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Gesellschaft für Arbeit, Technik und Wirtschaft im Unterricht e.V. Heft ...

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GATWU - Forum, Nr. 1/2005 Seite 31<br />

schlüssen; je mehr sie aber davon verstehen,<br />

desto mehr setzen sie sich <strong>für</strong> neun- oder<br />

zehnjährige Ganztagsgr<strong>und</strong>schulen als Lerndörfer<br />

mit Lernfamilien ein, in denen gastgebende<br />

Lernberater selbstbest<strong>im</strong>mende Lerner<br />

team- <strong>und</strong> problemlösefähig machen <strong>und</strong> mit<br />

individuell eigentümlichen Lernmotivationen<br />

<strong>und</strong> Lerntempi zu hochwertigen Abschlüssen<br />

locken. Die Schüler selbst bringen dabei unterschiedliche<br />

Startvoraussetzungen aus ihren<br />

Familien mit, die die Lehrer künftig - wenn<br />

sie denn hoffentlich bald anders ausgebildet<br />

sind - zu einer früh kompensierenden Erziehungsarbeit<br />

über ihren herkömmlichen Bildungsauftrag<br />

hinaus zwingen; aber problemfähig<br />

sind sie durchaus mehr als wir glaubten,<br />

wenn wir Pisa 2 trauen können. Schließlich<br />

haben sie ja auch Laufen <strong>und</strong> Sprechen ohne<br />

die Schule gelernt. Man stelle sich einmal<br />

vor, man würde die Schule damit beauftragen,<br />

künftig den Kindern auch noch das Laufen<br />

beizubringen; dann müsste man sich auf<br />

ganz schlechte Resultate gefasst machen,<br />

denn die deutsche Schule würde ja versuchen,<br />

den Kindern das Laufen <strong>im</strong> Sitzen beizubringen,<br />

wie der Journalist Reinhard Kahl so gerne<br />

zu sagen pflegt.<br />

Aus: GEW-Forum, Nr. 1/2005, S.9-10.<br />

Uli Schreiterer:<br />

Sitzenbleiben<br />

Gelegentlich rühmen sich Promis in der Schule<br />

kleben geblieben zu sein - natürlich nur,<br />

weil die Lehrer dumm waren <strong>und</strong> ihr wahres<br />

Talent nicht erkannten. Schlechte Schüler hören<br />

solche trostreichen Geschichten gern.<br />

Trotzdem ist Sitzenbleiben nicht gerade spaßig.<br />

Wer eine Klasse wiederholen muss, wird<br />

ausgesondert. Im eigenen Interesse, heißt es,<br />

um eine neue Chance zu bekommen, den<br />

Stoff doch noch zu kapieren <strong>und</strong> nicht weiter<br />

überfordert zu werden. Doch man bekommt<br />

auch gezeigt: "Du gehörst nicht mehr zu<br />

uns!" Kein W<strong>und</strong>er, dass der Cocktail aus<br />

Chance, Bestrafung <strong>und</strong> Scham pädagogisch<br />

heftig umstritten ist.<br />

Erst recht in Amerika. "Good education" gilt<br />

hier als eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong><br />

erfolgreiche Lebensführung <strong>und</strong> Teilhabe am<br />

Gemeinwesen. Bürger <strong>und</strong> Staat stehen gleichermaßen<br />

in der Pflicht, <strong>für</strong> Bildung zu sorgen.<br />

In so einer Erwartungslandschaft ist kein<br />

Platz <strong>für</strong> Sitzenbleiben. Die Schule ist <strong>für</strong> den<br />

Schulerfolg ihrer Schiller verantwortlich; versagen<br />

diese, hat sie irgendetwas falsch gemacht.<br />

Schlechte Schüler werden nicht wie<br />

faule Äpfel ausgesondert, sondern mit Stützkursen<br />

bedacht, damit sie nachlegen können.<br />

So schafft die Hälfte der Wackelkandidaten<br />

normalerweise den Sprung in die nächste<br />

Klasse. Ab der siebten stellt sich das ganze<br />

Problem nicht mehr, denn dann löst ein differenziertes<br />

Kurssystem die festen Klassenverbände<br />

auf.<br />

Im Gr<strong>und</strong>schulbereich herrscht stillschweigendes<br />

Einvernehmen, tunlichst niemanden<br />

hängen zu lassen. Statistische Daten, wenigstens<br />

<strong>für</strong> die städtischen Brennpunkte, belegen<br />

nämlich den engen Zusammenhang zwischen<br />

Schulerfolg, Wohlstand <strong>und</strong> ethnischer Herkunft.<br />

Miserable Schüler gehören weit überproportional<br />

armen Familien <strong>und</strong> Minderheiten<br />

an. Und die Schulen, an denen mehr als<br />

ein Viertel der Schüler die Mindestanforderungen<br />

der jeweiligen Stufe nicht schafft, liegen<br />

allesamt in armen, kaputten Gegenden.<br />

Nicht von ungefähr riecht Sitzenbleiben nach<br />

sozialer Selektion.<br />

FR vom 11.1.05<br />

Manfred Triebe:<br />

Kurzinfo <strong>für</strong> die <strong>Arbeit</strong> in<br />

der Lehrküche<br />

Die GUV-SI 8070 Richtlinien zur Sicherheit<br />

<strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong>, Ausgabe März 2003 schreibt<br />

folgendes vor:<br />

1. Wegen einer möglichen Übertragung<br />

von Bakterien auf Lebensmittel dürfen<br />

in den Lehrküchen keine Z<strong>im</strong>merpflanzen<br />

gehalten werden.

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