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Praxisleitfaden - Wassertourismus in Deutschland

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2. <strong>Wassertourismus</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

ƒ Anlaufpunkte bei der Törnplanung,<br />

ƒ Verknüpfung mit dem landseitigen touristischen<br />

Angebot,<br />

ƒ Lenkung <strong>in</strong>nerhalb der häufig ökologisch sehr<br />

sensiblen Gewässerlandschaft,<br />

ƒ Partner für verkehrliche Sicherheit und touristi-<br />

schen Service.<br />

Die Gewässer lassen sich h<strong>in</strong>sichtlich ihres rechtlichen<br />

Status <strong>in</strong> schiffbare und sonstige Gewässer<br />

unterscheiden. Bei den schiffbaren Gewässern handelt<br />

es sich zumeist um Bundeswasserstraßen; diese<br />

stellen das verkehrliche Grundgerüst <strong>in</strong>sbesondere<br />

für den Schiffs- bzw. motorisierten Bootsverkehr dar.<br />

In e<strong>in</strong>igen Bundesländern gibt es Landeswasserstraßen,<br />

die allenfalls e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Bedeutung für den<br />

Güterverkehr haben und nahezu ausschließlich dem<br />

touristischen Bootsverkehr und der Fahrgastschifffahrt<br />

dienen.<br />

Bei den Bundeswasserstraßen wird <strong>in</strong> See- und B<strong>in</strong>nenwasserstraßen<br />

unterschieden. Die B<strong>in</strong>nenwasserstraßen<br />

haben e<strong>in</strong>e Gesamtlänge von ca. 7.300 km,<br />

wovon etwa 75 Prozent natürliche Gewässer und<br />

25 Prozent Kanäle s<strong>in</strong>d. 7 In Brandenburg, dem b<strong>in</strong>nengewässerreichsten<br />

Bundesland, kommen zu<br />

den 934 Kilometer Bundeswasserstraßen weitere<br />

554 Kilometer Landeswasserstraßen h<strong>in</strong>zu. 8<br />

Die Bedeutung der Bundeswasserstraßen liegt neben<br />

ihrer Ausdehnung auch dar<strong>in</strong> begründet, dass nur<br />

über sie die Verb<strong>in</strong>dung zu Revieren <strong>in</strong>s benachbarte<br />

europäische Ausland und darüber h<strong>in</strong>aus<br />

gegeben ist. Ebenso wie bei den Landwegen hat<br />

<strong>Deutschland</strong> auch bei den Wasserwegen e<strong>in</strong>e Transitfunktion,<br />

die im H<strong>in</strong>blick auf den <strong>in</strong>ternationalen<br />

Tourismus als Potenzial begriffen werden kann.<br />

Aus den e<strong>in</strong>zelnen touristisch relevanten Gewässern<br />

e<strong>in</strong>er Region ergibt sich e<strong>in</strong>e Netzstruktur, welche<br />

unter Berücksichtigung von naturräumlichen Gegebenheiten<br />

und zu Market<strong>in</strong>gzwecken als <strong>Wassertourismus</strong>-Revier<br />

bezeichnet wird. Die Abgrenzung<br />

dieser Reviere ist nicht starr und variiert unter anderem<br />

je nach betrachteter Aktivitätsform.<br />

7 Deutscher Bundestag, 2011<br />

8 MBJS, 2009<br />

Tourismus mit motorisierten Sportbooten<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die Infrastrukturentwicklung können<br />

Motor- und Segelboote zusammen betrachtet<br />

werden. Touristisch genutzte Segelboote s<strong>in</strong>d im<br />

Regelfall ebenfalls motorisiert. Von Ausnahmen<br />

abgesehen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten<br />

werden dieselben Reviere genutzt.<br />

Genutzt werden das offene Meer und die Küstengewässer<br />

sowie die B<strong>in</strong>nenwasserstraßen und die Seen,<br />

auf welchen die Befahrung, z. B. aus Naturschutzgründen,<br />

nicht untersagt ist. Boote ab e<strong>in</strong>er Motorleistung<br />

von 5 PS und e<strong>in</strong>er Länge von 15 m dürfen<br />

nur von Personen geführt werden, die über den amtlichen<br />

Sportbootführersche<strong>in</strong> (SBF-B<strong>in</strong>nen oder SBF-<br />

See) verfügen. Auf bestimmten, wenig durch die<br />

Güterschifffahrt frequentierten Gewässern wurde<br />

darüber h<strong>in</strong>aus nach e<strong>in</strong>er Probezeit die Charterbesche<strong>in</strong>igung<br />

e<strong>in</strong>geführt (Chartersche<strong>in</strong>). Hiernach<br />

dürfen auf diesen extra ausgewiesenen Gewässern<br />

nach vorheriger E<strong>in</strong>weisung durch den Vermieter<br />

und unter Auflagen und Beschränkungen motorisierte<br />

Hausboote auch ohne Führersche<strong>in</strong> genutzt<br />

werden.<br />

L<strong>in</strong>ktipp<br />

E<strong>in</strong>e ausführliche Beschreibung der Chartersche<strong>in</strong>regelung<br />

sowie der entsprechend nutzbaren<br />

Reviere steht zum Download bereit unter<br />

ƒ www.adac.de/_mm/pdf/chartersche<strong>in</strong>_56126.pdf<br />

An den Küsten dom<strong>in</strong>iert die wassertouristische<br />

Nutzung an der Ostsee, da die Nordsee als Tidengewässer<br />

deutlich ungünstigere Voraussetzungen<br />

bietet. Mit den Bodden- und Haffgewässern verfügt<br />

Mecklenburg-Vorpommern über besonders attraktive,<br />

weil vielgestaltige und landschaftlich reizvolle<br />

Küstengewässer. Die b<strong>in</strong>nenseitig angrenzenden<br />

Reviere beziehen ihre Attraktivität auch durch die<br />

Netzstruktur, <strong>in</strong> welche verschiedene auch zum<br />

Segeln geeignete Großseen e<strong>in</strong>gebunden s<strong>in</strong>d. Zu<br />

nennen s<strong>in</strong>d hier die Müritz, der Plauer, der Kummerower<br />

und der Schwer<strong>in</strong>er See sowie <strong>in</strong> Brandenburg<br />

und Berl<strong>in</strong> der Werbell<strong>in</strong>see, der Wannsee, der Müg-<br />

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