƒ Schutz benachbarter naturnaher und ökologisch wertvoller Flächen<br />

ƒ Ermittlung der vorhandenen ökologischen Ausstattung vor Detailplanung<br />

ƒ Anpassung der Anlage <strong>in</strong> ihrer Architektur an die Umgebung<br />

ƒ Beachtung des Schutzzwecks evtl. bestehender Schutzgebietsverordnungen<br />

ƒ Vermeidung großflächiger Bodenversiegelung<br />

ƒ Erhaltung naturnaher Uferzonen<br />

ƒ Bereitstellung ausreichender Parkplätze <strong>in</strong> angemessener Entfernung zum Ufer<br />

ƒ gegenüber Befahrung besonders empf<strong>in</strong>dliche Ökosysteme,<br />

z. B. Röhricht- oder Schwimmblattzonen,<br />

ƒ Geschw<strong>in</strong>digkeitsbegrenzungen und ggf. zeitlich<br />

begrenzte Befahrungsverbote,<br />

ƒ e<strong>in</strong>zuhaltende Ruhezeiten <strong>in</strong> der Anlage,<br />

ƒ die Nutzung der bereitgestellten Behälter zur<br />

Mülltrennung.<br />

6. Betrieb von wassertouristischen Anlagen<br />

Dies kann durch Aushänge geschehen, aber auch<br />

durch persönliche Gespräche oder durch andere Maßnahmen,<br />

welche geeignet s<strong>in</strong>d, dem Gast die Empf<strong>in</strong>dlichkeit<br />

der Gewässerlandschaft und die Notwendigkeit<br />

e<strong>in</strong>es umweltgerechten Verhaltens zu verdeutlichen.<br />

Die folgende Checkliste zeigt Möglichkeiten und gibt<br />

Anregungen, wie jeder Hafenbetreiber bei der Planung,<br />

Gestaltung und dem Betrieb se<strong>in</strong>er Anlage die Belange<br />

des Umweltschutzes mit e<strong>in</strong>fließen lassen kann.<br />

Gewässerschutz<br />

ƒ Gestaltung der wasserseitigen Anlagen derart, dass sie bei möglichst vielen W<strong>in</strong>dsituationen von Fahrzeugen<br />

unter Segeln unter möglichst weitgehendem Verzicht auf Motorene<strong>in</strong>satz sicher angefahren werden können<br />

ƒ befestigte Bootswaschplätze mit Re<strong>in</strong>igungswasser-Sammelanlage<br />

ƒ Entsorgungsmöglichkeiten für Bordabfälle und -abwasser<br />

ƒ Verwendung von umweltschonenden Unterwasserfarben<br />

ƒ Bereithalten von Ölabsaugtüchern für den Fall von Öl-Unfällen<br />

ƒ vorrangiger E<strong>in</strong>satz von Elektromotoren<br />

ƒ regelmäßige Wartung <strong>in</strong>sbesondere älterer Bootsmotoren zur Vermeidung unnötiger Emissionen<br />

ƒ Verzicht auf E<strong>in</strong>satz von umweltbelastenden Pflanzenschutzmitteln<br />

Landseitige E<strong>in</strong>richtungen<br />

ƒ Verwendung umweltverträglicher Baustoffe<br />

ƒ Anschluss der Hafenanlage an die öffentliche Abfall- und Abwasserentsorgung<br />

ƒ Vorhandense<strong>in</strong> ausreichender Behälter für Abfälle jeglicher Art<br />

ƒ getrennte Sammelbehälter für Öl- und ölhaltige Rückstände<br />

ƒ Entsorgungsanlagen s<strong>in</strong>d gut kenntlich gemacht und leicht zugänglich<br />

ƒ Vorkehrungen zur Vermeidung von Bodenverschmutzung durch umweltschädliche Stoffe bei Bootsarbeiten an Land<br />

ƒ Vorhalten ausreichender landseitiger Toiletten- und Sanitäranlagen<br />

ƒ Verwendung e<strong>in</strong>heimischer Pflanzen und Gehölze<br />

ƒ Verzicht des E<strong>in</strong>satzes von Herbiziden und Pestiziden u. Ä. bei der Gelände- und Wegepflege<br />

ƒ Vermeidung unnötiger Lärmquellen<br />

ƒ E<strong>in</strong>satz alternativer Energiequellen zur Wärme- und Stromerzeugung<br />

ƒ Sparsamkeit beim Energie- und Wasserverbrauch (Energiesparlampen, Aqua-Stop-Anlagen o. Ä.)<br />

Hafenbetrieb und Umwelt<strong>in</strong>formationen<br />

ƒ Verankerung von Umweltschutzmaßnahmen <strong>in</strong> der Hafenordnung bzw. Vere<strong>in</strong>ssatzung<br />

ƒ Überwachung und Kontrolle des E<strong>in</strong>haltens der Umweltschutzbestimmungen<br />

ƒ Benennung e<strong>in</strong>es Umweltschutzbeauftragten<br />

ƒ Informationstafeln zu Umweltthemen und umweltgerechtem Verhalten<br />

ƒ Telefon mit allen wichtigen Rufnummern für Notfälle<br />

Quelle: www.dsv.org (Pfad: Umwelt/Recht, Umwelt-Tipps)

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