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Gesellschaft für Arbeit, Technik und Wirtschaft im Unterricht e.V. Heft ...

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GATWU - Forum, Nr. 1/2005 Seite 15<br />

ist, den Prozess der Technisierung als entwicklungsgeschichtliche Kompensationsleistung des<br />

Mängelwesens Mensch zu begreifen. 6<br />

Man kann Begriffsbildungen mehr vom Gegenstand oder mehr vom Menschen her denken. Ich<br />

finde bei Burkhard Sachs einen stark personal geprägten <strong>Technik</strong>begriff, auf den ich mich beziehe.<br />

So kann man mit Sachs technische Bildung als jenen Versuch sehen, „den Menschen als<br />

potentiellen <strong>und</strong> tatsächlichen Urheber <strong>und</strong> Verwender von <strong>Technik</strong> zu stärken <strong>und</strong> ihn in die<br />

Verantwortung <strong>für</strong> die Entwicklung der <strong>Technik</strong> zu nehmen“. 7 Auf technische Bildung hätten<br />

alle einen Anspruch, so Sachs, weil <strong>Technik</strong> <strong>und</strong> ihre Entwicklung die Interessen aller Menschen<br />

tangiere. Den Mädchen biete der <strong>Technik</strong>unterricht die Möglichkeit, sich von überholten<br />

geschlechtsbezogenen Rollenstereotypen <strong>und</strong> Abhängigkeiten zu emanzipieren (S.75). 8<br />

Wir können zusammenfassend festhalten, dass ökonomische <strong>und</strong> technische Bildung auch <strong>im</strong><br />

Lichte der seit diesem Jahr angelaufenen UNESCO-Dekade einer Bildung <strong>für</strong> eine nachhaltige<br />

Entwicklung wichtige Beiträge leisten können. In den Workshops finden Sie Angebote dazu.<br />

Rolf Oberliesen:<br />

Kerncurriculum <strong>Arbeit</strong>slehre <strong>im</strong> wissenschaftlichen<br />

Fachdiskurs<br />

- Revisionsarbeiten zu einem KECAL II vor dem Abschluss<br />

Auf den Fachtagung der GATWU <strong>im</strong> September 2003 in Berlin (vgl. Bigga, Regine / Holzendorf,<br />

Ulf (Hrg.): Bildungsstandards - Eine Diskussion um <strong>Arbeit</strong>slehre - Haushalt - <strong>Technik</strong> -<br />

Textilarbeit – <strong>Wirtschaft</strong>, Berlin 2005) als auch in Bielefeld <strong>im</strong> März 2005 wurde bereit der<br />

veröffentlichte Entwurf eines Kerncurriculums <strong>Arbeit</strong>slehre (KECAL) sehr intensiv diskutiert.<br />

Zur Erinnerung: Der dort vorgelegte Entwurf, der auch bereits die aktuelle Kompetenzdiskussion<br />

mit einbezog, wurde von einer Gruppe von CurriculumexpertInnen länderübergreifend<br />

entwickelt. Beteiligt waren CurriculumexpertInnen aus den Ländern Berlin, Brandenburg,<br />

Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Mecklenburg-<br />

Vorpommern.<br />

Inzwischen hatte sich in der Folge eine weiterer Initiative der Landesinstitute in Brandenburg<br />

<strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen zu einem Expertendiskurs gebildet mit dem Ziel einer Revision dieses<br />

veröffentlichten Entwurfes (KECAL I) unter der stärkeren Einbeziehung eines neuen (fach-<br />

6 Dabei kommen in den Bewertungs- <strong>und</strong> Entscheidungsprozessen der <strong>Technik</strong> kulturelle, gesellschaftliche,<br />

ökonomische <strong>und</strong> ökologische Zielsetzungen <strong>und</strong> Präferenzen zur Geltung. Diese Voraussetzungen sind <strong>für</strong> das<br />

<strong>Technik</strong>verständnis ebenso bedeutsam wie die Folgewirkungen der <strong>Technik</strong>.<br />

7 B. Sachs: Bedingungen <strong>und</strong> Perspektiven des <strong>Technik</strong>unterrichts, in: AWT-Info 20 (2001), S. 72.<br />

8 Die bildende Auseinandersetzung mit <strong>Technik</strong> erfolgt nicht passiv, sondern kritisch-konstruktiv. ‚Kritisch’<br />

meint eine Auseinandersetzung mit Vorfindbarem, mit technischen Erscheinungen <strong>und</strong> mit den Normen <strong>und</strong><br />

Werten, die das technische Handeln best<strong>im</strong>men. ‚Konstruktiv’ meint die Fähigkeit, <strong>Technik</strong> verantwortlich zu<br />

handhaben <strong>und</strong> mitzugestalten.

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